Die Rapha-Tips für Cross-Einsteiger - Teil 4

Meredith Miller: “Ich habe nie so viel gelitten - und gelächelt...“

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Meredith Miller beim “CrossVegas“ | Foto: Rapha

29.09.2018  | 

Seit acht Tagen läuft auf radsport-news.com eine neue, fünfteilige Serie mit Tips für Querfeldein-Einsteiger, in Zusammenarbeit mit dem Londoner Radbekleidungs-Schneider Rapha. Im vierten Teil unserer Reihe gibt's Tips von der amerikanischen Radsport-Legende Meredith Miller.

Die 45-jährige aus Rockford in Illinois lebt heute in Colorado, hörte offiziell 2013 mit dem Straßenrennsport und 2016 mit Cyclocross auf - doch sie lässt ihre Gegnerinnen bei Querfeldein-Rennen weiter Staub schlucken. Wenn Meredith nicht gerade als Koordinatorin des Rapha Cycling Club Boulder unterwegs ist, gewinnt sie meist, wo sie auch antritt: CrossVegas, Grinduro, Cross-Single-Speed-Championships…

Was ist das besondere an Cross-Rennen?
Cyclocross-Rennen sind meist kurz, 30 Minuten oder eine Stunde. Aber eine intensivere Art, Rennen zu fahren, gibt es kaum. Du gibst Vollgas, von Anfang bis Ende... Es sei denn, Du hältst an, wenn Du ein Bier gereicht bekommst (grinst).

Ernsthaft - gibt es Rennen mit Bier-Einlagen?
Cross ist wirklich anders. Nicht bei jedem Rennen wird Bier gereicht - aber wenn doch, dann hast Du Glück (grinst wieder). Und wenn Du den Becher gerade zurückgegeben hast, musst du absteigen und mit dem Rad auf der Schulter eine Treppe hochrennen. Bevor alles vor deinen Augen verschwimmt, muss Du deine Sinne zusammennehmen, um durch einen matschigen Schräghang zu kommen, ohne mit dem Hintern voraus in die Fangnetze unten an der Strecke zu rutschen.

Cyclocross ist also eher eine matschige Angelegenheit, oder?
Ja, im Herbst und Winter meistens schon. Irgendwann sind dein Rad und Du mit fünf Pfund Matsch bedeckt, und Du musst dir deinen Weg in die Wechselzone bahnen, wo Du das Rad gegen ein sauberes eintauschst - wobei deine bessere Hälfte dich anschreit, schneller zu fahren. Und dann machst Du das Ganze noch vier Mal von vorne.

Was sind deine Tips für Cross-Einsteiger?
Ich war durch und durch Straßenfahrerin, als ich zum ersten Mal ein Crossrad in die Hand nahm. Ich hatte den Motor für lange, kraftvolle Geraden, doch das half mir nicht beim Steuern durch Schlamm so dick wie Erdnussbutter, und mein Körper erstarrte, bevor ich steile, zerfurchte Abfahrten runterfiel. Vielleicht habe ich sogar mal ein bisschen geweint, als ich versuchte, über blankes Eis zu fahren.

Eis und Schlamm in Colorado?
Du hast Recht, nur selten konnte ich diese Fähigkeiten in Colorado üben. In meiner Heimat gibt es praktisch keine schlammigen Rennen, und die Kurse sind verglichen mit denen in Europa zahm. Ich übte meine Grundlagen einfach im nächsten Park. Ich fuhr viele Trainingsrennen, lernte, über die Hürden zu springen. Ich fuhr Mountainbike, um mich ans Driften zu gewöhnen. Ich fuhr meinen Team-Kolleginnen hinterher, wenn sie Bordsteinkanten im Bunnyhop nahmen, durch Längsrinnen spurteten und durch dicken Schlamm sausten, als wäre es Suppe. Aber das Meiste lernte ich im Ernstfall, also im Rennen.

Was gefällt dir am besten am Crossen?
Rennen zu fahren, am besten abends, unter Flutlicht. Die Cross-verrückten Fans hinterm Flatterband, das Jubeln und das Buhen für jeden einzelnen Fahrer, der vorbeikommmt. Hingehaltene Bierbecher, hingehaltene Geldscheine (grinst). Die Hürden, das Laufen. So viel Energie auf dem Gras eines Stadions - es ist einfach elektrisierend. Ich habe nie gleichzeitig so viel gelitten und gelächelt. Es war nur ein Rennen, dann hing ich am Haken: CrossVegas, Baby. CrossVegas...

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