Vorschau 80. Tour de Suisse

20.000 Höhenmeter und sieben HC-Berge garnieren das Jubiläum

Foto zu dem Text "20.000 Höhenmeter und sieben HC-Berge garnieren das Jubiläum"
Tou de Suisse 2015, Anstieg zum Rettenbachferner - auch diesmal steht die Bergankunft in mehr als 2.600 Metern Höhe wieder im Programm. | Foto: Cor Vos

18.06.2016  |  (rsn) – Mehr als 1.220 Kilometer, fast 20.000 Höhenmeter und 16 Bergwertungen, davon sieben der Sonder-Kategorie HC, stehen im Programm der 80. Tour de Suisse, die am Samstag mit einem Prolog in Baar in der Region Zug beginnt. Die diesjährige Schweiz-Rundfahrt führt durch alle vier Sprachregionen des Landes, legt einen Abstecher nach Österreich ein und endet am übernächsten Sonntag in Davos im Kanton Graubünden.

Zu den 18 automatisch startberechtigten WorldTour-Teams kommen vier von den Organisatoren mit Wildcards bedachte Zweitdivisionäre: Neben dem heimischen Team Roth handelt es sich dabei um Roompot – Oranje Peloton aus den Niederlanden sowie die beiden polnischen Mannschaften CCC Sprandi Polkowice und Verva Activejet.

Die Strecke: Die Tour de Suisse, neben dem Critérium du Dauphiné die große Generalprobe auf die im Juli stattfindende Frankreich-Rundfahrt, hält diesmal ihr Eröffnungswochenende in Baal im Kanton Zug ab. Nach dem 6,4 Kilometer langen Prolog, der nicht nur den Zeitfahrspezialisten, sondern auch den Sprintern die Chance auf das erste Gelbe Trikot der Rundfahrt bietet, folgt am Sonntag die 2. Etappe, die auf einem hügeligen Rundkurs um Baal ausgetragen wird und zu einer Auseinandersetzung zwischen Ausreißern mit Kletterqualitäten und Sprintermannschaften werden dürfte.

Deutlich bessere Aussichten auf einen Massensprint bieten die Etappen 3 (nach Rheinfelden) und 4 (nach Champagne). Beide Teilstücke enden mit Zielrunden, so dass die Männer mit den dicken Oberschenkeln Gelegenheit haben werden, die Zielankünfte in Augenschein zu nehmen.

Tags darauf wird der Kampf um den Gesamtsieg voll entbrennen. Die 5. Etappe führt nämlich nicht nur über den 2.436 Meter hohen Furka- und den berühmten Gotthardpass in 2.102 Metern Höhe, sondern endet im Tessin mit einer Bergankunft in Carí (1.620m), wobei im zwölf Kilometer langen Schlussanstieg nochmals 900 Höhenmeter bewältigt werden müssen. Noch höher hinaus gehts im Finale des sechsten Teilstücks, das über 162,8 Kilometer hinauf ins Ziel nach Amden, das nach einer zehn Kilometer langen Schlusssteigung erreicht wird. Mehr als 3.000 Höhenmeter werden die Fahrer an diesem Tag erklimmen müssen, darunter die zum Klausenpass, dessen Gipfel auf 1.952 Metern Höhe nach 100 Kilometern ansteht.

Mehr Kilometer (224,3) und noch mehr Höhenmeter (4.294) warten am längsten Tag der diesjährigen Schweiz-Rundfahrt auf die Fahrer. Los geh es in der Ebene in Arbon am Bodensee, von wo aus die Strecke über den Bregenzer Wald, den Hochtannbergpass (1.650m) und den Aarlbergpass (1.780m) nach Sölden führt. Dort kommt es auf der 11,4 Kilometer langen Gletscherstraßen hinauf zum 2.669 Rettenbachgletscher zum großen Showdown der Favoriten.

Das letzte Wort in Sachen Gesamtwertung wird nach der Königsetappe allerdings noch längst nicht gesprochen sein, denn am Samstag läutet ein technisch anspruchsvolles und ebenfalls mit einem Anstieg versehenes Zeitfahren über 16,8 Kilometer das Schlusswochenende in Davos ein. Aber nicht nur der Kampf gegen die Uhr kann nochmals zu Verschiebungen im Klassement führen. Die abschließende 9. Etappe rund um Davos nämlich ist zwar nur 117,7 Kilometer lang, hat es dafür aber mächtig in sich. Mit dem Albula (2.315m) und dem Flüela (2.383) müssen nochmals zwei extrem schwere Pässe bewältigt werden, wobei die Kletterspezialisten vor allem im Flüelapass, von dessen Gipfel eine 17 Kilometer langen Abfahrt ins Ziel führt, nochmals ein Feuerwerk von Attacken (auf das Gelbe Trikot) zünden können.

Die Favoriten: Auch in diesem Jahr haben sich die Größten der Rundfahrerzunft entweder für das Critérium du Dauphiné (Chris Froome, Alberto Contador, Fabio Aru) oder die Route du Sud (Nairo Quintana) entschieden – oder aber sie legen nach dem Giro d’Italia eine Rennpause ein (Vincenzo Nibali, Alejandro Valverde).

Deshalb fällt es auch diesmal schwer, einen eindeutigen Favoriten zu benennen, was der Spannung allerdings nicht abträglich sein dürfte. Zum Kreis der Sieg-Kandidaten zählen neben Titelverteidiger Simon Spilak (Katusha) und dem dreimaligen Champion Rui Costa (Lampre-Merida (2012-2014) auch der letztjährige Zweite Geraint Thomas (Sky) aus Großbritannien, die US-Amerikaner Tejay van Garderen (BMC) und Andrew Talansky (Cannondale), der Kolumbianer Miguel Angel Lopez (Astana), die Niederländer Robert Gesink und Wilco Kelderman (beide LottoNL-Jumbo), der Spanier Ion Izagirre (Movistar) sowie die Franzosen Jean-Christophe Péraud (Ag2R) und Warren Barguil (Giant-Alpecin). Die Hoffnungen der Schweizer ruhen in erster Linie auf den Schultern des Luzerners Mathias Frank (IAM), Gesamtzweiter von 2014.

Weltmeister Peter Sagan (Tinkoff) wird versuchen, seine beeindruckende Serie von bisher elf Etappensiegen und fünf grünen Trikots der Tour de Suisse zu verlängern. In den Sprints bekommt es der Weltmeister mit dem Australier Michael Matthews (Orica-GreenEdge), dem kolumbianischen Newcomer Fernando Gaviria (Etixx-Quick-Step), dem Niederländer Danny Van Poppel (Sky), dem Belgier Jurgen Roelandts (Lotto Soudal) sowie dem Spanier Juan José Lobato (Movistar) zu tun.

Favorit in den beiden Zeitfahren ist Publikumsliebling Fabian Cancellara (Trek-Segafredo). Der Berner, der bisher zehn Etappensiege bei seiner Heimat-Rundfahrt gewann und 2009 auch die Gesamtwertung, will sich bei seiner Abschiedsvorstellung nochmals von seiner besten Seite präsentieren. Konkurrenten in den Zeitfahren werden der Österreicher Matthias Brändle (IAM), Weltmeister Vasile Kiryienka (Sky) aus Weißrussland und der Niederländer Lars Boom (Astana) sein. Im Prolog werden auch Sagan und Matthews ein Wörtchen um den Sieg mitreden.

Die Deutschen: Von den sieben deutschen Startern haben die routinierten Simon Geschke (Giant-Alpecin) und Paul Martens (LottoNL-Jumbo) Aussichten auf einen Etappensieg oder zumindest eine Spitzenplatzierung auf einem der mittelschweren Teilstücke. Helferaufgaben übernehmen dagegen Christian Knees (Sky), Jasha Sütterlin (Movistar), Ruben Zepuntke (Cannondale), Johannes Fröhlinger und Jonas Koch (Verva Active Jet).

