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29.07.2015 | (rsn) - Nach der langen Reise gestern konnten wir heute etwas ausschlafen. Nach dem Frühstück haben wir uns noch einmal etwas die Beine locker gefahren und dabei das Zeitfahrmaterial getestet. Dabei mussten wir an einigen Stellen ganz schön drauftreten, weil es doch sehr viel bergauf und –ab ging. Es war jedenfalls eine gute Gelegenheit, mal in Ruhe etwas von der wunderschönen Landschaft mitzubekommen, bevor es in den nächsten Tagen in den Rennen zur Sache geht.
Da ich als letzter Fahrer unseres Teams auf den 6 Kilometer langen Prolog gegangen bin, hatte ich viel Zeit mir den Kurs anzuschauen und anschließend mein Warmfahrprogramm abzuspulen, welches bei 33°C Außentemperatur dann etwas kürzer ausgefallen ist. Um 17:06 Uhr wurde es dann endlich für mich ernst und ich bin, vom Kameramotorrad begleitet, von der Startrampe gerollt.
Wie erwartet war der erste Teil ein richtiger High-Speed Abschnitt und ich konnte teilweise sogar mit meiner Höchstübersetzung von 56-11 fahren. Nach vier Kilometern ging es dann aber über Kopfsteinpflaster bergauf und anschließend auf schmalen Straßen bergab, und zwar ebenfalls auf Kopfsteinpflaster. Es gehört schon etwas Mut, dazu eine solche Abfahrt mit rund 70km/h auf dem Zeitfahrrad herunter zu schießen. Bei mir blieb die Uhr bei 7:42 Minuten stehen, was in der Endabrechnung Platz elf bedeutete. Mit meiner Leistung von rund 460 Watt bin ich zufrieden, auch wenn noch etwas mehr drin gewesen, hätte ich etwas mehr Risiko genommen.
Anschließend erlebte ich ein kleines Kuriosum. Ich wurde zur Dopingkontrolle gebeten, was an sich nicht ungewöhnlich ist. Aber als ich beim Anti-Doping-Arzt angekommen war, schaute er meine Lizenz an und meinte, dass ich doch nicht kontrolliert werde. So etwas habe ich in 15 Jahren Radsport noch nicht erlebt!!!
Gut war, dass ich mit meinem Team schneller die Fahrt ins Hotel antreten konnte. Dennoch erfreut es mich nicht, denn ich hoffe, dass hier richtig kontrolliert wird, da es ja nur der Fairness im Wettkampf dient!
Jetzt geht es gleich erstmal zum Abendessen und anschließend zur Massage. Morgen sind dann hoffentlich unsere Sprinter Max und Marcel an der Reihe. Ich werde jedenfalls mein Bestes geben, um sie gut platziert auf der Zielgeraden abzuliefern.
Bis morgen!
Euer Daniel
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