Spanier gewinnt 22. GP Premio Bruno Beghelli

Luis Leon Sanchez gibt den Sprintern das Nachsehen

Foto zu dem Text "Luis Leon Sanchez gibt den Sprintern das Nachsehen"
Luis Leon Sanchez (Astana) hat den 22. GP Premio Bruno Beghelli gewonnen. | Foto: Cor Vos

01.10.2017  |  (rsn) - Luis Leon Sanchez (Astana) hat beim 22. GP Bruno Beghelli (1.HC) den Sprintern das Nachsehen gegeben und als Solist seinen ersten Sieg seit eineinhalb Jahren bejubeln können.

Der 33 Jahre alte Spanier setzte sich bei dem italienischen Herbstklassiker über 196,3 Kilometer mit Start und Ziel in Monteveglio nach einer Attacke fünf Kilometer vor dem Ziel mit sechs Sekunden auf das Feld durch, aus dem heraus sich der Italiener Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) im Sprint den zweiten Platz vor seinem Landsmann Elia Viviani (Sky) sicherte. Der Schweizer Michael Albasini (Orica-Scott) wurde Vierter, gefolgt von den Italienern Alberto Bettiol (Cannondale-Drapac) und Andrea Pasqualon (Wanty-Groupe Gobert.

"Das war ein toller Tag für das Team. Wir wussten, dass wir auf die letzten Passage des Anstiegs warten mussten, denn wir hatten keinen Sprinter wie Colbrelli oder Viviani dabei“, sagte Sanchez, der den Sieg seinem im Frühjahr bei einem Trainingsunfall ums Leben gekommenen Teamkollegen Michele Scarponi widmete.

Der Routinier, der unter anderem vier Tour-Etappensiege vorzuweisen hat und zweimal die Clasica San Sebastian gewann, hatte auf der zehnten und letzten Zielrunde den richtigen Riecher bewiesen und den Sprung in eine Spitzengruppe geschafft, die sich zwar nur einige Sekunden auf das Feld herausfahren konnte. Doch als sich die Ausreißer unschlüssig anschauten, nutzte Sanchez fünf Kilometer vor dem Ziel die Gelegenheit, um sich aus dem Staub zu machen und rettete einen kleinen Vorsprung bis ins Ziel.

Hinter ihm wurden seine ehemaligen Begleiter noch von den Sprintermannschaften eingefangen. Doch Colbrelli, der vor zwei Jahren den GP Beghelli gewonnen hatte, blieb diesmal nur Rang zwei, womit er für sein Team den zweiten Sieg binnen 24 Stunden verpasste, nachdem sein Landsmann Giovanni Visconti gestern den Giro dell Emilia gewonnen hatte. Für den 33-Jährigen hatte der Sieg wie heute der für den gleichaltrigen Sanchez das Ende einer langen Durststrecke bedeutet.

Zuvor war das Rennen lange Zeit nach Plan der Sprintermannschaften verlaufen. Keine Ausreißergruppe konnte sich auf dem 13,5 Kilometer langen Rundkurs, der nach einer Schleife von 60 Kilometern erreicht wurde, entscheidend absetzen.

Auf der drittletzten Runde wurde 32 Kilometer vor dem Ziel die entscheidende Phase eingeläutet, und zwar durch den Dänen Christopher Juul Jensen (Orica-Scott) sowie die Franzosen Anthony Perez (Cofidis) und Clément Chevrier (Ag2R), die davonzogen, kurz darauf aber Gesellschaft einer größeren Gruppe um den Deutschen Roger Kluge (Orica-Scott) und Sebastien Reichenbach (FDJ) aus der Schweiz erhielten. Zu den nun 13 Fahren an der Spitze zählte auch der Niederländer Danny van Poppel (Sky), der wohl stärkste Sprinter dieser Gruppe.

Doch der Vorsprung der Ausreißer betrug eingangs der vorletzten Runde nur rund eine halbe Minute auf das Feld, in dem Wanty-Groupe Gobert und Cannondale-Drapac für Tempo sorgten. Bei der vorletzten Überfahrt über den 1,6 Kilometer langen und sieben Prozent steilen Anstieg nach Zappolino auf 300 Metern Höhe attackierte Juul Jensen und zog Reichenbach, Sergei Chernetckii (Astana) sowie Andrea Vendrame (Androni-Giocattoli) mit sich. Im Feld, das schon auf Sichtweite heran war, teilten sich mittlerweile Bahrain-Merida und Sky die Verfolgungsarbeit und stellten im letzten Anstieg des Tages die Spitzengruppe.

Doch dann attackierte Bettiol in der folgenden Abfahrt knapp acht Kilometer vor dem Ziel und initiierte eine neue, rund zehn Fahrer starke Spitzengruppe, in der auch Sanchez dabei war. Der nutzte kurz darauf die Gunst der Stunde, als das Tempo einschlief und niemand Verantwortung übernehmen wollte.

Endstand:
1. Luis Leon Sanchez(Astana)
2. Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) +0:06
3. Elia Viviani (Sky) s.t.
4. Michael Albasini (Orica-Scott)
5. Alberto Bettiol (Cannondale-Drapac)
6. Andrea Pasqualon (Wanty-Groupe Gobert)
7. Marco Canola (Nippo - Vini Fantini)
8. Julien Simon (Cofidis)
9. Simone Consonni (UAE Team Emirates)
10. Jérémy Roy (FDJ)

Weitere Radsportnachrichten

31.01.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

30.01.2025Van der Poel peilt in Liévin de Vlaemincks Rekord an

(rsn) – Am Freitag beginnt in Liévin die Cyclocross-Weltmeisterschaft (31. Januar – 2. Februar). In sieben Rennen werden Regenbogentrikots ausgefahren und German Cycling könnte erstmals seit der

30.01.2025Warm-Up für den nächsten Dreijahres-Zyklus

(rsn) – Douglas Ryder fiel in der Vergangenheit nicht unbedingt durch Zurückhaltung und Bescheidenheit auf. Als er 2023 das Team Q36.5 Pro Cycling als Zweitdivisionär ins Leben rief, nachdem sein

30.01.2025Eekhoff stürzt bei AlUla-Tour gegen Laternenpfahl

(rsn) – Nach einem schweren Unfall im Finale der 3. Etappe der AlUla-Tour musste Nils Eekhoff (Picnic – PostNL) ins Krankenhaus gebracht werden, wo ein Kieferbruch und ein abgebrochener Zahn diagn

30.01.2025Van den Berg aus Blikras Windschatten zum ersten Saisonsieg

(rsn) – Marijn van den Berg (EF Education – EasyPost) ist perfekt in seine vierte Profisaison eingestiegen. Der 25-jährige Niederländer entschied am zweiten Tag der Mallorca Challenge die Trofeo

30.01.2025Merliers Beine drehen sich auch am Tayma Fort am schnellsten

(rsn) – Mit einer souveränen Vorstellung hat Auftaktsieger Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auch die 3. Etappe der 5. AlUla Tour (2.1) für sich entschieden. Der 32-jährige Belgier setzte sich

30.01.2025Die Strecke des Critérium du Dauphiné 2025

(rsn) – Das 77. Critérium du Dauphiné (2.UWT) führt vom 8. bis 15. Juni 2025 von Domérat im Departement Allier über acht Etappen zur finalen Bergankunft am Plateau du Mont-Cenis in den Savoier

30.01.2025Cadel Evans Road Race im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Seit mittlerweile acht Jahren gehört das 2015 erstmals ausgetragene Cadel Evans Great Ocean Road Race der WorldTour an. Bei den bisherigen sieben Austragungen gab es auch schon zwei deutsch

30.01.2025Auch mit kleinerem Kader vor einer weiteren Wundersaison?

(rsn) - Das belgische Team Lotto, seit dieser Saison ohne den bisherigen Co-Sponsor Dstny, ist so etwas wie der Effektivitätsweltmeister im Straßenradsport. Mit einem Etat unterhalb von 20 Millionen

30.01.2025Andresen fügt Welsford erste Sprint-Niederlage 2025 zu

(rsn) – Nach drei Etappensiegen bei der Tour Down Under (1. UWT) und zuvor auch drei Sprinterfolgen bei nationalen Kriterien in Australien hat Sam Welsford bei der Surf Coast Classic (1.1) knapp ein

30.01.2025Viel französischer Schlamm und ein bisschen Bieles

(rsn) – Zum ersten Mal seit 2004 (Pontchateau) findet die Cross-Weltmeisterschaft wieder in Frankreich statt. Austragungsort ist Liévin, eine 30.000-Einwohner-Stadt im Département Pais-de-Calais i

30.01.2025Kepplinger: “Ich bin zufrieden, wie es gelaufen ist“

(rsn) - Vor zwei Jahren begann für Rainer Kepplinger das Abenteuer WorldTour. Bei der damaligen Saudi Tour gab der Österreicher sein Debüt im Trikot von Bahrain Victorious. Nun steht Kepplinger bei

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • AlUla Tour (2.1, 000)
  • Trofeo Serra Tramuntana (1.1, ESP)