Die 80. Tour de Suisse wird täglich live im Schweizer Fernsehen übertragen.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.06.2016Barguil mit Bergabsprint noch aufs Podium der Tour de Suisse

(rsn) – Warren Barguil ist bereit für die Tour de France. Bei der gestern zu Ende gegangenen Schweiz-Rundfahrt musste der Kapitän des deutschen Giant-Alpecin-Teams sein Gelbes Trikot, das er auf d

19.06.2016López und Pantano: Kolumbianischer Doppelschlag in Davos

(rsn) – Zum Finale der Schweiz-Rundfahrt hatten die Kolumbainer allen Grund zum Jubeln. Jarlinson Pantano (IAM) sicherte sich die aufgrund schlechter Witterungsverhältnisse auf 57 Kilometer verkür

19.06.2016Miguel Angel López sichert sich den größten Erfolg seiner Karriere

(rsn) – Miguel Angel López (Astana) hat sein Gelbes Trikot verteidigt und als erster Kolumbianer die Tour de Suisse gewonnen. Der 22-Jährige belegte auf der wegen schlechter Witterungsbedingungen

19.06.2016Schlussetappe der Tour de Suisse wird verkürzt

(rsn) – Wegen schlechter Wetterbedingungen wird die Schlussetappe der 80. Tour de Suisse um rund die Hälfte verkürzt. Statt der vorgesehenen 117 Kilometer müssen die Fahrer am heutigen Sonntag nu

19.06.2016Quartett kämpft am Alubua- und am Flüelapass um Gelb

(rsn) – Warren Barguil (Giant-Alpecin) durfte sich bei der Tour de Suisse zwar nur einen Tag lang im Glanz des Gelben Trikots sonnen. Doch auch nach dem 16,8 Kilometer langen Zeitfahren von Davos, i

19.06.2016"On-Bike Highlights" der 8. Etappe der Tour de Suisse

(rsn) - Die Team-Vereinigung Velon hat ein Video vom gestrigen Zeitfahren der Tour de Suisse online gestellt, das unter anderem auch wieder mit "On Board"-Kameras aufgenommen wurden. Installiert waren

18.06.2016Cancellaras letzte Schweiz-Rundfahrt endet mit einer Enttäuschung

(rsn) – Nichts anderes als der Sieg zählte für Fabian Cancellara (Trek-Segafredo) im heutigen Zeitfahren von Davos. Doch die vorletzte Etappe der 80. Tour de Suisse endete mit einer Enttäuschung

18.06.2016Ion Izaguirre und López stehlen Cancellara in Davos die Show

(rsn) - Der Spanier Ion Izaguirre (Movistar) hat bei der Tour de Suisse das äußerst anspruchsvolle Zeitfahren über 16,5 Kilometer rund um Davos für sich entschieden. Der Spanier setzte sich mit 18

18.06.2016Ion Izaguirre gewinnt Zeitfahren, Miguel Angel Lopez erobert Gelb

(rsn) – Warren Barguil (Giant-Alpecin) hat bei der 80. Tour de Suisse nach nur einem Tag sein Gelbes Trikot wieder abgeben müssen. Neuer Spitzenreiter ist der Kolumbianer Miguel Angel Lopez (Astana

18.06.2016Kann Barguil in Davos sein Gelbes Trikot verteidigen?

(rsn) - Bei der 80. Tour de Suisse steht am heutigen vorletzten Tag ein Einzelzeitfahren auf dem Programm. Der 16,8 Kilometer lange Kurs von Davos führt über welliges Terrain und könnte noch zu Ver

18.06.2016Geschke freut sich über den "Frenchie in Gelb"

(rsn) - Warren Barguil konnte sich auf der Königsetappe der 80. Tour de Suisse über eine ganz besondere Premiere freuen. Erstmals in seiner Profikarriere nämlich durfte sich der Kapitän des deutsc

17.06.2016Brändle und Pantano machen Franks Ausfall vergessen

(rsn) – Auch ohne den vor der gestrigen Etappe in Folge einer Bronchitis ausgeschiedenen Kapitän Mathias Frank fährt das IAM-Team bei der 80. Tour de France in der Erfolgsspur. Für den Schweizer

Weitere Radsportnachrichten

23.04.2025Vollering wieder auf dem Podium, aber wieder nicht ganz oben

(rsn) – Sieben Mal stand Demi Vollering (FDJ - Suez) inzwischen beim Flèche Wallonne Féminine am Start und jedesmal landete sie am Ende in den Top 10. Fünf Podiumsplatzierungen und ein Sieg im Ja

23.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

23.04.2025Evenepoel: “Ich habe meine Regenjacke zu früh ausgezogen“

(rsn) – Es war der erwartete Hügelsprint an der Mur de Huy. Nach 205 verregneten Kilometern kam es beim 89. Flèche Wallonne (1.UWT) wie so oft auf die letzten 1200 Meter an. Und da war Tadej Pogac

23.04.2025Nys‘ Bergaufsprint an der Mur litt unter dem Wetter

(rsn) – Ein Sieg beim 89. Flèche Wallonne (1.UWT) war das große Frühjahrsziel von Thibau Nys (Lidl – Trek). Letztendlich musste der Querfeldeinstar nach seinem neunten Renntag auf der Straße m

23.04.2025Longo Borghini: “Es war ein Kampf bis aufs Blut“

(rsn) – Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat beim 28. Flèche Wallonne (1.WWT) ihren ersten Klassikererfolg gefeiert. Nach 141 Kilometern war sie an der Mur de Huy zwei Sekunden schneller als De

23.04.2025Als das Rennen so richtig begann, war es für Red Bull schon vorbei

(rsn) – Als nach 204 Kilometern der 89. Flèche Wallonne (1.UWT) am Fuße der 1200 Meter langen Mur de Huy so richtig beginnen konnte, war er für Red Bull – Bora – hansgrohe schon mehr oder wen

23.04.2025Pieterse an der Mur zu stark für Vollering, Lippert Fünfte

(rsn) – Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat in einem spannenden Duell an der Mur de Huy ihre Landsfrau Demi Vollering (FDJ – Suez) hinter sich gelassen und sich nach dem Tour-Etappensieg vom

23.04.2025Pogacar fliegt an der Mur allen seinen Gegnern davon

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates - XRG) hat zum zweiten Mal nach 2023 den Flèche Wallonne gewonnen. Der Weltmeister setzte sich über verregnete 205,2 Kilometer von Ciney nach Huy mit einem

23.04.2025Gall ist froh, “den Tag gut überstanden zu haben“

(rsn) – Erstmals bei der 48. Austragung der Tour of the Alps fand sich Felix Gall (Decathlon - AG2R La Mondiale) nicht in den Top Ten des Tages wieder, dennoch konnte der 27-Jährige ein zufriedene

23.04.2025Frigo feiert nach 70-km-Solo größten Sieg der Karriere

(rsn) – Nach einem Soloritt über gut 70 Kilometer hat sich Marco Frigo (Israel – Premier Tech) den bisher größten Erfolg seiner Karriere gesichert. Der 25-jährige Italiener gewann die 3. Etapp

23.04.2025MyVelo gewinnt erstes Trikot, Bike Aid beeindruckt als Team

(rsn) – Am Osterwochenende nahmen die Teams Bike Aid und MyVelo Pro Cycling an der Jura-Trilogie in Frankreich teil. Die Serie umfasste drei UCI-Eintagesrennen der Kategorie 1.1: die Classic Grand

23.04.2025Im letzten Anstieg fehlte Gall der nötige Punch

(rsn) – Am Ende der 2. Etappe der Tour of the Alps sprang für Felix Gall der siebte Platz heraus. Fünf Positionen vor ihm landete nach schweren 178 Kilometern sein Teamkollege Paul Seixas, der in

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)
  • Vuelta Asturias Julio Alvarez (2.1, ESP)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)
  • Tour of the Alps (2.Pro, ITA)