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20.03.2016 | (rsn) – Im Ziel von Mailand-Sanremo erlebten die Fans mal wieder einen vor Wut und Zorn schäumenden Nacer Bouhanni (Cofidis). Diesmal jedoch richteten sich die Aggressionen des Franzosen - wie in der Vergangenheit schon geschehen - nicht gegen seine Gegner, sondern gegen sein Fahrrad.
Der Grund für Bouhannis maßlosen Ärger war die Kette, die 200 Meter vor dem Ziel kurzzeitig abgesprungen war, ihm den Sprint verdarb und den möglichen Sieg raubte. Nach 295 Kilometern von Mailand nach Sanremo landete der 25-jährige auf einem unter diesen Umständen enttäuschenden vierten Platz. Die Schmach war wohl noch größer, weil Bouhanni miterleben musste, wie sein ehemaliger FDJ-Teamkollege und nationaler Rivale Arnaud Démare (FDJ) überschwänglich seinen Triumph auf der Via Roma feierte.
Kaum abgestiegen, ergriff Bouhanni sein Rad und schleuderte es mit aller noch vorhandenen Kraft auf den Boden. Dazu stieß er ein “Merde!“ (Scheiße) aus, das bei allem Trubel im Ziel laut und deutlich zu vernehmen war. Danach sank Bouhanni auf den Bordstein, lehnte sich verzweifelt gegen eine Streckenbegrenzung und hielt seinen Kopf in den Händen, bebend vor Wut und Enttäuschung.
Als er kurze Zeit später am Cofidis-Bus ankam, verschwand Bouhanni wortlos in diesem und es blieb Cofidis-Team-Manager Yvon Sanquer vorbehalten, das Malheur, das seinem Kapitän wiederfahren war, zu kommentieren. “Ich hatte noch keine Gelegenheit, mit Nacer zu reden“, sagte der Franzose. “Es sieht so aus, als ob es ein mechanisches Problem gewesen sei, als er seinen Sprint anzog, aber mehr als das wissen wir auch noch nicht.“
Zu tief saß der Schock, als dass der Cofidis-Manager zu einer Rennanalyse imstande gewesen wäre. “Nach einem solchen Missgeschick Vierter zu werden, ist sehr bedauerlich“, sagte der ebenfalls sichtlich enttäuschte Sanquer, der sich zunächst außer Lage sah, dem Rennen etwas Positives abzugewinnen.
"Es ist zu früh dafür. Wenn man so den Sieg verpasst, ist es sehr schwer, darüber hinwegzukommen. Wir werden das zu gegebener Zeit natürlich tun müssen, aber im Moment siegt die Enttäuschung über alles andere. Später können wir auf die positiven Dinge des Tages schauen, aber derzeit ist das alles nur schwer zu akzeptieren“, so Sanquer.
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