Tagessieg für Grand-Tour-Debütanten, Atapuma in Rot

Calmejane erfüllt früh seinen Vuelta-Plan

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "Calmejane erfüllt früh seinen Vuelta-Plan"
Calmejane (Direct Energie) gewinnt die 4. Etappe der Vuelta a Espana | Foto: Cor Vos

23.08.2016  |  (rsn) - Typisch Vuelta a Espana: Keine Eingewöhnungsetappen, bei der Spanien-Rundfahrt geht es traditionell gleich zu Beginn in die Vollen. Das vierte Teilstück zwischen Betanzos und San Andrés de Teixido (163,5 Kilometer) war bereits Schauplatz der zweiten Bergankunft. Den Ausgang der Etappe bestimmte allerdings eine Fluchtgruppe: Lilian Calmejane (Direct Energie) gewann die Etappe als Solist, Darwin Atapuma (BMC) übernahm die Gesamtführung als Tageszweiter. Die großen Favoriten verzichteten auf einen Schlagabtausch.

Für den jungen Franzosen Calmejane war es der größte Erfolg seiner bisherigen Karriere. Neun Kilometer vor dem Ziel ergriff er im Schlussanstieg Mirador Vixia de Herbeira (2. Kategorie) die Initiative, fuhr die entscheidende Lücke zu seinen ehemaligen Fluchtbegleitern heraus und war nicht mehr einzuholen. „Ich hatte vor der Vuelta viele Ideen, welche Etappe ich gewinnen könnte. Dass es so früh klappt, ist natürlich überragend“, freute sich der Grand-Tour-Debütant im Ziel.

Am Ende gab es aber noch einen weiteren Sieger. Im Tagestableau blieb für Darwin Atapuma (BMC / +0:15) nur der zweite Platz vor Ben King (Cannondale) – in der Gesamtwertung schaffte der Kolumbianer jedoch den Sprung an die Spitze. Mit lediglich 1:35 Minuten Rückstand auf Leader Ruben Fernandez (Movistar) ging Atapuma als bestplatzierter Fahrer in die Fluchtgruppe, investierte im Schlussanstieg viel und wurde schließlich belohnt. Im Klassement führt er nun vor Alejandro Valverde (Movistar / + 0:29) und Chris Froome (Sky / + 0:33).

Die siegreiche Fluchtgruppe fand sich nach umkämpftem Start erst nach 40 Kilometern. Dafür umfasste sie gleich 21 Fahrer, darunter Hochkaräter wie Nikias Arndt (Giant-Alpecin), Thomas De Gendt (Lotto Soudal) oder Pierre Rolland (Cannondale - Drapac). Der Vorsprung wuchs kontinuierlich und erreichte 30 Kilometer vor dem Ziel den Höchstwert von über fünf Minuten. Die Spielchen um den Tagessieg waren daraufhin eröffnet. Mehrfach versuchte Axel Domont (AG2R - La Mondiale) sein Glück, später zeigte sich auch Pierre Rolland aktiv. Die entscheidende Attacke setzte jedoch ihr Landsmann Calmejane.

Die Favoriten hielten sich im elf Kilometer langen Schlussanstieg dagegen zurück. Alejandro Valverde brachte 2:26 Minuten hinter den Etappensieger eine Gruppe um Esteban Chaves (Orica-BikeExchange), Chris Froome (Sky), Alberto Contador (Tinkoff), Nairo Quintana (Movistar), Louis Meintjes (Lampre-Merida) und Samuel Sanchez (BMC) über die Linie.

Einzig das Rote Trikot von Ruben Fernandez (Movistar) wurde vermisst. Der Spanier rückte bereits während der Etappe zurück ins Helferglied bei Movistar, verrichtete im Anstieg Tempoarbeit und verlor drei Kilometer vor dem Ziel den Anschluss. Fernandez erreichte als 57. (+2:55) das Tagesziel und fiel im Klassement auf Platz sieben (+1:11) zurück.

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.09.2016Ochowicz: "Van Garderen steckt in einer Krise"

(rsn) – Tejay van Garderen wird nach seinem enttäuschenden Vuelta-Auftritt keine Rennen mehr in diesem Jahr bestreiten. "Die Saison ist für ihn vorbei. Er steckt einer Krise“, gestand BMC-Teamch

12.09.2016Froome: "Ich habe einiges dazugelernt"

(rsn) - Obwohl er nach hartem Kampf nur Platz zwei bei der 71. Vuelta a Espana hinter Nairo Quintana (Movistar) belegte, war Chris Froome (Sky) mehr als zufrieden. "Das war meine erfolgreichste Saison

12.09.2016Quintana: "Für mich ist ein Traum wahr geworden"

(rsn) - Der Vuelta-Sieg von Nairo Quintana (Movistar) kam nicht wirklich überraschend. Unerwartet war aber, wie der Kolumbianer bei der Siegerehrung reagierte. Souverän, ohne etwas abzulesen, sprach

11.09.2016Cort Nielsen gewinnt Schlussetappe, Quintana Rundfahrtsieger

(rsn) - Magnus Cort Nielsen (Orica-BikeExchange) hat die Schlussetappe der Vuelta a Espana gewonnen. Der Däne setzte sich nach flachen 104 Kilometern in Madrid im Sprint vor dem Italiener Daniele Ben

11.09.2016Quintana stellte in den Bergen Froome in den Schatten

Madrid (dpa/rsn) - Chris Froome (Sky) klatschte noch auf dem Rad anerkennend Beifall für seinen Rivalen Nairo Quintana (Movistar). In den spanischen Bergen wurde der bei der Tour de France noch

11.09.2016Liste der ausgestiegenen Fahrer / 20. Etappe

(rsn) - Zum Start der 71. Vuelta a Espana in Balneario Laias sind am Samstag 198 Rad-Profis angetreten. Längst nicht alle werden am 11. September das Ziel in Madrid erreichen. Sturzverletzungen, Erkr

10.09.2016Froome applaudiert Quintana noch vor der Ziellinie

(rsn) - Schlussoffensive bei der Vuelta a Espana. Die 20. und vorletzte Etappe der Spanien-Rundfahrt (193,2 Kilometer) mit Start in Benidorm bot über vier Anstiege der 2. Kategorie und der letzten Be

10.09.2016Latour ringt Atapuma nieder, Chaves holt sich Rang drei zurück

(rsn) - Nairo Quintana (Movistar) hat den Gesamtsieg bei der Vuelta a Espana praktisch sicher. Der Kolumbianer erreichte auf der 20. Etappe das Ziel am Alto de Aitana, der letzten Bergankunft der Rund

10.09.2016Sanchez: "Schwer zu akzeptieren"

(rsn) Aus und vorbei. Die Vuelta a Espana endete für Samuel Sanchez (BMC) dramatisch nach der 19. Etappe. Aussichtsreich als Siebter im Gesamtklassement in das 37 Kilometer lange Zeitfahren nach Calp

10.09.2016Orica-BikeExchange enttäuscht im ‘Rennen der Wahrheit’

(rsn) - Zeitverluste waren einkalkuliert. Auch der vorübergehende Verlust des dritten Gesamtplatzes von Esteban Chaves war erwartet worden. Doch mit solch großen Rückstanden hatten sie bei Orica-B

09.09.2016Froome im Zeitfahren eine Klasse für sich

(rsn) - Ungewöhnlich spät legten die Organisatoren in diesem Jahr die Zeitfahrprüfung der Vuelta a Espana: Über 37 Kilometern führte das 19. Teilstück im Kampf gegen die Uhr von Xabia und Calp.

09.09.2016Froome rückt mit deutlichem Zeitfahrsieg an Quintana heran

(rsn) - Chris Froome (Sky) hat das 37 Kilometer lange Einzelzeitfahren der Vuelta a Espana gewonnen und damit seinen Rückstand in der Gesamtwertung auf Spitzenreiter Nairo Quintana (Movistar) verklei

Weitere Radsportnachrichten

21.11.2024Uijtdebroeks denkt über Rallye-Karriere nach

(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad

21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus

(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2

21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert

(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.

21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt

(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be

20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr

(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy

20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven

(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum

(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b

20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“

(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme

20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung

(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine