Belgier gewinnt Strade Bianche als Solist

Benoots Matschplan ging voll auf

Foto zu dem Text "Benoots Matschplan ging voll auf"
Tiesj Benoot (Lotto Soudal) gewinnt Strade Bianche 2018 | Foto: Cor Vos

03.03.2018  |  (rsn) – Der Matschplan von Tiesj Benoot (Lotto Soudal) bei der 12. Strade Bianche (1.UWT) ist voll aufgegangen. Bei dem 184 Kilometer langen Rennen durch die Toskana mit Start und Ziel in Siena setzte der Belgier seine Attacken stets im richtigen Moment und feierte schließlich souverän seinen ersten Profisieg.

„Ich hatte einen wirklich guten Tag, aber ich hätte nicht damit gerechnet, dass es so gut läuft. Das ist einfach unglaublich“, sagte Benoot nach seinem Coup. Das Podium komplettierten mit deutlichem Rückstand der Franzose Romain Bardet (AG2R/+0:39) und Cross-Weltmeister Wout Van Aert (Verandas Willems/+0:58), die Benoot 12 Kilometer vor dem Ziel im letzten der elf durch den Regen völlig aufgeweichten Schotterstraßen distanziert hatte.

Zuvor hatte sich der Belgier gemeinsam mit Landsmann Pieter Serry (Quick-Step Floors) 30 Kilometer vor dem Ziel auf die Verfolgung des 20 Kilometer zuvor enteilten Duos Bardet/Van Aert gemacht, Serry 18 Kilometer vor dem Ziel am vorletzten Naturstraßenabschnitt abgeschüttelt und war kurz darauf bereits zum Spitzenduo vorgefahren.

Dagegen gingen die hochgehandelten Namen wie Titelverteidiger Michal Kwiatkowski (Sky), Olympiasieger Greg Van Avermaet (BMC) und Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) leer aus. Dem Slowaken blieb hinter Alejandro Valverde (Movistar), Giovanni Visconti (Bahrain-Merida), Robert Power (Mitchelton-Scott) und Zdenek Stybar (Quick-Step Floors) immerhin Rang acht. Sein österreichischer Teamkollege Gregor Mühlberber wurde guter Zehnter, Marcus Burghardt, auf Rang 15 bester Deutscher, komplettierte die geschlossene Mannschaftsleistung von Bora-hansgrohe, zu der auch Daniel Oss auf Rang zwölf beitrug.

Nach einem hektischen Beginn mit vielen Stürzen und Defekten konnten sich letztlich zehn Fahrer um den Norweger Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) vom Feld absetzen und sich einen Maximalvorsprung von fünf Minuten herausfahren. Dieser war allerdings 60 Kilometer vor dem Ziel, als das Rennen mit dem achten von elf Sektoren in die entscheidende Phase ging aufgebraucht und die Favoriten machten ernst. So bildete sich an der Spitze eine etwa prominente 15 Fahrer starke Gruppe um Sagan, Kwiatkowski, Valverde und Van Aert, in der allerdings Van Avermaet fehlte. Dafür war der US-Rennstall durch den Schweizer Stefan Küng vertreten.

Der Cross-Weltmeister Van Aert war es auch, der 50 Kilometer vor dem Ziel einer Attacke von Romain Bardet (AG2R) folgte und mit dem Franzosen schnellen einen Vorsprung von einer Minute zwischen sich und eine erste Verfolgergruppe um Mühlberger und Küng bringen konnte. Noch 30 Sekunden dahinter lag zu diesem Zeitpunkt – 30 Kilometer vor dem Ziel – eine Gruppe um Sagan.

Aus der Mühlberger/Küng-Gruppe machten sich schließlich Benoot und Serry auf die Verfolgung des Spitzenduos und konnten sich 18 Kilometer vor dem Ziel zu Beginn des vorletzten Schotterstraßensektors bis auf 40 Sekunden an die beiden Führenden annähern. Im Anstieg schüttelte schließlich Benoot seinen Landsmann ab und konnte mit einem Parforceritt innerhalb kürzester Zeit nach vorne aufschließen, so dass 15 Kilometer vor dem Ziel drei Fahrer das Rennen anführten.

