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04.07.2016 | (rsn) – Schwer zu sagen, warum sich die Teams nicht so finden, wie wir das in der Vergangenheit bei Massensprints gesehen haben. Heute lief es bis zur scharfen Linkskurve zwei Kilometer vor dem Ziel eigentlich ganz gut für die Sprintermannschaften. Dort sind sie dann aber etwas aus dem Rhythmus gekommen.
André Greipel hat es heute recht clever gemacht, er hat sich etwas zurückgezogen, das wollte Quick-Step, denke ich mal, auch so machen, weil sie nur noch Sabatini und ein zwei andere vorne hatten. Kittels Team ist dann aber eingebaut worden, die konnten nicht so, wie sie wollten. Dann hat Kittel das Hinterrad seines Anfahrers verloren und war auf dieser schweren Zielankunft eigentlich schon auf den letzten 1000 Metern weg - also nicht unter den ersten Zehn, wo er zu diesem Zeitpunkt hingehört.
Greipel allerdings war vor der letzten Kurve auch nicht sonderlich gut positioniert, aber dank seines Anfahrers Greg Henderson kam er im Kurveneingang gemeinsam mit Mark Cavendish/Mark Renshaw gut rein. Die beiden sind von vorn gesehen von außen gekommen, Henderson und Greipel von innen. Die waren sich relativ schnell einig mit der Reihenfolge und haben sich gut eingefädelt, fast wie im Reißverschlussverfahren. Das hat den beiden dann auch Platz eins und zwei gebracht. Henderson ist noch einen schönen Lead out gefahren. Renshaw hat praktisch für zwei gearbeitet und ist dann schnell ausgeschwenkt, um Cavendish in die optimale Position zu bringen.
Deshalb musste Greipel relativ früh losziehen. Und berghoch war das wirklich ein schwerer Sprint. Cavendish „wartete“ einfach noch 100 Meter und hat dann auf den letzten Meter noch mal das Vorderrad vorgestreckt. Schade für André, aber so ist das nun mal. Der Sprint wäre wohl anders ausgegangen, wenn Renshaw noch mal 30 Meter gefahren wäre, wodurch André später hatte antreten können. Aber hätte, wäre, wenn…
Schon beim letzten Sprint am Samstag hatte ich Cavendish nicht unbedingt auf der Rechnung – heute hat er mich noch mehr überrascht, weil er ja nicht unbedingt als Berghochsprinter bekannt ist. Aktuell kommt ihm wahrscheinlich zugute, dass sich keine Sprintzüge bilden, da kommt er mit seiner "Wühlmethode“ gut durch. Er kann sich durchboxen, bleibt bei Renshaw am Hinterrad, egal, was kommt.
Bei diesem wilden Hin und Her ist es wirklich schwierig, am Anfahrer dran zu bleiben und man muss ihm auch vertrauen nach dem Motto: "Du bringst mich an die richtige Stelle.“ Das haben Cavendish und Greipel mit ihren Anfahrern heute 1a gemacht. Die haben ihre Kapitäne genau dort abgeliefert, wo sie hin mussten.
Mich wundert es etwas, dass noch kein Team den Sprint von vorne dominiert und ich weiß nicht genau, woran das liegt. Aber so, mit diesem Getümmel, ist es zumindest für die Zuschauer interessanter.
Euer Frösi
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