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25.09.2018 | (rsn) - Bei der Straßen-WM in Innsbruck kämpfen am Mittwochnachmittag die Männer um Edelmetall im Zeitfahren . Auf dem 52,8 Kilometer langen Parcours von Wattens nach Innsbruck ist Titelverteidiger Tom Dumoulin der Top-Favorit, hat allerdings mit Rohan Dennis einen gefährlichen Herausforderer. Auch die beiden Deutschen Starter Tony Martin und Max Schachmann sind nicht chancenlos im Kampf um die ersten Plätze. radsport-news.com listet die Medaillenkandidatinnen auf.
5 Sterne
Tom Dumoulin
Dem Titelverteidiger dürfte der hügelige Kurs perfekt auf den Leib geschneidert sein. Allerdings steht ein kleines Fragezeichen hinter Dumoulins Form, schließlich hat der Niederländer mit dem Giro d`Italia und der Tour de France bereits zwei schwere Rundfahrten in den Beinen. Dumoulin, der in diesem Jahr das Auftaktzeitfahren der Italien-Rundfahrt sowie das lange Einzelzeitfahren der Frankreich-Rundfahrt gewann, ist dennoch Sieganwärter Nummer 1.
Rohan Dennis
Dumoulins wohl größter Widersacher dürfte in Abwesenheit von Primoz Roglic, Geraint Thomas und Chris Froome der Australische Zeitfahrmeister sein. Dennis, der die Einzelzeitfahren der Abu Dhabi Tour, von Tirreno-Adriatico und der Vuelta a Espana gewann, dürfte mit der welligen Streckenführung ebenfalls gut zurecht kommen. Mit seinen beiden Zeitfahrsiegen bei der Spanien-Rundfahrt bewies Dennis zuletzt seine Top-Form.
4 Sterne
Michal Kwiatkowski:
Der Pole ist kein Zeitfahrspezialist, doch das schwere Terrain dürfte dem 28-Jährigen in die Karten spielen. Beim schweren Zeitfahren der Baskenland-Rundfahrt war Kwiatkowski Fünfter geworden, zudem gewann er den Prolog des Criterium du Dauphiné. Im 52,8 Kilometer langen Zeitfahren von Innsbruck bleibt abzuwarten muss, ob Kwiatkowski das hohe Tempo über die volle Distanz gehen kann.
Tony Martin:
Ähnlich wie im vergangenen Jahr in Bergen scheint der Kurs für den 33-jährigen Deutschen etwas zu schwer zu sein. Der viermalige Zeitfahrweltmeister wartet in dieser Saison noch auf ein Erfolgserlebnis auf internationaler Eebene, Rang zwei im langen Zeitfahren beim Giro d`Italia war Martins bestes Ergebnis. Dass der erste internationale Erfolg 2018 gerade bei der WM gelingt, ist unwahrscheinlich. Idealerweise könnte Martin aber zumindest um die Podiumsplätze kämpfen
3 Sterne
Wilco Kelderman
Der 27-jährige Niederländer geht am Mittwoch als erster Fahrer auf die Strecke und dürfte im Ziel für längere Zeit auf dem Hot Seat Platz nehmen. Der in diesem Jahr abermals vom Verletzungspech heimgesuchte Kelderman überzeugte mit Rang fünf im Zeitfahren der Abu Dhabi Tour, bei der Vuelta konnte er hingegen im langen Einzelzeitfahren mit Rang 16 die Erwartungen nicht ganz erfüllen. Dem kletterstarken Sunweb-Profi wird aber die hügelige Streckenführung in die Karten spielen, ob er auch mit der Distanz zurechtkommt, ist da schon fraglicher.
Stefan Küng
Der Schweizer ist mit seinen 24 Jahren einer der jüngsten Fahrer unter dem Favoriten. Der Allrounder wurde in diesem Jahr Dritter im Zeitfahren der Algarve-Rundfahrt und gewann das Abschlusszeitfahren der Tour de Suisse. Zudem überzeugte der Schweizer Meister im Kampf gegen die Uhr in dieser Disziplin mit seinem Sieg bei der BinckBank-Tour. Die Distanz und die anspruchsvolle Streckenführung könnte aber auch für Küng eine etwas zu schwere Kombination sein.
Victor Campenaerts:
Der Zeitfahr-Europameister hat angekündigt, ohne Druck ins Rennen gehen zu können, denn für den 26-jährigen Belgier ist der Kurs von Innsbruck nach eigenen Aussagen zu schwer. Ein Platz zwischen fünf und acht ist Campenaerts dennoch zuzutrauen. Neben dem EM-Titel, den er in Glasgow verteidigen konnte, stehen in seiner Paradedisziplin zudem Rang zwei bei der Algarve-Rundfahrt sowie dritte Plätze in den Auftakt-Zeitfahren des Giro d`Italia und der Vuelta a Espana zu Buche.
Jonathan Castroviejo:
Der Spanier hatte sich bei der EM noch Campenaerts geschlagen geben müssen. In Innsbruck könnte der 31-Jährige aber am Belgier vorbeiziehen, kommt ihm doch der hügelige Kurs entgegen. Castroviejo, WM-Dritter von 2016, wurde in diesem Jahr Zweiter im Kampf gegen die Uhr der Abu Dhabi Tour, belegte Rang drei in der gleichen Disziplin bei Tirreno-Adriatico und wurde Vierter im Zeitfahren der Baskenland-Rundfahrt. Starke Form zeigte der Spanische Meister unlängst bei der Vuelta, wo er im langen Zeitfahren Dritter wurde.
Vasil Kiryienka:
Über die Kraft wird der 37-jährige Weißrusse kommen. Der Weltmeister von 2015 ist der älteste Fahrer unter den Favoriten und könnte an einem guten Tag um die Medaillen mitkämpfen. In diesem Jahr blieben absolute Top-Ergebnisse in seiner Paradedisziplin allerdings eher die Ausnahme. So war Rang drei im Kampf gegen die Uhr bei der Baskenland-Rundfahrt Kiryienkas bestes Resultat - klammert man den Sieg bei den Weißrussischen Zeitfahrmeisterschaften aus.
Maximilian Schachmann:
Bei der EM überraschte der Berliner mit dem Gewinn der Bronzemedaille. Bei seiner ersten Profi-WM darf man vom 24-Jährigen allerdings keine Wunderdinge erwarten. Gestärkt haben wird Schachmann sicherlich der Sieg im Mannschaftzeitfahren am vergangenen Sonntag. Sollte er sich von der Krafanstrengung gut erholt haben, könnte Schachmann sogar unter den besten fünf landen. Die Leistungen des U23-Vizeweltmeisters von 2015 und 2016 wurden im Laufe der Saison immer besser und der wellige Kurs dürfte dem zukünftigen Bora-Profi auch in die Karten spielen. Nur die Distanz könnte für Schachmann noch etwas zuviel des Guten sein.
++
Georg Preidler, Nelson Oliveira, Sören Kragh Anderen, Bob Jungels, Jan Tratnik, Pavel Sivakov, Josef Cerny, Marc Soler, Silvan Dillier
+
Alex Dowsett, Matthias Brändle, Patrick Bevin, Tejay van Garderen, Jos van Emden, Martin Toft Madsen, Alexey Lutsenko
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