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13.06.2014 | (rsn) – Zweimal in Folge konnte Rui Costa (Lampre-Merida) die Tour de Suisse bereits gewinnen. Bei der 78. Austragung der Schweiz-Rundfahrt peilt der Weltmeister seinen dritten Erfolg in Serie an - was bisher noch keinem Fahrer gelang. Costa muss sich dabei aber auf starke Konkurrenz und eine äußerst anspruchsvolle Strecke einstellen.
Schon der Auftakt am Samstag, ein 9,4 Kilometer langes Einzelzeitfahren rund um Bellinzola, hat es mit einer saftigen Steigung in der zweiten Streckenhälfte in sich und wird für erste Abstände sorgen. Die 2. Etappe, die über 182 Kilometer von Bellinzola nach Sarnen führt, wird das Gesamtklassement weiter durcheinander wirbeln.
Zwar steht keine Bergankunft auf dem Programm, dafür müssen zur Rennmitte mit dem Gotthardpass und dem Furkapass zwei Berge der Ehrenkategorie bewältigt werden. Unterbrochen von zwei Anstiegen der 2. Kategorie geht es auf den letzten 60 Kilometern zwar nur bergab, doch werden abgehängte Fahrer keine Chance mehr haben, den Anschluss an die erste Gruppe zu schaffen.
Die 203 Kilometer lange 3. Etappe von Sarnen nach Heiden hält zwar nicht die ganz großen Berge parat, dafür führt die Strecke über welliges Terrain mit drei Anstiegen der 2. Kategorie sowie einem kleinen Schlussanstieg hinauf nach Heiden.
Die erste Gelegenheit für die Sprinter wird sich am vierten Tag auftun, wenn 160 relativ flache Kilometer von Heiden nach Ossingen unter die Räder genommen werden. Zwei Bergpreise der 4. Kategorie sowie ein leicht ansteigendes Finale werden Weltklassesprinter wie John Degenkolb (Giant-Shimano), Peter Sagan (Cannondale), Mark Cavendish (Omega Pharma Quick), Alexander Kristoff (Katusha), Sacha Modolo (Lampre-Merida) oder auch Gerald Ciolek (MTN- Qhubeka) vor keine größeren Probleme stellen.
Ähnliches gilt für die 5. Etappe, die von Ossingen über 183 Kilometer nach Buren führt, Hier stehen nur je zwei Bergwertungen der 3. und 4. Kategorie an, die den Sprintern die zweite Chance nicht rauben werden. Die 6. Etappe könnte dann den kletterfesten Ausreißer in die Karten spielen. Auf dem Weg von Buren nach Delémont steht nach gut 60 Kilometern ein Anstieg der 1. Kategorie an, der beste Möglichkeiten zur Attacke bieten wird. Nach einer längeren Abfahrt warten im Finale nochmals je ein Anstieg der 2. und der 3. Kategorie. Hier könnte die Stunde von Michael Albasini (Orica-GreenEdge), Matti Breschel (Tinkoff Saxo), Georg Preidler (Giant-Shimano), Davide Rebellin (CCC Polsat), Moreno Moser (Cannondale) oder auch Björn Thurau (Europcar) schlagen.
Eine Vorentscheidung im Kampf um den Gesamtsieg wird im welligen Einzelzeitfahren von Worb fallen, das über 24,7 Kilometer führt. Aber auch der Tagessieg wird hart umkämpft sein, stehen mit Weltmeister Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step), dem Schweizer Fabian Cancellara (Trek) sowie dem Briten Bradley Wiggins (Sky) drei der weltbesten Zeitfahrer am Start.
Die Kletterspezialisten kommen auf der 8. Etappe wieder zum Zug, wenn die mit 219 Kilometern längste Etappe in Verbier mit einer Bergankunft der Ehrenkategorie zu Ende gehen wird. Doch hier werden die Favoriten noch nicht alle Karten auf den Tisch legen, denn zum großen Finale folgt am Sonntag noch die Königsetappe. Die ist mit 156 Kilometern zwar recht kurz, doch nach dem Start in Martigny müssen zwei Berge der 1. Kategorie und ein Anstieg der 2. Kategorie gemeistert werden, ehe an der ebenfalls zur Ehrenkategorie zählenden Bergankunft in Sas-Fee der Gesamtsieger ausgefahren wird.
Die Streckenführung könnte in diesem Jahr dafür sorgen, das es den ersten Schweizer Sieg seit 2009 gibt. Damals war Cancellara auf einer wesentlich leichteren Strecke erfolgreich. Diesmal gilt sein Landsmann Mathias Frank (IAM) als einer der Top-Favoriten. 2013 trug der 27-jährige aus Luzern schon bis zum letzten Tag das Gelbe Trikot, ehe er es im abschließenden Einzelzeitfahren noch einbüßte und auf Platz fünf zurückfiel. In diesem Jahr scheint der Gesamtzweite der Bayern-Rundfahrt noch stärker zu sein und weiß ein gut aufgestelltes IAM-Team hinter sich, das hoch motiviert ins Heimspiel gehen wird.
Zu Franks schärfsten Kontrahenten zählen Titelverteidiger Rui Costa, der Tscheche Roman Kreuziger (Tinkoff-Saxo/Sieger 2008), der Australier Cadel Evans (BMC), der Italiener Domenico Pozzovivo (Ag2r), der Luxemburger Fränk Schleck (Trek), der die Rundfahrt 2010 gewinnen konnte, der US-Amerikaner Lawson Craddock, die Franzosen Warren Barguil (beide Giant-Shimano) und Thibaut Pinot (FDJ), die Niederländer Bauke Mollema (Belkin) und Tom Jelte Slagter (Garmin-Sharp), der Schwede Fredrik Kessiakoff (Astana). Aber auch dem wieder erstarkten Wiggins, zuletzt Gesamtsieger der Kalifornien-Rundfahrt, ist das Podium zuzutrauen.
Gespannt sein darf man, wie sich Linus Gerdemann (MTN Qhubeka) schlagen wird. Bei seinen letzten beiden Auftritten in Bayern und bei der Luxemburg-Rundfahrt konnte der 31-Jährige nicht überzeugen.
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