Katusha-Alpecin nahm schon früh Kontakt auf

U23-Sieger Zabel: Mit neuem Team endlich zur Flandern-Rundfahrt?

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "U23-Sieger Zabel: Mit neuem Team endlich zur Flandern-Rundfahrt?"
Rick Zabel gewann am 7. Juli 2015 in Judendorf bei der Österreich-Rundfahrt sein erstes Profi-Rennen. | Foto: Cor Vos

21.12.2016  |  (rsn) - Das erste Trainingslager mit seinem neuen Team Katusha-Alpecin an der Costa Blanca ist seit knapp zwei Wochen vorbei, aber Rick Zabel hat sich auch anschließend noch einmal auf den Weg nach Spanien gemacht, um in wärmeren Gefilden Kilometer für die Saison 2017 zu sammeln: auf Mallorca, wo sein Vater Erik Zabel wohnt. Der 23-Jährige ist nach drei Jahren bei BMC hoch motiviert, mit einem neuen Umfeld den nächsten Schritt in seiner Karriere zu machen.

"Ich denke ich bin in einem Alter, in dem ich meine Grenzen noch nicht ausgetestet habe", erklärte er radsport-news.com. "Ich bin zu jung um zu sagen: Gut, dann bin ich halt ein Helfer. Ich will schauen, wie weit ich im Finale helfen und vielleicht auch selbst meine Chancen nutzen kann. Das war der ausschlaggebende Punkt, bei der Entscheidung für Katusha-Alpecin."

Bei BMC entwickelte sich Zabel zwar als Fahrer Jahr für Jahr weiter und war 2016 möglicherweise so konstant wie noch nie, doch die Perspektiven für die kommenden Jahre hielten sich offenbar in Grenzen. Die Ausrichtung von Katusha-Alpecin auf Klassiker und Sprints passe einfach besser zu ihm als Fahrertyp, so der Youngster, der 2013 die Flandern-Rundfahrt für Nachwuchsfahrer gewonnen hat, die Profi-Variante bei BMC aber noch nie fahren durfte.

"Es wäre schön, die Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix diesmal hintereinander weg zu fahren", hat sich Zabel deshalb nun ein erstes Ziel für 2017 gesetzt. Zwar würde er bei beiden Rennen natürlich eine Helferrolle einnehmen und für Kapitän Alexander Kristoff fahren, doch der Start an sich wäre bereits ein wichtiger Schritt in Sachen Erfahrungsschatz. "Weil ich irgendwann da hinkommen will, wo Alex schon ist, schaue ich schon, was er wie macht und womit er arbeitet und klarkommt", so Zabel.

In der näheren Zukunft hofft er außerdem, sich auch einen Platz im Sprintzug des Norwegers erarbeiten zu können und dabei von Michael Morkov zu lernen. Im Trainingslager teilte er mit dem Dänen bereits das Zimmer. "Ein sehr unauffälliger Fahrer, aber super wichtig - und ein super Typ", so Zabels erstes Fazit. Sollte er zum wichtigen Bestandteil des Zuges werden, so könnte er sich sogar Hoffnungen auf seinen ersten Tour-de-France-Start machen - ausgerechnet in Düsseldorf, 65 Kilometer von seiner Wohnung entfernt. Allerdings wird das ein hartes Stück Arbeit bei Teamkollegen wie Marco Haller, Morkov, Tony Martin und Kristoff-Kumpel Sven Erik Byström.

Wichtig ist ihm aber vor allem, überhaupt eine Grand Tour in der kommenden Saison zu bestreiten. "Welche, das ist für die Entwicklung erstmal egal", so Zabel, der sich der Bedeutung von drei Wochen Rennfahren am Stück für seine physischen Fortschritte bewusst ist: "Bei meinem ersten Giro bin ich jeden Tag ums Überleben gefahren und war am Ende gefühlt tot. Aber ich habe einen Monat gebraucht, und danach habe ich in Österreich auf einmal meinen ersten Profisieg gefeiert. Da war ich plötzlich auf einem ganz anderen Level. Über die Jahre, das spüre ich jetzt, entwickelt man durch diese harten Rennen auch ein gewisses Standgas, so dass man im Winter schon auf höherem Niveau anfängt."

Klar scheint, dass man bei Katusha-Alpecin viel von Zabel hält. Schließlich habe man sich bereits sehr früh um den 23-Jährigen bemüht. "Schon vor dem Giro, als ich mir noch gar keine Gedanken über 2017 gemacht habe", erzählte er. "Das hat Eindruck hinterlassen, denn wenn ein Team sich so früh meldet, zeigt das wirkliches Interesse. Deshalb war es dann erste Wahl, als ich mir sicher war, wechseln zu wollen."

Durch die Verbindung seines Vaters mit Rad-Hersteller Canyon, der auch Katusha-Alpecin ausrüstet, liegt es nahe, dass auch der Name Zabel beim Interesse des ab 2017 mit Schweizer Lizenz ausgestatteten Teams eine Rolle gespielt haben könnte. Und dem 23-Jährigen ist das bewusst, lässt sich davon aber nicht stören. "Ich kann ja auch 1 und 1 zusammenzählen. Aber ich persönlich weiß, dass mein Papa mit Movistar zusammenarbeitet und nichts mit Katusha zu tun hat. Und zweitens weiß ich eben, dass das Team auf mich zukam, weil sie von mir als Fahrer etwas halten. Solange ich für mich das weiß, kann mir egal sein, was andere sagen oder denken", sagte er, ohne dabei trotzig zu wirken, mit einem gelassenen Lächeln auf den Lippen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.04.2017Naesen vor Paris-Roubaix optimistisch: "Siegen? Wieso nicht?"

(rsn) - Nach dem Sturz am Oude Kwaremont sprachen am Sonntag alle über Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) und Olympiasieger Greg Van Avermaet (BMC). Dabei ging völlig unter, dass auch Oliver N

04.04.2017Albasini hängt die Konkurrenten mit großem Gang ab

(rsn) - Michael Albasini (Orica-Scott) ist ein Mann für wichtige Rennen. Das bewies der 36 Jahre alte Schweizer auch am Dienstag wieder, als er die 2. Etappe der 57. Baskenland-Rundfahrt für sich en

04.04.2017Gilbert mit kurzer Rennpause, Vanmarckes Roubaix-Start gefährdet

(rsn) - Nach seinem Sieg bei der Flandern-Rundfahrt wird Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) eine kurze Rennpause einlegen und sich auf die Ardennenklassiker vorbereiten. Damit wird der Belgische Me

03.04.2017Flandern: Jacke eines Zuschauers löste Sagan-Sturz aus

(rsn) - Auch mehr als 24 Stunden nach dem Ende der 101. Flandern-Rundfahrt gibt es noch reichlich Diskussionsstoff. Im Laufe des Tages ist im Internet ein neues Video aufgetaucht, das den Auslöser de

03.04.2017Die 101. Flandern-Rundfahrt in acht Szenen

(rsn) - Die gestrige 101. Flandern-Rundfahrt bot wieder alles, was einen großen Klassiker ausmacht - Attacken, Hektik, Stürze, Defekte und am Ende ein Super-Solo: Im Eurosport-Video wrd das flämisc

03.04.2017Arndt: "Agressiver und aufmerksamer um jede Position fighten"

(rsn) - Trotz seiner erst 25 Jahre ist Nikias Arndt in Sachen Flandern-Rundfahrt schon fast ein alter Hase. Auf bereits fünf Starts kommt der Sunweb-Profi mittlerweile beim flämischen Frühjahrsklas

03.04.2017Gilbert: "Viele dachten, ich sei verrückt - ich auch"

(rsn) - Philippe Gilberts letzter Start bei der Flandern-Rundfahrt erfolgte 2012. Damals beendete der Belgier das Rennen auf Rang 75, Sieger war Tom Boonen, der seinen dritten - und damit letzten - Tr

03.04.2017Sagan nach “Ronde“-Sturz: “Es war mein Fehler“

(rsn) - Als Titelverteidiger und großer Favorit neben Greg Van Avermaet (BMC) ist Peter Sagan (Bora-hansgrohe) bei der Flandern-Rundfahrt angetreten, doch nach fast sechseinhalb Stunden Fahrzeit kam

03.04.2017Übermütiger Politt vor der "Muur" zurückgepfiffen

(rsn) - Im vergangenen Jahr sorgte Nils Politt als Debütant bei der Flandern-Rundfahrt für Furore. Der junge Hürther mischte damals in der Ausreißergruppe des Tages mit und beendete die "Ronde“

02.04.2017Degenkolb: "Das habe ich nicht erwartet"

(rsn) - Am Ende der 1000 Meter langen Zielgerade in Oudenaarde sprintete John Degenkolb (Trek-Segafredo), als ginge es um Platz 1. Der Oberurseler wurde Dritter - in der zweiten Gruppe nach Philippe G

02.04.2017Video: Boonens Defekt-Pech am Taaienberg

(rsn) - Ausgerechnet am Taaienberg musste Tom Boonen (Quick-Step Floors) am Sonntag alle Hoffnungen auf einen vierten Triumph bei der "Ronde" begraben. In dem berühmten Anstieg, in dem der Belgier in

02.04.2017Greipel: "Ich will nicht immer auf die Sprints warten"

(rsn) - Wie in den letzten beiden Jahren zeigte der Deutsche Meister André Greipel bei der Flandern-Rundfahrt, dass er nicht nur in Massensprints präsent sein kann. Der 34-jährige Hürther attacki

Weitere Radsportnachrichten

05.11.2024Maas künftig Teamkollege von Buchmann?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

05.11.2024Vollerings neues Team hat langfristige Planungssicherheit

(rsn) - Die Equipe FDJ - Suez kann langfristig planen. Wie der ambitionierte französische Frauen-Rennstall bekannt gab, habe man sich mit den beiden Namenssponsoren auf Vertragsverlängerungen bis je

05.11.2024Tod der Mutter verdrängte sportliche Erfolge in den Hintergrund

(rsn) – Hinter Anton Albrecht (P&S Metalltechnik – Benotti) liegt ein schwieriges Jahr. Im Saisonverlauf wusste er zu überzeugen und sich etwa mit einem zweiten Etappenrang bei Belgrade Banjaluka

05.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

04.11.2024Krankheiten und Reisestress raubten die Freude am Radsport

(rsn) – Erst zur Saison 2023 wechselte Mountainbiker Pirmin Eisenbarth auf die Straße und sorgte in Diensten des deutschen Kontinental-Teams Bike Aid mit zahlreichen Spitzenplatzierungen für Furor

04.11.2024Van Anrooij an verengter Beckenarterie operiert

(rsn) - Shirin van Anrooij wird auf Einsätze in dieser Cross-Saison verzichten müssen. Wie die 22-jährige Niederländerin auf Instagram mitteilte, sei sie an einer verengten Beckenarterie ihres lin

04.11.2024Gemischte Gefühle nach größtem Karriereerfolg

(rsn ) – Nach zwei Jahren bei Lotto – Kern Haus wechselte Ole Theiler im vergangenen Winter zu Storck – Metropol, um sich in seinem letzten U23-Jahr als Kapitän für ein Profiteam zu empfehlen.

04.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.c

03.11.2024Ein Lernjahr mit einem großen Rückschlag

(rsn) – 2024 war ein Jahr mit Licht und Schatten für Fabian Steininger (Maloja Pushbikers). Der 24-jährige Österreicher ging in seine zweite Saison beim deutschen Kontinental-Team und fühlte si

03.11.2024Nys fliegt in Pontevedra zu seinem ersten großen Titel

(rsn) – Nach seinem schwarzen Tag in Pontchateau im letzten Jahr hat der Belgier Thibau Nys im spanischen Pontevedra zum Abschluss der Cross-Europameisterschaften seinen ersten großen Titel in der

03.11.2024Van Empel zum dritten Mal in Folge Europameisterin vor Alvarado

(rsn) – Fem van Empel heißt die alte und neue Cross-Europameisterin. Im spanischen Pontevedra schlug die Niederländerin bei sommerlichen Temperaturen im Sprintduell ihre Landsfrau Ceylin del Carme

03.11.2024Nach Haverdings Pech macht Michels die Titelverteidigung klar

(rsn) – Jente Michels ist bei der Cross-EM im spanischen Ponteverda die Titelverteidigung im U23-Rennen der Männer gelungen. Der 21-jährige Belgier setzte sich auf dem technisch anspruchsvollen un

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine