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09.03.2016 | (rsn) – Die ganze Arbeit umsonst – diese Bilanz könnte Paul Martens nach der wegen eines Wintereinbruchs abgebrochenen 3. Etappe bei Paris-Nizza ziehen. Doch der Profi des niederländischen Lotto-Teams war am Ende erleichtert, dass die Organisatoren nach gut 90 der 168 zu fahrenden Kilometer von Cusset zum Mont Brouilly die Reißleine zogen und das Rennen abbrachen.
"Ich bin froh, dass die Entscheidung letztlich schnell getroffen und auch keine weitere Diskussion geführt wurde. In den letzten Jahren ist das oft anders gewesen, das sehe ich jetzt als positive Entwicklung“, so Martens am Abend auf Anfrage von radsport-news.com. Damit gab der 32-Jährige wohl auch die Meinung seiner Kollegen wieder, die sich nach einigen Stunden in der Kälte und Nässe in die warmen Begleitfahrzeuge zurückziehen konnten.
Dabei hätten nach Meinung des Klassikerspezialisten die Profis ihren Arbeitstag sogar noch früher beenden können. "Erst nach der Entscheidung habe ich gehört, dass schon am Morgen Schnee auf dem Plateau erwartet wurde. Wenn man das in Betracht zieht, hätte man wahrscheinlich eher reagieren müssen“, fügte Martens an.
So aber wagte der gebürtige Rostocker den Sprung in die Gruppe des Tages, die erst nach gut 30 Kilometern stand. "Er war ein hartes Stück Arbeit, dorthin zu kommen, da Roy Curvers und ich erst noch das Loch zufahren mussten“, berichtete Martens, der gemeinsam mit dem erfahrenen Niederländer vom deutschen Giant-Alpecin-Team eine Aufholjagd starten und einige Minuten Rückstand auf die Spitze wettmachen musste.
"Aber zumindest waren wir danach warm!“, scherzte er und betonte, dass er zu dem frühen Zeitpunkt der Etappe nicht mit einem solchen Ende gerechnet hätte. "Es ist im Moment nicht sehr angenehm hier Rad zu fahren, aber ich habe keine Sekunde an so ein Szenarium gedacht - dass es so extrem werden könnte.“
Die rapide Verschlechterung trat ein, als die Ausreißer und kurz dahinter das Feld nach knapp 60 Kilometern die ersten der insgesamt sieben Anstiege des Tages erreichten. Hier fiel die Gruppe auseinander – und kurz darauf schritten die Organisatoren ein, um im Interesse der Fahrer das Rennen zu beenden.
Das Eurosport-Video der 3. Etappe von Paris-Nizza: