RSNplusKampf um Etappensieg vor der Haustür

Auf den heimischen Straßen setzte Gamper alles auf eine Karte

Von Peter Maurer aus Stans

Foto zu dem Text "Auf den heimischen Straßen setzte Gamper alles auf eine Karte"
Zweiter in Stans: Patrick Gamper (Bora - hansgrohe) im Ziel der 2. Etappe bei der Tour of the Alps. | Foto: Cor Vos

16.04.2024  |  (rsn) – Eigentlich war Patrick Gamper (Bora – hansgrohe) von seinem Team gar nicht vorgesehen für die 47. Tour of the Alps. Doch die Möglichkeit sich wieder einmal dem heimischen Publikum zu präsentieren, reizte den Lokalmatador, der nur unweit der beiden Österreich-Etappen seine Heimat hat, dann doch.

"Wir sind im Moment kurz an Fahrern, aber natürlich freue ich mich schon zurück bei dem Rennen zu sein. Es ist eine Rückkehr zu den Wurzeln. 2017 habe ich da mein erstes großes Rennen bestritten", erzählte Gamper gegenüber RSN. Sowohl 2017 als auch 2019 fuhr er das Rennen im Trikot des Tirol Cycling Teams, damals noch als Kontinentalrennfahrer.

Die 2. Etappe führte am Dienstag nun direkt an seinem Haus vorbei. "Das ist schon etwas Besonderes", freute sich der 27-Jährige, der schon vor dem Grenzübertritt nach Österreich über den Brenner den Sprung in die Gruppe des Tages wagte und zeitweise sogar als Solist an der Spitze fuhr. Doch im finalen Anstieg hinauf nach Gnadenwald wurde er wieder von seinen vorherigen Begleitern Simon Pellaud (Tudor) und dem späteren Etappensieger Alessandro De Marchi (Jayco – AlUla) gestellt – und dann auch sofort abgehängt. ___STEADY_PAYWALL___

Zur Ausreißergruppe des Tages gehörten neben Gamper auch der spätere Etappensieger Alessandro De Marchi (Jayco – AlUla, vorne) und Gampers Ex-Teamkollege und Landsmann Lukas Pöstlberger (Nationalteam Österreich, rechts hinten). | Foto: Cor Vos

"Ich war froh, dass ich bei den stärksten Fahrern dabei war, habe mit der Attacke alles auf eine Karte gesetzt. Aber das war meine einzige Chance", erklärte der Tiroler, der mit etwas Vorsprung in den letzten Anstieg gehen wollte: "Ich habe mich gut gefühlt, wollte aber nicht spekulieren, ob es sich dann über die Bergwertung ausgeht."

Solo-Vorstoß um mit Vorsprung in den Gnadenwald-Anstieg zu kommen

Mit einem Angriff 33 Kilometer vor Schluss, vor der Abfahrt von Tulfes hinunter ins Inntal verschaffte sich Gamper Luft. Kurzzeitig hatte er sogar über 20 Sekunden Vorsprung auf De Marchi und Pellaud. Schon am Fuß des Gnadenwald-Anstiegs waren davon aber nur noch fünf übrig, und als die beiden ihn dann eingeholt hatten und De Marchi sofort nochmal beschleunigte, konnte Gamper nicht mehr folgen. Immerhin aber holte er Pellaud nach der Bergwertung nochmal ein und schlug ihn dann im Sprint um Etappenrang zwei.

Patrick Gamper (Bora – hansgrohe) bei seinem Solo-Vorstoß rund um Tulfes. | Foto: Cor Vos

Ungewollte Unterstützung bekamen die Ausreißer auf dem zweiten Tagesabschnitt durch einen Defekt von Geraint Thomas (Ineos Grenadiers), der das Feld dazu veranlasste noch einmal rauszunehmen und wohl verhinderte, dass noch einmal alles auf den letzten Kilometern zusammenrollte.

"Es war mehr Gegenwind als erwartet, was uns nicht in die Karten gespielt hat. Aber zum Glück war das Interesse nicht ganz so groß uns schlussendlich zurückzuholen", meinte Gamper, der vor der Tour of the Alps ein dreiwöchiges Höhentrainingslager absolvierte. "Die nächsten Rennen sollten gut laufen", meinte er. Wo genau seine nächsten Reisen aber hingehen, weiß er noch nicht - mit Ausnahme der Romandie-Rundfahrt Ende des Monats.

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