3. Tour de Yorkshire Teil der Abschiedsrunde

Voeckler startet ein letztes Mal mit der Nummer 1

Von Lorenz Rombach

Foto zu dem Text "Voeckler startet ein letztes Mal mit der Nummer 1"
Thomas Voeckler (Direct Energie) bei seinem Tour de Yorkshire-Sieg 2016 | Foto: Cor Vos

28.04.2017  |  (rsn) - Nach der Tour de France wird Thomas Voeckler (Direct Energie) im Alter von dann 38 Jahren seine lange und erfolgreiche Karriere beenden. Mit den Champs-Élysées in Paris hat er sich dafür den perfekten Ort für sein allerletztes   Rennen ausgesucht. Bei der Frankreich-Rundfahrt nämlich hatte Voeckler sich in in die Herzen der französischen Fans gefahren.

Doch noch hat der Routinier einige Arbeitseinsätze vor sich, den nächsten bei der heute beginnenden Tour de Yorkshire, zu der er als Titelverteidiger antritt.
Die dreitägige Rundfahrt durch die nordenglische Grafschaft hatte Voeckler im vergangenen Jahr knapp vor Nicolas Roche (BMC) gewonnen. Deshalb startet er - zum letzten Mal in seiner Karriere - mit der Nummer 1 auf dem Rücken. "Eines ist sicher: Der Fahrer, der am letzten Tag in Sheffield gewinnt, wird nicht weit weg sein vom Gesamtsieg. Aber während einer dreitägigen Rundfahrt wie der Tour de Yorkshire kannst du alles verlieren, wenn du dich zu sehr auf eine Etappe verlässt", gab der Elsässer gegenüber cyclingnews.com seine Einschätzung in Sachen Gesamtwertung ab.

Im Gegensatz zu Tom Boonen, der im April bei Paris-Robuaix seine Karriere beendete, kann Voeckler seine letzten Monate als Profi derzeit noch in aller Ruhe genießen. "Ich habe viele Siege gesammelt in meiner Karriere. Ich wäre froh, wenn noch einer rausspringen würde, aber ich werde es nicht bereuen, wenn das nicht klappt", sagte Voeckler mit Blick auf seine letzten Rennen, um anzufügen: "Wenn die Beine gut sind, kann ich versuchen, in Ausreißergruppen zu gehen."

Damit würde sich Voeckler den Fans in gewohnter Weise präsentieren - attackieren und bis auf den letzten Meter kämpfen. So hat er sich speziell bei der Tour de France unvergesslich gemacht. Besonders in Erinnerung bleiben werden seine Auftritte in den Jahren 2004 und 2011, als Voeckler jeweils das Gelbe Trikot eroberte und es mit seinem berühmten Kampfgeist verbissen verteidigte.

Dabei war die Frankreich-Rundfahrt 2011 seine Sternstunde. Voeckler eroberte das Maillot Jaune auf der 9. Etappe und rettete es auch über die Pryrenäen, wo er über sich hinauswuchs und mit Alberto Contador und Andy Schleck mithalten konnte. Nach hartem Kampf musste er das Gelbe Trikot auf der 19. Etappe nach L'Alpe d'Huez abgeben und wurde in Paris schließlich umjubelter Vierter. Das reichte, um zum Volkshelden aufzusteigen.

Eine weitere Besonderheit in Voecklers Karriere ist seine Treue zu Jean-René Bernaudeau. Seit er im Jahre 2000 Profi in dessen Rennstall wurde, fährt er für die verschiedenen Mannschaften seines Landsmanns, von Bonjour bis zu Direct Energie, wie die Equipe seit 2016 heißt. Dabei ging Voeckler mit Bernaudeau durch dick und dünn und schlug wiederholt deutlich besser dotierte Angebote aus. Auch als Bernaudeau am Ende der Saison 2010 massive Probleme bei der Sponsorensuche hatte, hielt Voeckler zu seinem Mentor. Später wurde bekannt, dass sein Verbleib eine Bedingung war für die Unterschrift des neuen Sponsors Europcar.

Die französischen Radsportfans werden Voeckler zwar vermissen, doch der angriffslustige Franzose sieht sein Heimatland auf einem guten Weg zum ersten Tour-Sieg seit Bernard Hinaults Erfolg im Jahre 1985: "Lange habe ich mit 'Nein' geantwortet, als ich gefragt wurde, ob ein Franzose die Tour gewinnen kann. Aber in den letzten beiden Jahren habe ich 'ja' gesagt, denn wenn ein Pinot Dritter werden kann, oder Bardet gar Zweiter, dann zeigt es, dass sie auch gewinnen können", meinte Voeckler.

So scheint Voeckler rundum zufrieden im Juli seine Karriere beenden zu können, doch seine Konkurrenten sollten wachsam sein. Denn auch bei seiner 17. Tour de France wird er alles daran setzen, die Franzosen noch einmal in Begeisterung zu versetzen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

21.09.2017Tour de Yorkshire ab 2018 mit einer Etappe mehr im Programm

(rsn) - Im fünften Jahr ihres Bestehens wird die Tour de Yorkshire ausgedehnt: Das Männerrennen soll künftig vier statt drei Tage dauern, das bisher als Eintagesrennen ausgetragene Frauen-Event wir

30.04.2017Pauwels und Fraile lassen Dimension Data doppelt jubeln

(rsn) - Auf der Schlussetappe der Tour de Yorkshire (2.1) gelang dem Dimension Data-Team ein zweifacher Doppelschlag. Der Belgier Serge Pauwels setzte sich auf der 194 Kilometer langen Königsetappe,

30.04.2017Highlight-Video der 2. Etappe der Tour de Yorkshire

(rsn) - Der Franzose Nacer Bouhanni (Cofidis) hat die 2. Etappe der Tour de Yorkshire über 122,5 Kilometer von Tadcaster nach Harrogate im Massensprint überlegen mit drei Radlängen Vorsprung vor Ca

29.04.2017Bouhanni gewinnt in Harrogate, Ewan übernimmt Gelb

(rsn) - Nacer Bouhanni (Cofidis) gewann die 2. Etappe der Tour de Yorkshire von Tadcaster nach Harrogate (122,5 km) überlegen mit drei Radlängen Vorsprung im Massensprint vor Caleb Ewan (Orica) und

29.04.2017Tour de Yorkshire: Massensturz überschattet Sprintfinale

(rsn) - Während Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) sich am Ende der Auftaktetappe der Tour de Yorkshire über seinen ersten Saisonsieg freuen konnte, herrschte auf der Zielgerade in Scarborough das Ch

28.04.2017Großbritannien wieder ein gutes Pflaster für Groenewegen

(rsn) – Großbritannien ist für Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) ein gutes Pflaster. Nachdem er bereits im Vorjahr den Auftakt der Tour of Yorkshire (2.1) gewinnen konnte und auch eine Etappe der

28.04.2017Steile Rampen sollen am Schlusstag die Entscheidung bringen

(rsn) - 490 Kilometer an drei Tagen stehen im Programm des ASO-Rennens Tour de Yorkshire durch die gleichnamige englische Region. Es wird, das ist in dieser Region kaum anders möglich, extrem wellig

02.12.2016Tour de Yorkshire 2017 wieder mit drei Etappen

(rsn) – Die ASO hat am Freitag die Route der 3. Tour de Yorkshire (2.1) bekanntgegeben. Die Rundfahrt durch die gleichnamige englische Grafschaft wird vom 28. - 30. April 2017 ausgetragen und weist

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Kräftezehrendes Jahr mit zwei Grand Tours

(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine