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19.07.2024 | (rsn) - Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) macht bei der Tour de France in den Alpen da weiter, wo er in den Pyrenäen aufgehört hat. Auf der über 144,6 Kilometer und 4500 Höhenmeter führenden 19. Etappe von Embrun nach Isola 2000 holte sich der Slowene seinen bereits vierten Tagessieg bei dieser Frankreich-Rundfahrt. Pogacar attackierte zehn Kilometer vor dem Ziel aus der Favoritengruppe heraus und schnappte sich scheinbar mühelos die noch verblieben Fahrer der Gruppe des Tages.
Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike) war nach einer starken Vorstellung auf Rang zwei “best of the rest“ vor Simon Yates (Jayco – AlUla) und Olympiasieger Richard Carapaz (EF Education – EasyPost).
Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) hatten Pogacar im 16 Kilometer langen Schlussanstieg nichts entgegenzusetzen und kamen Seite an Seite auf den Positionen fünf und sechs ins Ziel.
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / Etappensieger und Gesamtführender / ESP):
“Nach dieser Königetappe kann ich bestätigen, dass der Bonette im Rennen wirklich angsteinflößend ist. Im Training ist es ganz angenehm, weil man den letzten Kilometer auslassen kann. Ich bin sehr glücklich, dass ich heute so gute Beine hatte. Wir waren bereits hier für einen ganzen Monat zwischen dem Giro und der Tour. Es war sehr hart jeden Tag. Wir haben uns bereits im Training den Plan so zurecht gelegt und genau wie besprochen auch mit der Attacke heute ausgeführt. Es ist zu 100 Prozent so aufgegangen.
Matteo Jorgenson (Visma - Lease a Bike / Etappenzweiter / RSN:
"Ich hatte gehofft, dass Pogacar etwas konservativer fährt. Ich wusste, mit den dreieinhalb Minuten wird es wirklich knapp am Ende werden. Ich hatte nichts mehr in den Beinen. Ich sagte Jonas (Vingegaard), dass ich stolz auf ihn bin. Ich denke mich manchmal in seine Situation, als er im Krankenhaus lag und den ganzen Druck des Teams und der Sponsoren spürte. Es ist normal, dass er jetzt enttäuscht ist. Aber es braucht so viel harte Arbeit um dort zu stehen, wo er jetzt ist.“
Simon Yates (Jayco – AlUla / Etappendritter / ESP):
“Es war ein richtig harter Tag. Visma hatte eine Überzahl an Fahrern in der Spitzengruppe. Ich habe dann die Höhe gemerkt heute. Ich habe versucht spät Gas zu geben, am Ende hat es nicht gereicht. Es geht einem nicht viel durch den Kopf, wenn Pogacar vorbei fährt. Ich habe versucht kurz mitzugehen, aber das war ein Fehler. Ich bin dann zwei Kilometer vor dem Ziel explodiert. So ist es.“
Richard Carapaz (EF Education – EasyPost / Etappenvierter und Bergtrikot /RSN):
"Es war mein Ziel, auf die Bergpunkte zu gehen. In den letzten Tagen war ich in der Gruppe, deshalb war es nicht realistisch, auf den Tagessieg zu gehen. Das hätte zu viel Kraft gekostet, die ich nicht mehr hatte. Es hat geklappt mit dem Trikot, aber an morgen denke ich noch nicht. Ich bin froh, dass dieser Tag vorbei ist."
Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike / Gesamtzweiter):
“Ich hatte heute nicht die besten Beine. Wir haben sofort entschieden, auf Etappensieg zu fahren. Ich bin froh, dass ich auf Remco Evenepoel keine Zeit verloren habe. Heute war es wichtig, ihm zu folgen, aber morgen könnte es anders sein. Ich bin mit der Idee zu dieser Tour gereist, auf Gesamtsieg zu fahren. Aber ich wusste auch, dass es nach diesem schweren Unfall (bei der Baskenland-Rundfahrt) und den fehlenden Renntagen schwierig werden würde. Also habe ich dieses Szenario berücksichtigt. Mental ist das sicherlich kein Schlag.“
Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step / Gesamtdritter / letour.fr):
“Die Vorhersage, die alle vor der Tour gemacht haben, bewahrheiten sich von Etappe zu Etappe. Pogacar war wieder einmal in einer anderen Liga. Er hat erneut eine Fluchtgruppe noch eingeholt und ist zum Sieg gefahren. Das ist einfach nur verrückt. Wir müssen ehrlich sein, dass Tadej einfach der Beste in diesem Rennen ist. Dahinter kommen Jonas (Vingegaard) und ich und dahinter kommt auch lange nichts. Das sind fast drei Rennen in Einem.“
Joao Almeida (UAE Team Emirates / Etappensiebter / ESP):
“Wir hatten einen Plan. Wir wussten, wo der steilste Part dieses Anstiegs. War. Alle haben einen großartigen Job gemacht. Es ist wirklich beeindruckend. Wir wollten auch die Etappe gewinnen. Das wurde am Ende doch sehr eng, aber er (Pogacar) hat es geschafft. Ich bin total glücklich, wie es gelaufen ist. Ich denke Tadej ist in der besten Form seines Lebens, so stark wie er ist. Ein Teil von diesem Team zu sein ist wirklich ganz toll.“
Felix Gall (Decathlon AG2R La Mondiale / Gesamtplatz 14 / Team):
"Die Enttäuschung ist natürlich groß am heutigen Tag. Es hat vom Papier ganz gut ausgesehen, dass ich mich in der Gesamtwertung weiter verbessern kann, aber ich habe mich irgendwie nicht so gut gefühlt in den letzten Tagen. Das ist bei einer dreiwöchigen Landesrundfahrt irgendwie normal, im Vorjahr konnte ich die Leistung abrufen. Jetzt weiß ich nicht, woran es liegt. Es ist sehr schade, extrem enttäuschend.“
Adam Yates (UAE Team Emirates / Etappenelfter / ESP):
“Nach der 15. Etappe war ich etwas krank. Ich weiß nicht genau, was es ist, viele Fahrer im Peloton sind krank zurzeit. Ich habe heute versucht meinen Job zu machen. Wir kannten den Anstieg sehr gut, weil wir hier bereits trainiert haben nach der Tour de Suisse. Ich habe versucht Tempo zu machen, solange ich konnte. Es war ein guter Tag heute.“
Grischa Niermann (Sportlicher Leiter Visma Lease a Bike / ARD):
"Pogacar ist der Stärkste gewesen. Das ist noch nicht das Ende, aber das Ende, dass wir 2024 die Tour mit Jonas gewinnen. Wir wollten in die Offensive gehen, wollten Pogacar schon am vorletzten Berg angreifen. Aber dafür muss Jonas (Vingegaard) die Beine haben und er hat heute gesagt, dass er nicht das Gefühl hat, Pogacar abzuhängen. Darum haben wir unseren Plan verändert. Idealerweise können wir morgen eine Etappe gewinnen, heute waren wir knapp dran, nachdem wir umgestellt haben.“
Rolf Aldag (Sportdirektor Red Bull Bora – hansgrohe / ARD):
"Wir wollten es wieder versuchen und schauen, was die Klassement-Teams so machen. Visma hat was probiert, wir waren mit dabei, aber am Ende war Tadej Pogacar nicht aufzuhalten. Wir müssen hoffen, dass es das war mit der Gesamtwertung, weil alles andere würde noch einen Sturz oder Ausfall von Pogacar bedeutet. Das wünscht man keinem Kontrahenten. UAE war als Team super dominant in den letzten drei Wochen, alle wachsen über sich hinaus.“
Nils Politt (UAE Team Emirates / ARD):
"Ein harter Tag kommt noch, aber heute hat er (Pogacar) wieder bewiesen, was er draufhat. Wir wollten unbedingt die Etappe gewinnen, es war ein hartes Stück Arbeit, aber wir haben es geschafft. Wir haben den Fokus nach den Klassikern voll auf die Tour gelegt. Ich habe genug Erholung bekommen, bin wenig Rennen gefahren, habe dafür viel trainiert. Ich muss da einfach Danke an meinen Trainer sagen, der mich top auf die Tour vorbereitet hat.“
Pascal Ackermann (Israel – PremierTech / ARD):
"Der Bonette ging noch, aber der erste Berg war der Horror, weil die Gruppe noch nicht weg war und wir den eigentlich Vollgas hochgefahren sind. Das war das schlimmste vom ganzen Tag. Der zweite Berg ging, weil wir zügig in einer großen Gruppe hochgefahren sind. Ich glaube, so ein großes Gruppetto habe ich noch nie gesehen. Ich bin noch angeschlagen, aber den einen Tag schaffe ich auch noch. Da sind Leute dabei, die sind richtig am Limit und da sind Leute dabei, die wissen, es reicht im Gruppetto anzukommen. Von Quatschen, Spaß haben bis zum Leiden ist alles dabei, Wir haben ja noch drei Prozent mehr bekommen, was nett ist vom Veranstalter, sonst wäre es richtig hart geworden."
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