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03.08.2015 | (rsn) – Marcel Kittel (Giant-Alpecin) hat fast sieben Monate auf seinen ersten Saisonsieg warten müssen. Zieht man das Auftakt-Kriterium zur Tour Down Under ab, dann ist es bereits fast ein Jahr her, dass der Erfurter letztmals in einem UCI-Rennen Grund zum Jubel hatte. Mitte September holte sich Kittel zum Abschluss der Tour of Britain seinen letzten von insgesamt 13 Siegen im Radsportjahr 2014.
Zum Auftakt der Polen-Rundfahrt nun kehrte der 27-Jährige wieder in die Erfolgsspur zurück und ließ sich an seinem 23. Renntag in Warschau im Massensprint alle seine Konkurrenten hinter sich und drückte seine Erleichterung in einem Beitrag auf seiner Website aus. „Dieser Sieg fühlt sich so gut an. Nach den schwierigen letzten Monaten, bin ich froh und stolz, dass ich heute wieder einen rausgehauen habe“, schrieb der achtmalige Tour-Etappensieger, dessen Saison nach Erkrankungen und vielen Rennabsagen mit der Nicht-Nominierung zur Frankreich-Rundfahrt ihren Tiefpunkt erreicht hatte.
Doch Kittel kämpfte sich wieder aus dem Loch heraus, in das er nach der Entscheidung der Teamleitung gerutscht war und bewies in der polnischen Hauptstadt, dass er nach wie vor motiviert ist und auch das Siegen nicht verlernt hat. „Ich habe mich nie aufgegeben, immer an mich geglaubt und heute konnte ich wieder jubeln. Das Gefühl ist großartig“, freute er sich.
Im kniffligen Finale – „70 Meter vor dem Ziel musste wir noch um eine 90-Grad-Kurve - eigentlich unverantwortlich“ – konnte sich der deutsche Top-Sprinter aber nicht nur auf seine schnellen Beine verlassen, sondern bewies auch taktisches Geschick, als er von links außen in die letzte Kurve jagte. Das war zwar ein etwas längerer Weg als der, den etwa Caleb Ewan (Orica-GreenEdge) wählte. Doch der junge Australier war zu schnell, musste abbremsen, um nicht in die Barriere zu krachen und machtlos mitansehen, wie sein Konkurrent an ihm vorbeizog und schon vor dem Zielstrich die Hände vom Lenker nehmen konnte, um seinen Sieg zu feiern.
Da Kittel auch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden trägt, steht sein Team, das ihn bereits gestern perfekt unterstützt und sicher bis in Zielnähe gebracht hatte, auch auf der 2. Etappe wieder in der Verantwortung, das Rennen zu kontrollieren. „Aber das wollten wir ohnehin tun, weil es wieder flach wird und sich die nächste Chance auf einen Sprint bietet“, fügte der nunmehr fünfmalige Etappengewinner der Tour de Pologne selbstbewusst an.
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