Auch dahinter hatte sich ein Trio gebildet, denn Visconti und Power waren zu Serry vorgefahren. Etwas weiter zurück versuchte indes Bora-hansgrohe mit Sagan, Mühlberger und Oss eine konzertierte Aktion, um noch nach vorne zu kommen, für ganz vorne sollte es aber nicht mehr reichen. An der Spitze trat schließlich Benoot zwölf Kilometer vor dem Ziel zu Beginn des letzten Sektors an und schüttelte seine beiden kurzzeitigen Begleiter ab.

Zügig konnte sich der Lotto-Soudal-Profi einen Vorsprung von 25 Sekunden herausfahren, während die dritte Gruppe um Visconti, Serry und Power Gesellschaft von Valverde und Stybar bekam. Der Rückstand des Quintetts, aus dem auf den letzten zehn Kilometern noch Serry zurückfiel, der schließlich zwischen Sagan und Mühlberger das Ziel erreichte, war aber bereits deutlich über der Minutenmarke, so dass klar war, dass nur noch Bardet oder Van Aert dem Lotto-Soudal-Profi Benoot den Sieg streitig machen konnten.

Allerdings gab sich Benoot keine Blöße und baute im bergaufführenden Finale seinen Vorsprung auf über 40 Sekunden auf. Auf dem nassen Pflaster in der Altstadt von Siena ging der von einer Staub- und Matschschicht überzogene Spitzenreiter auf den letzten flachen 200 Metern kein Risiko mehr ein und konnte sich schon einige Meter vor dem Ziel angesichts des sicheren Erfolgs freuen. Im bis zu 16 Prozent steilen Schlussanstieg von Siena konnte dahinter Bardet noch Van Aert abschütteln und sich so Rang zwei sichern.

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.03.2018Highlight-Video von Strade Bianche

(rsn) – Tiesj Benoot (Lotto Soudal) hat die 12. Austragung der Strade Bianche (1.UWT) gewonnen und damit seinen ersten Sieg als Profi eingefahren. Der 23-Jährige setzte sich am Samstag nach schwere

04.03.2018Mühlberger: “Es ist und bleibt mein Lieblingsrennen“

(rsn) - Acht Sekunden hinter seinem Kapitän Peter Sagan überquerte der junge Österreicher Gregor Mühlberger die Ziellinie bei der Strade Bianche in Siena. Der 23-Jährige aus dem Team von Bora-han

04.03.2018Van Avermaet hadert mit dem Wetter und den Beinen

(rsn) - Es gibt Tage, da will einfach nichts zusammenpassen – selbst für Sportler wie Greg Van Avermaet (BMC). Der Belgier gilt zweifellos als einer der besten Klassikerspezialisten im Peloton und

03.03.2018Strade Bianche: Erschöpfter Van Aert schiebt sich auf Rang drei

(rsn) - Die Strade Bianche hat in ihrer zwölfjährigen Geschichte fast ausschließlich Klassikerspezialisten wie Rekordsieger Fabian Cancellara, Michal Kwiatkowski oder Philippe Gilbert als Sieger he

03.03.2018Strade Bianche: Favoriten gehen leer aus

(rsn) - Vor dem Start der 12. Strade Bianche war sich die Fachwelt einig, dass der Sieg auf den 184 Kilometern rund um Siena nur über einen der Topfavoriten Peter Sagan (Bora-hansgrohe), Michal Kwia

03.03.2018Benoot feiert ersten Profisieg, Sagan Achter

(rsn) – Tiesj Benoot (Lotto Soudal) hat die 12. Austragung der Strade Bianche (1.UWT) gewonnen und damit seinen ersten Sieg als Profi eingefahren. Der 23-Jährige setzte sich nach schweren 184 Kilom

03.03.2018Solistin van der Breggen siegt vor Niewiadoma

(rsn) - Anna van der Breggen (Boels Dolmans) hat das Frauenrennen der Strade Bianche (1.WWT) gewonnen. Die Niederländerin setzte sich nach 136 Kilometern rund um Siena als Solist mit 49 Sekunden Vors

03.03.2018Sagan: “Kann nicht sagen, wie es laufen wird“

(rsn) - Wenn Peter Sagan (Bora-hansgrohe) zu einem Rennen antritt, dann zählt er meist automatisch zum Favoritenkreis. Nicht zuletzt aufgrund seiner beiden zweiten Plätze in den Jahren 2013 und 2014

03.03.2018Van Aert ein Geheimtipp für schlammige Strade Bianche?

