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06.05.2016 | (rsn) - Traumhaftes Wetter, eine beeindruckende Stimmung und einer ihrer Landsleute als Sieger - den Auftakt zum 99. Giro d’Italia in Apeldoorn hätten sich die Niederländer nicht besser ausmalen können.
Doch selbst im Moment des großen Triumphes wollte Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) seine Ambitionen für die Gesamtwertung nicht zu hochstecken. Das Auftaktzeitfahren und das Rosa Trikot seien seine erklärten Ziele, so der 25-Jährige. Ein Bluff? Abwarten. Doch wer von den großen Namen für die Gesamtwertung konnte sich im Schatten des Niederländers in Szene setzen? Der Giro ist erst zehn Kilometer alt – doch einige beachtliche Abstände gibt es bereits zu verzeichnen.
Mit Platz 16 und einem Rückstand von 19 Sekunden schlug sich von den erklärten Favoriten Vincenzo Nibali (Astana) am Besten. Der Gesamtsieger von 2013 zeigte sich entsprechend zufrieden im Ziel: „Es herrscht immer viel Nervosität vor dem Start einer Grand-Tour und daher ist es großartig so zu starten."
Besonders mit Blick auf das Abschneiden seiner ärgsten Konkurrenten im Kampf um Rosa dürfte sich die Zufriedenheit beim Sizilianer noch steigern. Giro-Debütant Alejandro Valverde (Movistar) lag Nibali am Ende mit Platz 23 und einem Rückstand von 24 Sekunden auf die Siegerzeit noch am dichtesten auf den Fersen.
Weitaus schlechter verlief der Start in die Rundfahrt dagegen für Mikel Landa (Sky). Der Spanier tritt mit der klaren Zielvorgabe seines britischen Teams Sky an, den Giro zu gewinnen. Seine Stärken liegen allerdings im Hochgebirge, im Zeitfahren geht es lediglich um Schadensbegrenzung. Trotz seiner 21 Sekunden Rückstand auf Nibali war von Enttäuschung daher keine Spur bei Landa. „Das war eines der Zeitfahren, die mir nicht liegen: kurz, flach und schwierig. Daher dachte ich, dass ich noch mehr Zeit verliere", sagte der Baske.
Zwei Sekunden schneller als Landa absolvierte Rafal Majka (Tinkoff) den Parcours und beendete das Zeitfahren auf Platz 60. Besser als der Pole schnitten der zweimalige Giro-Zweite Rigoberto Uran (Cannondale/+0:33) und Esteban Chaves (Orica GreenEdge) mit einem Rückstand von 30 Sekunden ab.
Als größter Verlierer muss am Ende Domenico Pozzovivo (Ag2r) gesehen werden. Trotz seiner Kletterstatur hat der kleine Italiener in der Vergangenheit schon beachtliche Zeitfahrergebnisse eingefahren – zum Auftakt des Giros fand Pozzovivo aber offensichtlich nicht den richtigen Tritt. Mit 47 Sekunden Rückstand auf Nibali landete er schließlich auf Platz 97.
Die Sekundenabstände sind nach der ersten von 21 schweren Etappen des Giro sicherlich noch Makulatur. Aber Nicolas Roche (Sky) brachte es im Ziel auf den Punkt: „Der Giro kann mit einigen Sekunden gewonnen werden“. Und diese können bereits am ersten Tag eingefahren werden.
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