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15.10.2023 | (rsn) – Wie im vergangenen Jahr hat UAE Team Emirates zum Abschluss der italienischen Straßensaison einen Doppelsieg feiern können. Nachdem er sich 2022 bei der Veneto Classic (1.Pro) noch hinter seinem Schweizer Teamkollegen Marc Hirschi mit dem zweiten Platz begnügen musste, drehte Davide Formolo diesmal den Spieß um und entschied die 3. Ausgabe des Eintagesrennens nach 195,7 schweren Kilometern von Mel nach Bassano del Grappa vor dem Titelverteidiger für sich.
Der 30-jährige Italiener löste sich rund vier Kilometer vor dem Ziel des Eintagesrennens aus einer dreiköpfigen Spitzengruppe und holte sich seinen zweiten Saisonsieg mit 14 Sekunden Vorsprung auf Hirschi. Mit 16 Sekunden Rückstand blieb Formolos Landsmann Filippo Zana (Jayco – AlUla) nur Rang drei, gefolgt von Andrea Vendrame (AG2R Citroën / +0:28), dem dritten Italiener unter den Top 5, sowie dem Dänen Andreas Kron (Lotto – Dstny / +0:28).
“Ich habe zehn Kilometer vor dem Ziel mit Hirschi gesprochen und er sagte mir, ich solle angreifen und er würde jedem hinterherfahren, der versuchen würde, mir zu folgen. Es ist ein wunderschöner Abschluss der Saison und es ist eine Freude, dass er mir in der Nähe meiner Heimat gelungen ist“, sagte Formolo, der aus Marano di Valpolicella in der venetischen Provinz Verona stammt.
Während die Organisatoren die Strecke des Giro del Veneto diesmal abgeändert hatten, blieb der Parcours der Veneto Classic unverändert. Nach rund 80 hügeligen Kilometern ging es auf einen ersten, viermal zu fahrenden Rundkurs, der 12,6 Kilometer lang war sowie den 2,6 Kilometer langen und 6,3 Prozent steilen Anstieg nach La Rosina umfasste.
Danach standen vier Runden von etwa gleicher Länge mit der nur 300 Meter langen, aber bis zu 15 Prozent steilen Rampe nach La Tisa an, ehe die letzten 15 Kilometer zwei weitere Anstiege aufwiesen: Zunächst ging es über unbefestigte und bis zu 14 Prozent steile 1,2 Kilometer zur Diesel Farm, schließlich warteten 400 Meter bei 10,3 Prozent zur Contra Soarda auf die Fahrer, gefolgt von fünf technischen, zunächst bergab und dann flach ins Ziel auf engen Straßen zum Ziel verlaufenden Kilometern.
Marco Frigo (Israel - Premier Tech), Joey Rosskopf (Q36.5) und Michael Belleri (Biesse – Carrera) dominierten als Ausreißertrio zunächst das Geschehen, ehe Milan Menten (Lotto – Dstny) auf den letzten 50 Kilometern mit seiner Attacke eine Verfolgergruppe initiierte, zu der noch Formolo, Stefano Oldani (Alpecin – Deceuninck), Natnael Tesfatsion (Lidl – Trek) und Erik Fetter (Eolo – Kometa) gehörten, die 33 Kilometer vor dem Ziel den Anschluss an die Spitze herstellten.
In der Kopfsteinpflasterrampe nach La Tisa schüttelten Formolo, Oldani und Tesfatsion ihre Begleiter ab, die kurz darauf vom noch rund 50 Fahrer starken Feld gestellt wurden. Das Spitzentrio erhielt wenig später Verstärkung von Anthon Charmig (Uno-X), Benoit Cosnefroy (AG2R Citroën) und Formolos Teamkollegen Matteo Trentin. 22 Kilometer vor dem Ziel führte Israel – Premier Tech die Verfolger dann aber das Sextett um die beiden UAE-Profis heran.
Das Profil der 3. Veneto Classic | Foto: Veranstalter
Bei der letzten Überquerung des La-Tisa-Anstiegs fuhr Cosnefroy das Feld mit einer massiven Tempoverschärfung kurzzeitig auseinander, doch in der Anfahrt zur Diesel Farm wuchs die Spitzengruppe auf wieder rund 40 Fahrer an. Mit gleich vier Fahrern führte Uno-X das Feld in den vorletzten Anstieg des Tages hinein. Auf der schmalen und extrem steilen Gravel-Passage hinauf zur Diesel Farm zog Zana auf und davon, Hirschi konnte nur kurzzeitig folgen und hatte am Scheitelpunkt acht Sekunden Rückstand auf Zana, zu dem der Schweizer Meister am Ende der ebenfalls über Schotterpiste führenden Abfahrt aber wieder aufschloss.
Sieben Kilometer vor dem Ziel fuhr auch noch Hirschis Teamkollege Formolo zur Spitze vor, der mit wenigen Sekunden Rückstand Kron und Samuele Battistelli (Astana Qazaqstan) im Nacken saßen. Nachdem er eine Attacke des Vorjahressiegers noch neutralisiert hatte, musste Zana kurz darauf am letzten kurzen Anstieg des Tages Formolo dann aber ziehen lassen.
Auf den letzten vier Kilometern baute der Vorjahreszweite seinen Vorsprung auf flacher, aber sehr kurviger Strecke Meter um Meter aus, wobei sich Hirschi in Zanas Windschatten halten konnte. Der Italienische Meister des vergangenen Jahres steckte zwar nicht auf, kam aber nicht mehr näher an seinen Landsmann heran, der sich nicht nur souverän den Sieg holte, sondern sich auch noch über Hirschis zweiten Platz freuen konnte, der Ganna auf der Kopfsteinpflasterpassage zum Ziel mühelos abschütteln konnte.
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