(rsn) - Regen, Schnee oder Schlamm - was fast jedem Straßenprofi Albträume bereitet, gehört für Wout Van Aert (Verandas Willems-Crelan) zum Tagesgeschäft. Der dreimalige Cross-Weltmeister startet

03.03.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 3. März

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

02.03.2018Küng: “Sieg bei Strade Bianche führt über Van Avermaet“

(rsn) - Auch wenn Stefan Küng (BMC) erst einmal an der Strade Bianche teilnahm - bei seinem Debüt im Vorjahr wurde der Schweizer gleich 15. - hat er den jungen Klassiker bereits ins Herz geschlosse

02.03.2018Pfingsten: “Mit dem starken Team sollte alles möglich sein“

(rsn) – Vier Rennen, dreimal aufgegeben: Blickt man nur auf die Ergebnisse, so war der Saisonauftakt von Christoph Pfingsten (Bora-hansgrohe) durchwachsen. "Ich brauche immer ein paar harte Rennen i

Weitere Radsportnachrichten

21.01.202576. Valencia-Rundfahrt: Zum Auftakt ein langes Teamzeitfahren

(rsn) – Nachdem die Valencia-Rundfahrt 2025 in Folge der verheerenden Überschwemmungen in der Region, die im vergangenen November mehr als 200 Menschenleben kostete, kurzzeitig in Gefahr schien, ko

21.01.2025Vuelta Femenina 2025 beginnt in Barcelona

(rsn) – Die Vuelta Femenina 2025 beginnt am 4. Mai in der katalanischen Hauptstadt Barcelona, wie die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt der Frauen in einer Pressemitteilung ankündigten. Details

21.01.2025U23-Cross-Weltmeisterin Bäckstedt will in Liévin Titel verteidigen

(rsn) – Zoe Bäckstedt (Canyon – SRAM - zondacrypto) wird bei den kommenden Cyclocross-Weltmeisterschaften im französischen Liévin als Vorjahressiegerin im U23-Wettbewerb antreten und somit auf

21.01.2025Es fehlt nur ein überragender Rundfahrer

(rsn) – Kaum ein Team war 2024 in der Breite so gut aufgestellt wie Lidl – Trek. Obwohl in Mattias Skjelmose der beste Profi in der Abschluss-Weltrangliste erst auf Rang zwölf zu finden war, kam

21.01.2025Teutenberg sprintet nach Beinahe-Sturz noch auf Platz vier

(rsn) – Nachdem er als Sechster der Villawood Men´s Classic, einem nationalen Rennen drei Tage vor dem Start der 25. Tour Down Under, bereits bei den Besten hatte mitmischen können, hat Tim Torn T

21.01.2025Alle Etappen im Detail: Strecke der UAE Tour 2025

(rsn) – Auch bei ihrer siebten Auflage bleibt die UAE Tour (2.UWT) ihrem Konzept aus den vergangenen Jahren treu: Die siebentägige Rundfahrt durch die Vereinigten Arabischen Emirate bietet auf offi

21.01.2025Zum Saisonstart erleidet van Baarle einen schweren Rückschlag

(rsn) – Nach zwei schweren Verletzungen im vergangenen Jahr – Schlüsselbeinbruch beim Critérium du Dauphiné, Hüftbruch bei der Vuelta a Espana – sollte es für Dylan van Baarle in der Saison

21.01.2025Emirate setzen für ihre Frauen-Rundfahrt auf bewährtes Konzept

(rsn) – Ohne viele Neuerungen geht die UAE Tour Women (6. bis 9. Februar) in ihre dritte Auflage. Die zweite WorldTour-Rundfahrt des Jahres, die das Abu Dhabi Sports Council unter Mithilfe von Giro-

21.01.2025In dieser Saison heißt es: Die Position behaupten!

(rsn) – Auch im vergangenen Jahr war Elisa Longo Borghini eine der Protagonistinnen in den größten Rennen des internationalen Frauen-Radsports. Die 33-jährige Italienerin gewann für ihr Team Lid

21.01.2025Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

21.01.2025Welsford bleibt ´Down Under´ der Sprinter Nummer 1

(rsn) – Sam Welsford macht bei der 25. Tour Down Under da weiter, wo er im vergangenen Jahr aufgehört hat: beim Gewinnen. Der australische Sprinter von Red Bull – Bora – hansgrohe vollendete au

21.01.2025Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Santos Tour Down Under (2.UWT, AUS)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Sahel (2.2, 000)