Fakten zum 52. Amstel Gold Race

Gilbert und Van Avermaet auf Rekordjagd

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "Gilbert und Van Avermaet auf Rekordjagd"
Greg Van Avermaet (BMC, li.) und Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) | Foto: Cor Vos PRÜFEN

15.04.2017  |  (rsn) - Die ersten drei Monumente der Saison sind bewältigt, mit dem Amstel Gold Race steht am Sonntag ein nicht minder prestigeträchtiger Klassiker auf dem Programm. Ein stetiges Auf und Ab durch die Ardennen-Landschaft in Limburg zeichnet das Rennen aus und führt in diesem Jahr über 261 Kilometer von Maastricht nach Berg en Terblijt. radsport-news.com hat sechs wichtige Fakten vor der 52. Austragung des niederländischen Klassikers zusammengefasst.

Gilbert jagt den Rekord
Der Belgische Meister ist ein wahrer Spezialist für das Amstel Gold Race. In den Jahren 2010, 2011 und 2014 konnte Gilbert das Rennen gewinnen und sicherte sich an gleicher Stelle 2012 den Weltmeistertitel – zudem beendete er sieben der vergangenen acht Austragungen unter den ersten zehn. Mit seinen drei Erfolgen ist er der 34-Jährige zweiterfolgreichste Fahrer beim Ardennen-Klassiker – nur Jan Raas stellt mit fünf Siegen den aktuellen Rekord dar. Dass die Form für einen vierten Sieg stimmt, zeigte Gilbert zuletzt mit seinem beeindruckenden Solo-Sieg bei der Flandern-Rundfahrt.

Van Avermaet auf den Spuren des "Kannibalen“
Der Belgier fährt das Frühjahr seines Lebens: Nach Siegen beim Omloop Het Nieuwsblad, Gent – Wevelgem und dem E3 Harelbeke gewann er vergangene Woche auch das die "Königin der Klassiker“, Paris-Roubaix. Und auch beim Amstel Gold Race muss mit Van Avermaet gerechnet werden – 2015 wurde er bereits Fünfter. Sollte er auch hier gewinnen, wäre Van Avermaet nach Eddy Merckx 1973 erst der zweite Fahrer, dem es gelingen würde, in einem Frühjahr fünf bedeutende Eintagesrennen zu gewinnen. Sein aktueller Lauf ist beeindruckend: Seit seiner Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Rio im vergangenen Jahr beendete der 31-Jährige acht seiner elf Teilnahmen an WorldTour-Rennen auf dem Podium (fünf Siege, drei zweite Plätze).

Gelingt Valverde der erste Sieg eines Spaniers?
Es ist fast nicht zu glauben, aber noch nie konnte ein Spanier beim Amstel Gold Race gewinnen. Nicht einmal Alejandro Valverde, der bei den anderen beiden Ardennenklassikern Lüttich-Bastogne-Lüttich (drei) und Flèche Wallone (vier) bereits sieben Siege bejubeln konnte. Beim Amstel reichte es allerdings bislang nur zu zwei zweiten Plätzen (2013 und 2015) und einem dritten Rang (2008). Sollte Valverde in diesem Jahr der Coup gelingen, wäre er mit fast 37 Jahren der zweitälteste Sieger in der Geschichte des Rennens nach Joop Zoetemelk (1987/40 Jahre und 143 Tage) Die Form stimmt zumindest: Seit Februar gewann Valverde bis auf den GP Miguel Induraín alle fünf Rennen, an denen er teilgenommen hat.

Niederländische Flaute
Wie so häufig sieht besonders die Heimnation gegenwärtig nicht gut aus in der Statistik. Der letzte niederländische Sieg beim Amstel Gold Race datiert aus dem Jahr 2001 durch Erik Dekker. Die Durststrecke von nun 15 Jahren ist die längste in Geschichte des Rennens für die Heimnation. Mit insgesamt 17 Siegen sind die Niederlande trotzdem Rekordhalter, dahinter folgen Belgien (zwölf Siege) und Italien (sieben Siege).

Titelverteidigung durch Gasparotto?
Vorjahressieger Enrico Gasparotto könnte nach Jan Raas (1977 bis 1980) und Philippe Gilbert (2010 und 2011) der dritte Fahrer werden, der seinen Titel beim Amstel Gold Race verteidigt. Durch einen weiteren Erfolg könnte er mit drei Siegen zudem zu Gilbert in der ewigen Bestenliste aufschließen – derzeit liegt er mit zwei Siegen (2012 und 2016) gleichauf im Ranking mit Eddy Merckx (1973 und 1975), Gerrie Knetemann (1974 und 1985) und dem Schweizer Rolf Järmann (1993 und 1998). Ein italienischer Sieg wäre dabei nichts Ungewöhnliches: In den vergangenen 15 Jahren kam es zu sechs Siegen durch Italiener – keine Nation gewann in diesem Zeitraum häufiger.

Drei deutsche Siege bislang
Die deutsche Bilanz ist eher bescheiden: Bislang konnten sich nur Olaf Ludwig (1992), Erik Zabel (2000) und Stefan Schuhmacher (2007) in die Siegerliste des Amstel Gold Races eintragen. Hinzu kommt ein dritter Platz von Jens Heppner aus dem Jahr 1993. Ein vierter Erfolg in diesem Jahr scheint eher unwahrscheinlich: Die besten Chancen auf die Top Ten dürften noch Simon Geschke (Sundweb) und Paul Martens (LottoNL-Jumbo) haben.

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.04.2017Gilbert muss Pause verlängern und auch auf den Giro verzichten

(rsn) - Nach einem zweitägigen Krankenhaus-Aufenthalt ist Amstel-Gold-Sieger Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) am Dienstag entlassen worden und nun auf dem Heimweg zu seiner Familie. Wie sein Team

18.04.2017Kwiatkowski: "Ich wurde von einem großen Champion geschlagen"

(rsn) - Bei einem Ardennenklassiker im Sprint gegen Philippe Gilbert (Quick- Step Floors) zu verlieren ist wahrlich keine Schande. Trotzdem war Michal Kwiatkowski (Sky) nach Platz zwei bei der 52. Auf

17.04.2017Gilbert muss nach Amstel-Sieg mit Nierenverletzung pausieren

(rsn) - Gerne hätte Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) nach seinem vierten Triumph beim Amstel Gold Race den Sonntagabend gemeinsam mit seinen Teamkollegen bei einem Amstel-Bier ausklingen lassen.

17.04.2017Sturz raubte Matthews die Chancen auf ein Top-Ergebnis

(rsn) – Zwar sprang für das deutsche Sunweb-Team beim Amstel Gold Race in Form des zehnten Platzes durch Michael Matthews eine Top Ten-Platzierung heraus, doch angesichts der Tatsache, dass der Aus

16.04.2017Van der Breggen kommt pünktlich zum Höhepunkt in Top-Form

(rsn) - Mit einem Doppelsieg beim ersten Amstel Gold Race für Frauen seit 14 Jahren hat sich das Team Boels-Dolmans nur wenige Kilometer vom Hauptquartier seines zweiten Titelsponsors an der Spitze d

16.04.2017Albasini: “Ich hatte am Ende nichts mehr zuzulegen"

(rsn) - Am frühen Nachmittag sicherte Annemiek van Vleuten dem australischen Frauenteam Orica-Scott den dritten Platz beim Amstel Gold Race. Einige Stunden später machte es im Männerrennen der Schw

16.04.2017Konrad mit Defekt, McCarthy gestürzt - kein Traumergebnis für Bora

(rsn) - Mit einem "Traumergebnis“ (Sportdirektor Jens Zemke) ist es für das deutsche Bora-hansgrohe-Team beim 52. Amstel Gold Race nichts geworden. Möglicherweise hätte es dazu gelangt, wenn die

16.04.2017Lefevere: "Ich hoffe, dass alle Veranstalter daraus lernen"

(rsn) - Im Vorfeld des 52. Amstel Gold Race wurde wegen des Verschwindens des Caubergs aus der Schlussrunde viel spekuliert: Wird der niederländische Ardennen-Klassiker dadurch so leicht, dass bergfe

16.04.2017Gilbert gerät nicht in Panik und kocht Kwiatkowski ab

(rsn) - Nach 261 schweren Kilometern durch die Hügel Limburgs setzte Philippe Gilbert mit einem strahlenden Lächeln zur letzten großen Attacke an, als er den ersten langen Schluck seines Amstel-Si

16.04.2017Jungels nach einmonatiger Rennpause: "Die Form stimmt"

(rsn) - Platz 39 sprang am Ende für Bob Jungels (Quick-Step Floors) heraus. Doch das spielte keine Rolle. Der Luxemburgische Meister konnte sich in Berg-en-Terblijt am Ende des Amstel Gold Race über

16.04.2017Highlight-Video des 52. Amstel Gold Race

(rsn) - Am Ende eines spannenden Amstel Gold Race kam es in Berg en Terblijt zum Duell zweier später Ausreißer: Nach 261 Kilometern der 52. Auflage des ersten der drei Ardennenklassiker verwies Phil

16.04.2017Gilbert triumphiert beim Ardennen-Auftakt zum vierten Mal

(rsn) - Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) hat sich am Sonntag seinen vierten Sieg beim Amstel Gold Race geholt. Der 34-jährige Belgier setzte sich bei der 52. Auflage des ersten der drei Ardennenk

Weitere Radsportnachrichten

17.12.202483. Paris-Nizza mit zwei Bergankünften und Teamzeitfahren

(rsn) – Die 83. Ausgabe der Fernfahrt Paris – Nizza (9. – 16. März) 2.UWT) hat je drei Etappen für Sprinter und Kletterer, ein Teilstück für Puncheure und auch wieder ein Teamzeitfahren im P

17.12.2024Pogacar-Helfer will den “Killerinstinkt“ wieder erwecken

(rsn) - Felix Großschartner (UAE Team Emirates) steckt zwar gerade in Spanien, im Luxusresort Grand Hotel Luxor in Benidorm, in dem es von pharaonischen Symbolen wie Obelisken, Sphinxen und Pyramiden

17.12.2024UAE: Sechsjahresvertrag mit neuem Sponsor XRG

(rsn) – Bereits vor einer Woche wurde beim Medientag des UAE Teams Emirates bekannt, das der Rennstall künftig auf einen weiteren finanzstarken Geldgeber bauen kann, der ab 2025 als neuer Co-Namens

17.12.2024Pidcock verzichtet in diesem Winter auf Crossrennen

(rsn) – Tom Pidcock wird in diesem Winter auf Einsätze im Gelände verzichten. Das teilte der 25-jährige Brite auf Instagram mit. “Am Sonntag habe ich mir meinen ersten Cyclocross dieser Saison

17.12.2024Behrens und Lippert Deutschlands Radsportler des Jahres

(rsn) – Niklas Behrens, Liane Lippert und Anastasia Kuniß sind Deutschlands Radsportler des Jahres. U23-Weltmeister Behrens ließ bei der zum 54. Mal von den Zeitschriften Radsport und RennRad durc

17.12.2024Zwischen riesigem Jubel und einer bitteren Zwangspause

(rsn) – Besser als die Saison 2024 hat ein Jahr für Kevin Geniets (Groupama – FDJ) aus sportlicher Sicht wohl noch nie begonnen: Gleich am ersten Renntag gewann er den Grand Prix La Marseillaise

17.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

17.12.2024Felline steigt vom Rad, Schweizer Vizemeister Pellaud nach China?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

17.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

16.12.2024Die Trikots der WorldTeams für die Saison 2025

(rsn) - Wie bunt wird das Peloton 2025? Und welche werden die vorherrschenden Farben in der kommenden Saison sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor -

16.12.2024Alles begann mit Denks Brief an Mateschitz

(rsn) – Für die Öffentlichkeit begann der Poker um den Einstieg von Red Bull bei Bora – hansgrohe um den vergangenen Jahreswechsel herum. Eine Information der österreichischen Bundeswettbewerbs

16.12.2024Zivile Motorrad-Sicherheitskräfte bei niederländischen Rennen?

(rsn) – Mit der Ankündigung, dass in Folge des zweitägigen NATO-Gipfels Ende Juni in Den Haag für den Großteil der Saison keine Motorradpolizisten für Radrennen abgestellt werden könnten, hatt

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine