Sieg im Teamzeitfahren wurde seit Januar geplant

Quick-Step Floors flog im 25-Sekunden-Takt zu WM-Gold

Von Joachim Logisch aus Innsbruck

Foto zu dem Text "Quick-Step Floors flog im 25-Sekunden-Takt zu WM-Gold"
Mit minutiöser Vorbereitung gewann Quick-Step Floors Gold im WM-Teamzeitfahren. | Foto: Cor Vos

23.09.2018  |  (rsn) - Nichts, aber auch gar nichts wurde dem Zufall überlassen. Bis ins Kleinste plante Quick-Step Floors den Sieg im Team-Zeitfahren der WM in Innsbruck (Österreich). "Wir wollten Gold und haben es geholt“, freute sich der Berliner Maximilian Schachmann, der nach Einzel-Bronze (2012 Junioren, d. Red.) und zweimal -Silber (2015 und 16, U23) seine Medaillensammlung im Zeitfahren vervollständigte.

"Wir begannen schon Anfang Januar , als das Team zum ersten Mal zusammenkam, mit der Planung für dieses WM-Zeitfahren“, verriet Niki Terpstra während der Siegerkonferenz im Congress-Center der Alpenmetropole. In Trainingslagern wurde zunächst die perfekte Zusammenstellung getestet, dann am Feinschliff gearbeitet. Terpstra: "Wir haben uns auch auf diesen speziellen Kurs gezielt eingestellt, zum Beispiel probiert, wer am Berg, wo in bester Position fährt.“

Alles, was in schier endlosen Tests und Sitzungen besprochen wurde, setzte die Mannschaft auf den 62,8 Kilometern zwischen der Ötztal Area 47 und dem Ziel an der Innsbrucker Hofburg um. "Wir sind immer unseren Rhythmus gefahren und haben uns nach jeweils 25 Sekunden abgewechselt. Es sei denn, es kam ein Kreisel oder so, dann war es etwas früher, weil es sonst zu lange gedauert hätte, bis der nächste drangekommen wäre.“

Dieser taktmäßige Wechsel sorgte dafür, dass die Kräfte über die gesamte Distanz gut eingeteilt werden konnten. Im Gegensatz zu Mannschaften, die einzelne Fahrer unterwegs mit längeren Intervallen als die Teamkollegen, beispielsweise am Berg, verschlissen.

Mit einem sehr ähnlichen Erfolgsrezept waren übrigens zuvor schon die Frauen um Trixi Worrack im Team von Canyon Sram zu Gold geflogen. Deshalb glichen sich auch die Beschreibungen, die beide hinterher abgaben: "Wir haben überhaupt nicht gemerkt, wie schnell wir waren", sagte etwa Schachmann. Beide staunten jeweils, wenn sie auf die Tachos ihrer Rennmaschinen schauten. "Wir fuhren ständig zwischen 58 und über 60 ohne, dass es sich so anfühlte", sagte der 24-Jährige und ergänzte: "Der Straßenbelag war unwahrscheinlich schnell, fast so glatt wie eine Bahn.“

"Wir hatten uns sehr gut organisiert“, beschrieb der Luxemburger Bob Jungels einen weiteren Teil des Erfolgsrezeptes. "Das war vielleicht das wichtigste heute. Wir haben alle auf Tempo gehalten, dabei das Team zu keinem Zeitpunkt gekillt. Wichtig war, die richtige Balance zwischen schnell und nicht zu schnell zu finden",  präzisierte Jungels. "Wir mussten im Kopf behalten, dass der Berg kommt und man ein paar Reserven für die letzten Kilometer behalten muss. Das ist schwer zu erklären. Aber dazu bedurfte es viel Vorbereitung.“

"Wir hatten immer unser gutes Tempo. Ich denke, wir haben den Sieg auf den letzten Kilometern geholt“, sagte Terpstra, warum Quick-Step Floors an diesem Sonntag unschlagbar war. Und Schachmann ergänzte: "Gerade nach dieser starken Saison ist das ein super Abschluss für das Team.“

Es war übrigens schon der 69. In diesem Jahr.

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.12.2018Sport-Business-Gold für Innsbruck 2018

(rsn) - In sechs Kategorien wurde am vergangenen Dienstag im Haus des Sports in Wien erstmals der VICTOR, der Sport Business Preis 2018 vergeben. Die Straßen-WM 2018 in Innsbruck-Tirol wurde dabei al

06.11.2018Valverdes Äußerungen sind eines Weltmeisters unwürdig

(rsn) – Als Alejandro Valverde in Innsbruck nach zwölf vergeblichen Anläufen die Ziellinie eines WM-Straßenrennens als Erster überquerte, habe ich im ersten Moment Freude verspürt. Es ist immer

27.10.2018Weltmeister Valverde gewinnt auch das “Goldene Rad“

(rsn) - Weltmeister Alejandro ist als dritter Spanier nach Miguel Indurain und Alberto Contador mit dem Vélo d´Or (Goldenes Rad) ausgezeichnet worden. Mit dem Preis belohnt die französische Fachzei

07.10.2018Straßen-WM 2022 findet in Australien statt

(rsn) - Die Straßen-Weltmeisterschaften 2022 werden in Australien ausgetragen. Wie der nationale Radsportverband bekanntgab, wird die Stadt Wollongong im Bundesstaat New South Wales die Welttitelkäm

04.10.2018Zu wenig Gehalt: Spaniens Nationalcoach droht mit Rücktritt

(rsn) - Nur wenige Tage nach Alejandro Valverdes WM-Triumph hat Spaniens Nationalcoach Javier Minguez mit seinem Rücktritt gedroht. Wie der 69-Jährige der Nachrichtenagentur Europa Press erklärte,

02.10.2018Valverde macht noch bis zu den Spielen von Tokio weiter

(rsn) - Alejandro Valverde ist mit dem Gewinn des Weltmeistertitels am Ziel seiner Träume. Ans Aufhören denkt der Spanier trotz seiner 38 Jahre aber noch nicht: Valverde will noch bis 2020 als Profi

02.10.2018Zeitfahrweltmeisterin van Vleuten erfolgreich am Knie operiert

(rsn) - Die im WM-Straßenrennen der Frauen gestürzte Annemiek van Vleuten ist am Montag erfolgreich an ihrem gebrochenen Schienbeinkopf (Tibia) operiert worden und wird mindestens vier Wochen eine S

02.10.2018Tritt Walscheid in Kittels und Degenkolbs Fußstapfen?

(rsn) - Immerhin schon vier Siege gelangen dem Team Sunweb beim Münsterland Giro. Die allerdings holten sich drei Deutsche, die längst nicht mehr für den Rennstall von Manager Iwan Spekenbrink fahr

02.10.2018Kennaugh: “Es war viel schwerer, als ich erwartet hatte“

(rsn) - Nicht die hoch gehandelten Zwillingsbrüder Adam und Simon Yates waren im WM-Straßenrennen von Innsbruck die britischen Trümpfe. Vielmehr war der etatmäßige Edelhelfer Peter Kennaugh für

01.10.2018Evenepoel war die Entdeckung der WM 2018

(rsn) - Alejandro Valverde hat mit sieben Medaillen in den letzten 15 Jahren WM-Geschichte geschrieben. Möglicherweise wird im großen Radsportbuch das Kapitel des 38-Jährigen mit dem ersehnten Gewi

01.10.2018Perfekt, aber auch nachhaltig?

(rsn) – Volksfeststimmung im österreichischen Radsport war es definitiv, die wir in den letzten neun Tagen in der Tiroler Landeshauptstadt erleben durften. Selbst als Österreicher, der viel bei na

01.10.2018WM-Podcast: Holzmedaille für den “Fahrer der Saison“

(rsn) - Im letzten Podcast zur Straßen-WM von Innsbruck wirft Lukas Kruse mit Felix Mattis und Peter Maurer einen Blick zurück auf die Straßenrennen der Frauen und Männer, die beide mit Favoritens

Weitere Radsportnachrichten

11.04.2025Duell van der Poel versus Pogacar geht in die dritte Runde

(rsn) – Am Sonntag geht es bei der 122. Ausgabe von Paris-Roubaix (1.UWT) in die dritte Runde des Duells zwischen Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) und Tadej Pogacar (UAE – Emirates â€

11.04.2025Van der Poel nach neuem Krankheits-Rückfall wieder optimistisch

(rsn) – Dass Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) vor der Flandern-Rundfahrt (1.UWT) krank war und Antibiotika nehmen musste, hatte der Niederländer kurz nach dem Rennen verraten. Knapp ei

11.04.2025Oliver Naesen peilt bei Decathlon mehr als eine Dekade an

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.04.2025Healy hält bei 56-Kilometer-Solo die Favoriten auf Distanz

(rsn) - Healy (EF Education – Easy Post) hat mit einem beeindruckenden Solo die 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt gewonnen. Der Ire verabschiedete sich 56 Kilometer vor dem Ziel aus einer prominent

11.04.2025Die Aufgebote für das 5. Paris-Roubaix Femmes

(rsn) – Einen Tag vor dem Männerrennen starten die Frauen zum fünften Mal zu Paris-Roubaix Femmes (1.WWT). Der Startschuss fällt wieder in Denain, von wo aus insgesamt 23 Teams auf die 148,5 Kilo

11.04.202574. Tour of Austria mit sieben WorldTeams und drei Bergankünften

(rsn) – Mit einem rekordverdächtigen Feld, das von sieben WorldTour-Teams angeführt wird, und fünf anspruchsvollen Etappen, von denen drei mit Bergankünften enden, wartet vom 9. bis 13. Juli 202

11.04.2025Van Aert kann Sturz im Wald von Arenberg gerade so verhindern

(rsn) – “Man muss schon durch die Trouée kommen, ne“ betitelte Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) seine 130 Kilometer lange Trainingsfahrt über den Kurs des am Sonntag stattfindenden 122.

11.04.2025Die Aufgebote für das 112. Paris-Roubaix

(rsn) – Zum bereits 122. Mal steht die “Königin der Klassiker“ im Programm. Einen Tag nach den Frauen nehmen die Männer ihr Paris-Roubaix unter die Räder. Von Compiègne aus geht es am Sonnta

11.04.2025Gravel-WM 2025 in der niederländischen Region Limburg

(rsn) – Knapp zwei Monate nach der Ankündigung, dass die kommende Gravel-WM nicht wie geplant am 18. und 19. Oktober in der südfranzösischen Hafenstadt Nizza wird stattfinden können, hat der Rad

11.04.2025Wer kann Titelverteidigerin Kopecky stoppen?

(rsn) – Nach vier Ausgaben von Paris-Roubaix Femmes (1.WWT) könnte es erstmals zweifache Siegerin geben. Titelverteidigerin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) nämlich ist wegen ihres Erfolges bei

11.04.2025Lipowitz: Die Erkältung kostete nicht viel an Form

(rsn) – Nach überstandener Erkältung läuft es für Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Baskenland-Rundfahrt zwar noch nicht ganz so rund wie bei Paris-Nizza, das er im Mär

10.04.2025Highlight-Video der 4. Baskenöand-Etappe

(rsn) – Trotz einer weiteren beeindruckenden Vorstellung hat Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) bei der Baskenland-Rundfahrt nach drei Tagen sein Gelbes Trikot abgeben müssen. Der zweima

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Itzulia Basque Country (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Region Pays de la Loire Tour (2.1, FRA)
  • Circuit des Ardennes (2.2, FRA)
  • Tour of Mersin (2.2, TUR)
  • Tour of Hainan (2.Pro, CHN)