Etixx beim E3 unter Beobachtung der anderen Teams

Lefevere: "Vielleicht schicken wir mal Tony Martin in die Gruppe"

Foto zu dem Text "Lefevere:
Tony Martin (Etixx Quick Step) sorgte beim E3 Harelbeke für das Tempo | Foto: Cor Vos

25.03.2016  |  (rsn) – Die gute Nachricht für Etixx-Quick Step zuerst: Der belgische Rennstall konnte beim E3 Harelbeke vier Mann unter die besten 15 bringen. Die schlechte Nachricht folgt aber auf dem Fuß: Es waren die Ränge zwölf bis 15, die in dieser Reihenfolge Matteo Trentin, Niki Terpstra, Tom Boonen und Zdenek Stybar belegten.

Dass sein Team am Ende trotz numerischer Überzahl leer ausging, lag in den Augen von Manager Patrick Lefevere vor allem an der Konkurrenz. "Manche Teams sind nicht für den Sieg gefahren, sondern vielleicht nur für WorldTour-Punkte. Wir waren als Team da, aber am Ende waren die beiden besten Fahrer vorne“, sagte der Belgier mit Blick auf den späteren Sieger Michal Kwiatkowski (Sky) und den Zweiten Peter Sagan (Tinkoff).

In die gleiche Kerbe schlug Tom Boonen, der sich nach seinem schweren Sturz bei der Abu Dhabi Tour im vergangenen Herbst langsam wieder seiner Bestform nähert. "Für mich waren Sagan und Kwiatkowski im Anstieg zu stark, mir fehlt da noch etwas. Ich hatte darauf gehofft, dass wir danach mit den anderen Teams zusammenarbeiten würden, aber die wollten irgendwie nicht. Das ist einfach nur dumm, denn am Ende saßen sie immer noch im selben Boot wie wir“, so der fünffache Sieger des E3 Harelbeke,.

Deshalb überlegt man sich bei Etixx schon eine Alternativstrategie. "Wir müssen schauen, wie wir die anderen Teams dazu kriegen, nicht nur auf uns zu schauen“, meinte Boonen und Lefevere ergänzte auf Nachfrage von radsport-news.com: "Vielleicht schicken wir Tony Martin in eine Fluchtgruppe, dann müssen die anderen reagieren.“

Das deutsche Zeitfahrass zeigte am Freitag eine starke Leistung und kann sich nun auch berechtigte Hoffnungen auf Starts bei der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix machen. Doch Martin war beim E3 Harelbeke nur als Helfer vorgesehen, sein Job war gut 40 Kilometer vor dem Ziel am Paterberg getan.

"Eigentlich lief es ganz gut. Ich bin froh, dass ich an den Stellen, an denen ich für das Team da sein sollte, auch da war. Wir hatten vor dem Rennen Punkte ausgemacht, wo ich an vorderster Front sein sollte, um das Team zu unterstützen. Das ist mir auch ganz gut gelungen.“, sagte Martin im Ziel zu radsport-news.com und betonte, dass er immer mehr Gefallen an den flämischen Klassikern fände.

"Ich merke, wie ich von Rennen zu Rennen besser in dieses Klassikermetier reinkomme, die Strecke und die wichtigen Punkte kennenlerne und freue mich auf die kommenden Rennen. Um wirklich sattelfest zu sein, wird es wohl noch einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen“, fügte er allerdings an.

Martin war mit seiner Leistung und der seines Teams zwar zufrieden, hätte sich aber natürlich einen besseren Ertrag erhofft. "Natürlich haben wir uns als Team ein besseres Resultat gewünscht, es ist natürlich auch immer ein bisschen ein Pokerspiel. Alle haben auf uns geguckt, es gab keine Unterstützung, aber man muss damit leben, dass wir die Favoritenrolle haben“, so der 30-Jährige.

Und Teamchef Lefevere ergänzte fast trotzig: "Wir waren das stärkste Team. Und wir werden bei Gent-Wevelgem wieder versuchen zu gewinnen. Und wenn es da nicht klappt, dann werden wir es bei der Flandern-Rundfahrt versuchen. Wir haben einen Kampf verloren, aber nicht die ganze Schlacht.“

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

26.03.2016Wird Kwiatkowski bei der "Ronde" Michal der Große?

(rsn) - Michal Kwiatkowski hat der Reihe seiner herausragenden Auftritte bei den Radsport-Klassikern ein weiteres Kapitel angefügt. Vor zwei Jahren gewann der polnische Allrounder den italienischen N

26.03.2016Kristoff ratlos: "Ich war nie im Rennen"

(rsn) – Fast sieben Minuten nach Michal Kwiatkowski (Sky) kam Alexander Kristoff (Katusha) am Freitag beim E3 in Harelbeke ins Ziel. Nachdem es in der bisherigen Saison gut gelaufen war – zuletzt

25.03.2016"Polizist" Cancellara auf erfolgreicher Verfolgungsjagd

(rsn) - Als Fabian Cancellara (Trek-Segafredo) knapp 70 Kilometer vor dem Ziel mit heruntergesprungener Kette und kaputtem Umwerfer am Straßenrand stand, genervt gleich zwei Mal sein Rad zu Boden sch

25.03.2016Kwiatkowski jubelt, Sagan ergibt sich seinem Schicksal

(rsn) – Es bleibt wie verhext für Peter Sagan (Tinkoff). Der Weltmeister muss in der Saison 2016 weiter auf seinen ersten Sieg warten und sich am Freitag beim E3 Harelbeke in Belgien mit dem zweite

25.03.2016Kwiatkowski entscheidet Duell mit Sagan für sich

(rsn) - Michal Kwiatkowski (Sky) hat die 60. Austragung des E3 Harelbeke gewonnen. Der Pole setzte sich nach schweren 206 Kilometern rund um Harelbeke im Zweiersprint vor dem favorisierten Weltmeister

24.03.2016Ein Vorgeschmack auf die Flandern-Rundfahrt

(rsn) - Mit dem E3 Harelbeke steht am Karfreitag ein Kopfsteinpflaster-Klassiker im Programm, der bereits einen Vorgeschmack auf die Flandern-Rundfahrt am 3. April bieten wird. Die 206 Kilometer rund

Weitere Radsportnachrichten

21.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

21.04.2025Red-Bull-Nachwuchs trumpft auf: Finn gewinnt Giro del Belvedere

(rsn) – Während Erfolge im WorldTeam von Red Bull – Bora - hansgrohe in den letzten Wochen eher Mangelware waren, verkaufen sich die Nachwuchsteams des deutschen Rennstalls aktuell ziemlich gut.

21.04.2025Evenepoel: “Ohne den Sturz hätte ich gewonnen“

(rsn) – Einer Sache war sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) nach dem ersten Amstel Gold Race seiner Karriere ziemlich sicher. “Wenn dieser Sturz nicht gewesen wäre, dann hätte ich das R

21.04.2025Gall schrammt nur knapp am ersten TotA-Etappensieg vorbei

(rsn) – Am Ende der 1. Etappe der 48. Tour of the Alps war lediglich der Italiener Giulio Ciccone (Lidl – Trek) der Partycrasher für die französische Equipe Decathlon - AG2R La Mondiale um Loka

21.04.2025Ciccone gewinnt Auftakt der Tour of the Alps vor Gall

(rsn) – Und wieder war die Brille weg. Fast zwei Jahre musste Giulio Ciccone (Lidl – Trek) warten, bis er endlich mal wieder seine Sonnenbrille auf dem Zielstrich ins Publikum werfen konnte. Es is

21.04.2025Jury bestraft Ciccones Brillenwurf

(rsn) - Die Tour of the Alps (2.Pro) hat mit einer Schweigeminute für den am Morgen des Ostermontags verstorbenen Papst Franziskus begonnen. Nutzer des Kurznachrichtendienstes X berichteten von "Trä

21.04.2025Alaphilippe ohne Reue nach Attacke

Am Ende steht ein unscheinbarer 20. Platz für Julian Alaphilippe (Tudor), 3:36 Minuten hinter dem Sieger Mattias Skjelmose(Lidl – Trek) beim Amstel Gold Race (1.UWT) 2025. Das Ergebnis wird dem Re

21.04.2025Siegermentalität verloren? Van Aerts neue Frühjahrs-Realität

(rsn) – 2, 4, 4, 2, 4. Das sind die Ergebnisse von Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) in diesem April. Es ist eine bittere Liste für den Siegfahrer, beide zweite Plätze belegte er in einem Sp

21.04.2025Lokalmatador Gall fordert Lidl - Trek um Lopez und Kämna heraus

(rsn) – Parallel zu den drei Ardennenklassikern in den Niederlanden und Belgien steigt in der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino die Tour of the Alps (21. – 25. April / 2.Pro). Die 48. Ausgabe der R

21.04.202514.700 Höhenmeter: Jeder Tag zählt fürs Klassement

(rsn) – Fünf Etappen, 739 Kilometer und 14.700 Höhenmeter – das sind die Eckdaten der Tour of the Alps 2025. Das als Pro-Event eingestufte Etappenrennen geht ab dem 21. April, den Vorgänger Gir

21.04.2025Koech Gesamtdritter und Nachwuchssieger bei Loir et Cher

(rsn) - Da die letzte Etappe aufgrund gefährlicher Bedingungen noch während der Neutralisation gestoppt und abgebrochen wurde, blieb die Gesamtwertung auf dem Stand des Vortages. Silas Koech (Lott

20.04.2025Für Pogacar kam beim Amstel die Ziellinie “fünf Meter zu spät“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat nicht gewonnen. An seinen zwölf Renntagen dieser Saison kam er zwar schon achtmal nicht als Erster ins Ziel, bei fünf Saisonsiegen und vier Mas

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • GP Palio del Recioto (1.2u, ITA)
  • Tour of the Alps (2.Pro, ITA)