5. Dubai Tour: Deutsche Sprinter gehen leer aus

Groenewegen gewinnt den Auftakt knapp vor Cort Nielsen

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Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) hat den Auftakt der 5. Dubai Tour gewonnen. | Foto: Cor Vos

06.02.2018  |  (rsn) - Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) ist mit einem Sieg in die Saison 2018 gestartet. Der 24-jährige Niederländer entschied am Dienstag den Auftakt der 5. Dubai Tour im Sprint knapp vor dem Dänen Magnus Cort Nielsen (Astana) und dem Italiener Elia Viviani (Quick-Step Floors) für sich und übernahm damit auch das Blaue Trikot des Gesamtführenden. Tagesvierter wurde Europameister Alexander Kristoff (UAE Team Emirates), Rang fünf belegte Nacer Bouhanni (Cofidis).

"Letztes Jahr habe ich hier zwei zweite Plätze geholt, deshalb bin ich glücklich, dieses Mal hier mein Resultat verbessert zu haben“, kommentierte Groenewegen im Ziel seinen ersten Tagessieg bei der Dubai Tour.

Die deutschen Sprinter spielten im Finale der 1. Etappe über 167 Kilometer mit Start am Skydive Dubai und Ziel auf der künstlichen Inselgruppe Palm Jumeirah keine Rolle. Titelverteidiger Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) hatte im Sprint mit einem technischen Problem zu kämpfen, John Degenkolb (Trek-Segafredo) war schlecht positioniert.

Besser lief es dagegen für Groenewegen, auch wenn der 24-jährige erst im letzten Moment noch am überraschend starken Cort Nielsen vorbeiziehen konnte. Das nach dem kurzfristigen Ausfall von Paul Martens aus nur noch sechs Fahrern bestehende LottoNL-Team hatte sich lange Zeit im Feld versteckt, erst auf der Zielgeraden brachte Groenewegens neuer Anfahrer Tim Roosen seinen Kapitän nach vorne.

Bis dahin hatte Vivianis Team das Geschehen dominiert. Gleich vier Helfer wusste der Italiener noch vor sich, als es nach der 180-Grad-Wende drei Kilometer vor dem Ziel ins Finale hineinging. Quick-Step Floors behauptete sich auch vorne, als Cofidis, Katusha-Alpecin und schließlich auch LottoNL sich in den Kampf um die besten Positionen einmischten.

Roosen eröffnete mit Groenewegen am Hinterrad früh den Sprint, Viviani versuchte an der Innenbahn am Lotto-Kapitän vorbeizuziehen, wurde von diesem aber eingebaut und musste einen entscheidenden Tritt auslassen. Auf der gegenüberliegen Straßenseite hatte Cort Nielsen freie Bahn, die der Däne auch nutzte. An seinem Hinterrad wurde Kittel just in dem Moment, als er antreten wollte, von einem offensichtlich technischen Problem gestoppt.

Ebenfalls nicht am Sprint beteiligen konnte sich Degenkolb, dessen Team sich im Finale verlor und der deshalb vorzeitig die Beine hochnahm. "Das war ein verrücktes Finale, wir konnten nicht beieinander bleiben“, sagte der Oberurseler, der bereits zwei Saisonsiege vorzuweisen hat. "Ich hatte einfach keine Chance zu sprinten. Morgen müssen wir es wieder probieren", kündigte der Etappendreizehnte an.

Ehe die Sprinter zum Zug kamen, dominierten fünf Ausreißer das Geschehen. Andrew Fenn (Aqua Blue Sport) Daniel Teklehaimanot (Cofidis), Mohammed Al Mansoori (Nationalteam Vereinigte Arabische Emirate), Nathan Van Hooydonck (BMC), Charles Planet (Novo Nordisk) zogen frühzeitig davon, erhielten aber nur einen geringen Vorsprung von weniger als drei Minuten zugestanden, wobei Katusha-Alpecin und Quick-Step Floors Großteil der Verfolgungsarbeit übernahmen.

Rund 20 Kilometer vor dem Ziel attackierte Fenn seine Begleiter und verteidigte zunächst zäh einen Vorsprung von rund einer Minute auf die Verfolger. Gegen die geballte Macht vor allem des Quick-Step-Teams war aber auch der Brite letztlich chancenlos: Als es auf die letzten zehn Kilometer ging, hatten die Jäger Fenn bereits im Blick und fingen ihn schließlich kurz darauf ein. Acht Kilometer vor dem Ziel sorgte ein Sturz im Feld noch für kurzzeitige Hektik, von der sich Quick-Step Floors aber nicht aus dem Konzept bringen ließ. Die bis auf den Schlusskilometer mustergültige Arbeit seines Teams konnte Viviani dann aber nicht vollenden.

Das Gesamtklassement führt Groenewegen vor der morgigen 2. Etappe, die wieder mit einem Sprint enden dürfte, mit vier Sekunden Vorsprung auf Cort Nielsen und sechs auf Viviani an.

Tageswertung:
1. Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo)
2. Magnus Cort Nielsen (Astana) s.t.
3. Elia Viviani (Quick-Step Floors)
4. Alexander Kristoff (UAE Team Emirates)
5. Nacer Bouhanni (Cofidis)
6. Jacob Hennessy (Mitchelton-BikeExchange)
7. Eric Young (Rally)
8. Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida)
9. Andrea Peron (Novo Nordisk)
10.Loic Vliegen (BMC)

Gesamtwertung:
1. Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo)
2. Magnus Cort Nielsen (Astana) +0:04
3. Elia Viviani (Quick-Step Floors) +0:06
4. Nathan Van Hooydonck (BMC)+0:07
5. Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) +0:10


 

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