11. Eneco-Tour: Hürther gewinnt 2. Etappe

Greipel rückt in Breda die Verhältnisse wieder zurecht

Von Christoph Adamietz aus Breda

Foto zu dem Text "Greipel rückt in Breda die Verhältnisse wieder zurecht"
André Greipel (Lotto Soudal) gewinnt die 2. Etappe der 11. Eneco Tour. | Foto: Cor Vos

11.08.2015  |  (rsn) - Nach dem missglückten Auftakt bei der 11. Eneco-Tour hat André Greipel (Lotto Soudal) auf der 2. Etappe die Kräfteverhältnisse wieder zurecht gerückt und in überlegener Manier seinen 14. Saisonerfolg eingefahren.

Nach 180 Kilometern rund um Breda setzte sich der zweimalige Deutsche Meister im Sprint eines nach einem Massensturz kurz vor dem Ziel dezimierten Feldes vor dem Italiener Jacopo Guarnieri (Katusha) und dem Belgier Tom Boonen (Etixx Quick Step) durch.

„Ich habe sicherlich schon bessere Sprints gezeigt als gestern, heute war es viel besser. Das Team war nahe an der Perfektion", sagte Greipel auf der Pressekonferenz auf Nachfrage von radsport-news.com und antwortete zunächst in seiner typisch trockenen Art auf die Frage: „Und morgen?" - „Morgen ist Mittwoch."

Dass Greipel wusste, worauf die Frage abzielte - nämlich auf die letzte Sprintankunft bei der Eneco-Tour  in Ardooie - zeigte er dann aber mit seinem Nachsatz. „Wir werden sehen, was morgen im Rennen passiert." Das Trikot des Spitzenreiters, von dem er nur fünf Sekunden entfernt ist, sei aber nichts, was er ins Auge gefasst habe.

Entscheidenden Anteil an dem heutigen Sieg hatte erneut Marcel Sieberg, über den Greipel sagte. „Er ist vielleicht der wichtigste Mann im Zug." Der Bocholter, nach dem Rennen schon im Begleitwagen sitzend und eine Portion Reis zur Stärkung essend, meinte zu radsport-news.com: „Viele Teams haben auf uns geschaut, aber wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben auf den letzten zehn Kilometern unser Ding durchgezogen, das war schon perfekt, was wir heute gemacht haben. Wir genießen jetzt erst einmal den Sieg und schauen dann, ob wir morgen nachlegen können.“

Neben Greipel war Jasper Asselman (Roommmpot) Mann des Tages. Der Niederländer war wie schon am Montag als Ausreißer aktiv und übernahm durch die gewonnenen Zeitbonifikationen auf dem goldenen Kilometer das Führungstrikot vom Italiener Elia Viviani (Sky). „Ich bin mit der Leistung sehr zufrieden. Wirklich viele Kilometer bin ich hier ja noch nicht im Feld gefahren“, scherzte Asselman bei der Pressekonferenz

Eine abermals starke Leistung zeigte der Luxemburger Jempy Drucker (BMC), der seinem dritten Platz zum Auftakt diesmal Rang vier folgen ließ, wogegen Viviani, der gestrge Etappensieger, diesmal nicht über Platz 14 hinauskam. Elfter und damit zweitbester deutscher Profi wurde der Berliner Rüdiger Selig (Katusha), der Guarnieri den Sprint angezogen hatte. „Obwohl ich die letzten 20 Kilometer für Jacopo gefahren bin fühlte ich mich noch gut und bin dann die letzten 400 Meter einfach im Sitzen durchgefahren", so Selig gegenüber radsport-news.com

Nur wenige Kilometer nach dem scharfen Start machte sich Asselman gemeinsam mit dem Belgier Gijs Van Hoecke (Topsport Vlaanderen) auf und davon und fuhr sich bis zur ersten Zieldurchfahrt in Breda nach 25 Kilometern einen Vorsprung von fünf Minuten heraus.

Da das Feld den beiden Ausreißern nicht mehr zugestand war schnell klar, dass auch das zweite Teilstück in einem Massensprint enden würde. Bei der zweiten Zieldurchfahrt 60 Kilometer vor dem Ziel lagen nur noch 3:30 Minuten zwischen Spitze und Feld. Doch die Sprinterteams ließen Asselman und van Hoecke an der langen Leine, so dass das Duo den goldenen Kilometer mit drei Zwischensprints gut 21 Kilometer noch unter sich ausmachen  konnte.

Dabei hatte Asselman drei Mal die Nase vorn, was ihm neun Sekunden an Bonifikation und virtuell das Führungstrikot einbrachte. Kurz darauf war es um das Spitzenduo geschehen, da nun Sky, Lotto-Soudal und LottoNL-Jumbo merklich das Tempo erhöhten und dabei auch Unterstützung von anderen Teams bekamen.

So ging das Feld geschlossen auf die letzten 15 Kilometer. Doch in voller Stärke erreichte das Peloton Breda dann doch nicht, sorgten einige Stürze noch dafür, dass viele Fahrer abgehängt wurden. „Davon haben wir aber nichts mitbekommen, da wir vorne fuhren“, erklärte Sieberg.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

17.08.2015Wellens: Gesamtwertung bei Grand Tours ist kein Thema mehr

(rsn) - Nach einer bisher erfolglosen Saison konnte sich Tim Wellens (Lotto Soudal) bei der 11. Eneco Tour schadlos halten. Der Belgier sicherte sich am Sonntag zum zweiten Mal hintereinander nicht nu

16.08.2015Wellens zweiter Eneco-Triumph gerät nicht mehr in Gefahr

(rsn) - Nach einem für ihn enttäuschend verlaufenden Tour de France-Debüt hat sich Tim Wellens (Lotto Soudal) bei der Eneco-Tour rehabilitiert und seinen Gesamtsieg aus dem Vorjahr wiederholt. Auf

16.08.2015Wellens wiederholt Vorjahressieg, Quinziato gewinnt letzte Etappe

(rsn) –  Tim Wellens (Lotto Soudal) hat die 11. Eneco Tour gewonnen und damit seinen Titel bei der Rundfahrt durch Belgien und die Niederlande verteidigt. Die abschließende 7. Etappe über 193,8 K

15.08.2015Nach Platz drei in Houffalize sprintete Geschke noch zum Bus

(rsn) – Nach der 208 Kilometer langen Ardennen-Etappe mit Ziel in Houffalize sollte man eigentlich meinen, dass es Simon Geschke (Giant-Alpecin) nach Rang drei im Tagesklassement ruhig angehen lasse

15.08.2015Für Wellens wiederholt sich in den Ardennen Geschichte

(rsn) - Bei der Eneco-Tour hat sich am Samstag Radsport-Geschichte wiederholt. Wie im Vorjahr feierte der Belgier Tim Wellens (Lotto Soudal) auf der durch die Ardennen führenden 6. Etappe einen beein

15.08.2015Wellens stürmt der Titelverteidigung entgegen, Geschke Dritter

(rsn) – Tim Wellens (Lotto Soudal) ist auf dem besten Weg, seinen Titel bei der Eneco Tour zu verteidigen. Der 24-jährige Belgier entschied am Samstag die 6. Etappe über 208 Kilometer von Heerlen

15.08.2015Eneco-Tour: BMC will keine Geschenke mehr machen

(rsn) - Tolle Arbeit von Rick Zabel, wodurch das Feld deutlich verkleinert wurde, dazu gewannen die Kapitäne Philippe Gilbert und Greg Van Avermaet am Goldenen Kilometer zwei beziehungsweise eine Bon

15.08.2015Klier: „Heute ist mehr reagieren als agieren angesagt"

(rsn) - Den Etappensieg hat Dylan van Baarle (Cannondale-Garmin) als Ausreißer im Duell mit dem Franzosen Johan Le Bon (FDJ) knapp verpasst, dazu ist der Niederländer um gerade mal eine Sekunde am W

14.08.2015Le Bon verzichtet darauf, Sieg heimgeschicktem Boucher zu widmen

(rsn) - Mit dem Etappensieg von Johan Le Bon schrieb die französische FDJ-Equipe bei der 11. Eneco-Tour endlich positive Schlagzeilen. Zuvor war das Team vor allem  durch den Fall David Boucher aufg

14.08.2015Le Bon bringt bei Klassikerwetter seine Schäfchen ins Trockene

(rsn) - Die Mini-Version des Amstel Gold Race am fünften Tag der Eneco-Tour wurde zu einem echten Klassiker im Hochsommer. Pünktlich zum Finale setzte heftiger Regen ein, dennoch konnte der Franzose

14.08.2015Eneco Tour: Greipel opferte sich für Titelverteidiger Wellens auf

(rsn) – Vor dem Start der 5. Etappe der Eneco-Tour in Riemst kündigte André Greipel (Lotto Soudal) gegenüber radsport-news.com an, die Mini-Version des Amstel Gold Races über 23 Anstiege und Zie

14.08.2015Le Bon gelingt Ausreißer-Coup, Kelderman neuer Spitzenreiter

(rsn) – Johan Le Bon (FDJ) hat als Ausreißer das „Mini-Amstel Gold Race“ der 11. Eneco Tour für sich entschieden. Der 24-jährige Franzose gewann am Freitag 5. Etappe über 173,9 Kilometer von

Weitere Radsportnachrichten

21.11.2024Uijtdebroeks denkt über Rallye-Karriere nach

(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad

21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus

(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2

21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert

(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.

21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt

(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be

20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr

(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy

20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven

(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum

(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b

20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“

(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme

20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung

(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine