Tour Down Under: Am Willunga Hill in eigener Liga

Porte durch eine "Welt des Schmerzes" zum 4. Coup in Folge

Foto zu dem Text "Porte durch eine
Richie Porte (BMC) leidet auf dem Weg zum vierten Sieg am Willunga Hill. | Foto: Cor Vos

21.01.2017  |  (rsn) – Richie Porte (BMC) ist noch eine Etappe von seinem ersten Gesamtsieg bei der Tour Down Under entfernt. Der 31-jährige Australier verteidigte am Samstag auf dem fünften Teilstück über 151,5 Kilometer von McLaren Vale zum Willunga Hill nicht nur in überragender Manier sein ockerfarbenes Trikot, sondern konnte an der Bergankunft seinen bereits vierten Coup in Folge verbuchen.

Porte, der seit seinem Sieg auf der 2. Etappe in Paracombe die Gesamtwertung anführt, attackierte im unteren Teil des Schlussanstiegs rund zwei Kilometer vor dem Ziel aus der deutlich geschrumpften Spitzengruppe heraus und fuhr sich einen Vorsprung von letztlich 20 Sekunden auf die erste Verfolgergruppe heraus.

"So schwer war der Willunga Hill bisher noch nie für mich. Ich wollte nicht so früh gehen, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass schon so früh attackiert werden würde. Ich war in einer Welt des Schmerzes. Aber ich denke, ich war nicht so nah am Limit dran wie die anderen Jungs. Es war also der perfekte Moment, um zu attackieren”, fasste der BMC-Kapitän das Finale der Königsetappe zusammen.

Auch Rang zwei ging am Willunga Hill an einen Australier. Nathan Haas (Dimension Data) ließ dabei die zeitgleichen Esteban Chaves (Orica-Scott) aus Kolumbien, Diego Ulissi (UAE Abu Dhabi) aus Italien und Jay McCarthy, den australischen Kapitän des deutschen Bora-hansgrohe-Teams, hinter sich und rückte damit auf auf die dritte Position des Gesamtklassements vor, in dem Porte nun deutliche 48 Sekunden Vorsprung gegenüber Chaves aufweist.

"Porte fährt offensichtlich in einer anderen Liga, deshalb ziehe ich meinen Hut vor ihm. Ihn auf einem Terrain wie diesem zu besiegen, erfordert eine Monster-Anstrengung, aber ich bin dennoch stolz auf das, was meine Teamkollegen und ich heute geleistet haben“, sagte Haas, hinter dem überragenden Etappensieger „best of the rest“.

Hinter dem 27-Jährigen (+0:51) behauptete McCarthy Rang vier (+0:54), hat aber morgen noch die Chance, bei den Zwischensprints Bonussekunden zu sammeln und so vielleicht doch noch den angestrebten Podiumsplatz zu erobern. „Bis zur Ziellinie habe ich alles gegeben, konnte aber die Sekunden, die ich fürs Podium brauchte, nicht mehr herausholen. Ich bin enttäuscht, aber ich habe mein Bestes gegeben“, sagte der 24-Jährige, der bereits im vergangenen Jahr Vierter der Tour Down Under Vierter geworden war.

Könnte der Kampf um die Podiusmplätze zwei und drei noch spannend werden, so wird Portes Spitzenposition wird kaum mehr in Gefahr geraten, zumal die Schlussetappe durch Adelaide wieder im Massensprint entschieden werden dürfte. Bei aller gebotenen Zurückhaltung freundete sich der kleine Tasmanier, der in den vergangenen beiden Jahren jeweils Gesamtzweiter der Tour Down Under wurde, schon mit dem Gedanken an den Gesamtsieg an: "Morgen das wird keine Prozession. Ich bin in einer guten Position und ich denke, dass ich mich aus allen Schwierigkeiten werde raushalten können. Ich will es dann nur zu Ende bringen. Ich habe dieses Rennen schon immer gewinnen wollen, bereits als ich noch für UniSA (der australischen Nationalmannschaft) fuhr”, sagte Porte.

Auf der für die Gesamtwetung ausschlaggebenden Etappe der diesjährigen Tour Down Under initiierte Will Clarke (Cannondale-Drapac) die Gruppe des Tages, benötigte dafür allerdings zwei Versuche. Beim zweiten gesellten sich Jeremy Maison (FDJ), Thomas De Gendt (Lotto Soudal) und Jack Bauer (Quick - Step Floors) zu ihm – die beiden letzteren hatten sich schon an den vergangenen Tagen als Ausreißer versucht.

Obwohl sich BMC mit sechs Fahrern an der Spitze des Feldes versammelte, verteidigte das Quartett in der ersten Anfahrt zum zweimal zu bewältigenden Willunga Hill seinen Maximalvorsprung von rund drei Minuten zäh. Clark fiel als erster Fahrer aus der Spitzengruppe heraus, wogegen sich De Gendt den Bergpreis sicherte und damit in der Sonderwertung am führenden Porte vorbei zog.

In der Abfahrt erhielt BMC bei der Verfolgung der Spitzenreiter Unterstützung von Sky, Lotto Soudal und Orica-Scott, wodurch der Abstand zehn Kilometer vor dem Ziel auf unter eine Minute sank. Kurz darauf nahmen De Gendt, Maison und Bauer die Beine hoch und die Helfer der Favoriten positionierten ihre Kapitäne. Schon auf den ersten Metern des Schlussanstiegs fiel der bisherige Gesamtzweite Gorka Izagirre (Movistar) zurück, als Sky durch Kenny Elissonde und Sebastian Henao das Tempo nach oben schraubte, um Sergio Henao das Terrain für eine Attacke zu bereiten. Doch nicht der Kolumbianer und auch nicht sein Landsmann Chaves profitierten davon, sondern Porte, der von Sebastian Henaos Hinterrad aus frühzeitig die entscheidende Attakce lancierte.

Mit seinem ersten Sieg im Führungstrikot der Tour Down Under verteidigte Porte auch das Bergtikot vor dem punktgleichen De Gendt, der aber morgen in Adelaide an der einzigen Bergwertung des Tages noch die Chance hat, an seinen Konkurrenten vorbeizuziehen. Caleb Ewan (Orica-Scott) verteidigte sein Rotes Trikot des besten Sprinters und kann am Sonntag in Adelaide seinen vierten Etappensieg einfahren. Eine Veränderung gab es an der Spitze der Nachwuchswertung. Hier katapultierte sich der Kolumbianer Jhonathan Restrepo (Katusha-Alpecin) vom 15. auf den Spitzenplatz. Die australische Nationalmannschaft UniSA verteidigte die Führung in der Teamwertung.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.01.2017Motordoping: 132 Räder bei der Tour Down Under kontrolliert

(rsn) – Das Thema Motordoping spielt auch im Jahr 2017 eine Rolle. Gleich bei der Tour Down Under untersuchte der Radsport-Weltverband (UCI) während der sechs Tage 132 Räder. Ergebnisse wurden all

22.01.2017Highlight-Video der 6. Etappe der Tour Down Under

(rsn) – Auch das Finale der 19. Tour Down Under stand ganz im Zeichen der Australier: Caleb Ewan (Orica-Scott) sicherte sich am Sonntag auf dem Rundkurs von Adelaide nach 90 Kilometern im Sprint sei

22.01.2017Tour Down Under: Ewan wandelt auf Greipels Spuren

(rsn) - Ging bei der 19. Tour Down Under der nächste Stern am Sprinterhimmel auf? Mit seinem Sieg auf der Schlussetappe des WorldTour-Auftakts zog Caleb Ewan (Orica-Scott) mit André Greipel und Land

22.01.2017Porte und Ewan dominieren die 19. Tour Down Under

(rsn) – Nach zwei zweiten Plätzen hat es endlich geklappt: Erstmals in seiner Karriere hat Richie Porte (BMC) die Tour Down Under gewonnen. Der 31-jährige Australier setzte sich bei seiner Heimat-

22.01.2017Porte feiert Gesamtsieg, Ewan gewinnt auch den letzten Sprint

(rsn) – Zum Saisonauftat haben die Australier ihre Heimat-Rundfahrt nach Belieben dominiert. Richie Porte (BMC) behauptete auch am letzten Tag der 19. Tour Down Under das ockerfarbene Führungstriko

21.01.2017Tour Down Under: McCarthy mischt auch am Willunga Hill vorne mit

(rsn) - Jay McCarthy war beim deutschen Bora-hansgrohe-Rennstell als Mann für die Gesamtwertung in die Tour Down Under gegangen, und der Vierte der letztjährigen Austragung bestätigte dieses Vertra

21.01.2017Highlight-Video der 5. Etappe der Tour Down Under

(rsn) - Richie Porte (BMC) jubelt zum vierten Mal in Folge am Willunga Hill und hat nach seinem Sieg auf der Königsetappe der 19. Tour Down Under nun beste Chancen, erstmals in seiner Karriere die Ge

21.01.2017Chaves zufrieden mit Tour Down Under-Auftritt

(rsn) - Durch seinen dritten Platz auf der 5. Etappe der Tour Down Under schob sich Esteban Chaves (Orica-Scott) auf Platz zwei der Gesamtwertung des WorldTour-Auftakts vor. Dementsprechend zufrieden

21.01.2017Porte nach erneutem Triumph am Willunga Hill vor Gesamtsieg

(rsn) - Richie Porte (BMC) hat die 5. Etappe der Tour Down Under gewonnen und damit seine Führung in der Gesamtwertung vor dem Schlusstag vergrößert. Der Australier setzte sich nach gut 151 Kilome

20.01.2017Highlight-Video der 4. Etappe der Tour Down Under

(rsn) – Der Australier Caleb Ewan (Orica-Scott) gewann auch die 4. Etappe der Tour Down Under und verwies dabei nach 149,5 Kilometern von Norwood nach Campbelltown wie schon gestern Weltmeister Pete

20.01.2017Ewan kommt mit allen Herausforderungen bestens zurecht

(rsn) – Caleb Ewan (Orica-Scott) bleibt bei der 19. Tour Down Under in den Sprints das Maß aller Dinge und ließ sich im Finale der 4. Etappe über 149,5 Kilometer von Norwood nach Campbelltown auc

20.01.2017Ewan sprintet zum dritten Etappensieg, Sagan wieder Zweiter

(rsn) – Der Australier Caleb Ewan dominiert weiter die Sprintankünfte der 19. Tour Down Under. Der 22-Jährige vom Orica-Scott-Team ließ auch auf der 4. Etappe den Konkurrenten keine Chance und s

Weitere Radsportnachrichten

21.01.202576. Valencia-Rundfahrt: Zum Auftakt ein langes Teamzeitfahren

(rsn) – Nachdem die Valencia-Rundfahrt 2025 in Folge der verheerenden Überschwemmungen in der Region, die im vergangenen November mehr als 200 Menschenleben kostete, kurzzeitig in Gefahr schien, ko

21.01.2025Vuelta Femenina 2025 beginnt in Barcelona

(rsn) – Die Vuelta Femenina 2025 beginnt am 4. Mai in der katalanischen Hauptstadt Barcelona, wie die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt der Frauen in einer Pressemitteilung ankündigten. Details

21.01.2025U23-Cross-Weltmeisterin Bäckstedt will in Liévin Titel verteidigen

(rsn) – Zoe Bäckstedt (Canyon – SRAM - zondacrypto) wird bei den kommenden Cyclocross-Weltmeisterschaften im französischen Liévin als Vorjahressiegerin im U23-Wettbewerb antreten und somit auf

21.01.2025Es fehlt nur ein überragender Rundfahrer

(rsn) – Kaum ein Team war 2024 in der Breite so gut aufgestellt wie Lidl – Trek. Obwohl in Mattias Skjelmose der beste Profi in der Abschluss-Weltrangliste erst auf Rang zwölf zu finden war, kam

21.01.2025Teutenberg sprintet nach Beinahe-Sturz noch auf Platz vier

(rsn) – Nachdem er als Sechster der Villawood Men´s Classic, einem nationalen Rennen drei Tage vor dem Start der 25. Tour Down Under, bereits bei den Besten hatte mitmischen können, hat Tim Torn T

21.01.2025Alle Etappen im Detail: Strecke der UAE Tour 2025

(rsn) – Auch bei ihrer siebten Auflage bleibt die UAE Tour (2.UWT) ihrem Konzept aus den vergangenen Jahren treu: Die siebentägige Rundfahrt durch die Vereinigten Arabischen Emirate bietet auf offi

21.01.2025Zum Saisonstart erleidet van Baarle einen schweren Rückschlag

(rsn) – Nach zwei schweren Verletzungen im vergangenen Jahr – Schlüsselbeinbruch beim Critérium du Dauphiné, Hüftbruch bei der Vuelta a Espana – sollte es für Dylan van Baarle in der Saison

21.01.2025Emirate setzen für ihre Frauen-Rundfahrt auf bewährtes Konzept

(rsn) – Ohne viele Neuerungen geht die UAE Tour Women (6. bis 9. Februar) in ihre dritte Auflage. Die zweite WorldTour-Rundfahrt des Jahres, die das Abu Dhabi Sports Council unter Mithilfe von Giro-

21.01.2025In dieser Saison heißt es: Die Position behaupten!

(rsn) – Auch im vergangenen Jahr war Elisa Longo Borghini eine der Protagonistinnen in den größten Rennen des internationalen Frauen-Radsports. Die 33-jährige Italienerin gewann für ihr Team Lid

21.01.2025Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

21.01.2025Welsford bleibt ´Down Under´ der Sprinter Nummer 1

(rsn) – Sam Welsford macht bei der 25. Tour Down Under da weiter, wo er im vergangenen Jahr aufgehört hat: beim Gewinnen. Der australische Sprinter von Red Bull – Bora – hansgrohe vollendete au

21.01.2025Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Santos Tour Down Under (2.UWT, AUS)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Sahel (2.2, 000)