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28.09.2018 | (rsn) - Bei der Straßen-WM in Innsbruck kämpfen am Freitag die U23-Fahrer um Edelmetall. Auf dem 179 Kilometer langen Parcours von Kufstein nach Innsbruck sind vor allem die beiden Kletterer Tadej Pogacar und Ivan Sosa sowie Klassikerspezialist Bjorg Lambrecht favorisiert. radsport-news.com listet die Medaillenkandidaten auf.
5 Sterne
Tadej Pogacar: Der 20-jährige Slowene ist einer der besten Kletterer der U23 und verdiente sich dank einer ganzen Reihe starker Leistungen für 2019 einen Profivertrag beim UAE Team Emirates. In diesem Jahr feierte Pogacar Gesamtsiege bei der U23-Friedensfahrt, der Friaul-Rundfahrt und der Tour de l`Avenir. Bei der Slowenien-Rundfahrt der Profis (2.1) wurde er zudem Vierter. Dass ihm auch Eintagesrennen liegen, zeigte Pogacar zu Saisonbeginn mit Rang zwei beim GP Palio del Racioto und Rang vier bei der Trofej Porec.
Ivan Sosa: Neben Pogacar ist der gleichaltrige Kolumbianer der zweite überragende Kletterer im Feld. Seine beeindruckendsten Ergebnisse fuhr der Androni-Profi allerdings bei Profi-Rennen ein. So gewann Sosa die schwere Burgos-Rundfahrt (2.HC), fuhr bei der Tour of the Alps (2.HC) bei zwei Etappen aufs Podium und sicherte sich zudem den Gesamtsieg beim Adriatica Ionica Race (2.1). Die Tour de l`Avenir schloss er mit einem Etappensieg auf Rang sechs ab. Allerdings ist Sosa schon seit Anfang Januar im Renneinsatz. Ob er noch die Form hat, um in Innsbruck ganz vorne zu landen, wird sich zeigen.
Bjorg Lambrecht: Während Pogacar und Sosa Spezialisten für Rundfahrten sind, hat der Belgier seine Stärken in den Eintagesrennen. Im Gegensatz zu seinen zwei Hauptrivalen besitzt der 21-Jährige bereits Erfahrung in der WorldTour, schließlich fährt Lambrecht seit 2018 für Lotto Soudal. In dieser Saison überzeugte er aber vor allem bei Rundfahrten. So gewann er eine Etappe der Tour des Fjords (2.HC), die er auf Rang zwei abschloss, wurde 20. der Tour de Suisse, 18. der Polen-Rundfahrt und fuhr auf der schweren 13. Etappe der Vuelta a Espana auf den vierten Platz. Im Vorjahr entschied Lambrecht die U23-Austragung von Lüttich-Bastogne-Lüttich zu seinen Gunsten.
4 Sterne
Marc Hirschi: Der 20-jährige Schweizer ist bergauf nicht ganz so stark wie Pogacar, Sosa und auch Lambrecht einzuschätzen. Aber das 180 Kilometer lange Rennen endet ja nach einer Abfahrt in Innsbruck. Hält Hirschi, der im nächsten Jahr Profi bei Sunweb wird, den Rückstand im letzten Anstieg in Grenzen, so könnte er den Sprung nach ganz vorne schaffen. Dass die Form passt, zeigte er Anfang des Monats mit den Plätzen acht und zehn bei den Profi-Rennen Coppa Agostoni (1.1) und Tour du Doubs (1.1). Im U23-Bereich glänzte Hirschi bei Lüttich-Bastogne-Lüttich mit Platz fünf, wurde Dritter der Friedensfahrt. In Glasgow gewann er die Europameisterschaft.
Aleksandr Vlasov: Der 22-jährige Russe, der bei Gazprom-RusVelo unter Vertrag steht, hat seit Saisonbeginn das WM-Rennen im Fokus. Dem Kletterspezialisten sollte die Strecke liegen. Mit einem zweiten Gesamtrang bei der Toscana Eroica (2.2), wo er er auch eine Etappe gewann, vor allem aber mit seinem Gesamtsieg beim Giro d`Italia der Klasse U23 bewies er sein Können. Die Tour de l`Avenir schloss Vlasov zudem auf Rang vier ab.
Robert Stannard: Der 20-jährige Australier, der 2019 in der WorldTour für Mitchelton-Scott fahren wird, war vor allem zu Saisonbeginn in Top-Form. Er wurde Dritter der New Zeeland Cycle Classic (2.2), Zweiter der Trofeo Piva (1.2u) und gewann den Giro del Belvedere (1:2U). Auch danach setzte Stannard mit seinem Etappensieg bei der Tour de Bretagne (2.2), Rang vier beim Fleche Ardennaise (1.2) sowie als Dritter des U23-Giro sowie als Sieger des GP Poggiana (1.2u) immer wieder Ausrufezeichen. Bei der Tour de l`Avenir war er lange auf Podiumskurs, ehe er am Schlusstag nach Rang 124 weit zurückfiel. Seit einem Monat hat Stannard allerdings kein Rennen mehr bestritten, so dass hinter seiner Form zumindest ein kleines Fragezeichen stehen dürfte.
Mark Padun: Der 22-jährige Ukrainer hat in seiner ersten WorldTour-Saison bei Bahrain-Merida gleich mehrmals sein Können am Berg angedeutet. Bei der Baskenland-Rundfahrt holte Padun einen siebten Etappenrang, bei der Tour of the Alps (2.HC) entschied er die Schlussetappe zu seinen Gunsten und bei der Österreich-Rundfahrt (2.1) fuhr er vor seiner sturzbedingten Aufgabe auf gleich vier Etappen in die Top Ten. Bei der Vuelta a Espana überzeugte er vor allem auf der 12. Etappe als Ausreißer mit Rang drei, doch auch in Spanien musste Padun vorzeitig vom Rad steigen. Sein Comeback gab er erst im Rahmen der WM im Einzelzeitfahren, als er Rang 17 belegte.
Pascal Eenkhoorn: Als Neo-Profi bei LottoNL-Jumbo konnte der 21-jährige Niederländer vor allem in der zweiten Saisonhälfte überzeugen. Bei der Colorado Classic (2.HC) feierte Eenkhoorn seinen zweiten Profisieg, dazu wurde er zuletzt Zehnter der Tour of Britain (2.HC). Aber auch in der ersten Saisonhälfte ließ er sein Können schon aufblitzen. So gewann Eenkhorn den Auftakt der Settimana Coppi e Bartali als Ausreißer. Die Anstiege in Tirol allerdings könnten sich als zu schwer erweisen, um ganz vorne zu landen.
Brandon McNulty: Der 20-jährige US-Amerikaner, für den Zweitdivisionär Rally Cycling fährt, absolviert eine starke Saison, was sich im 14. Gesamtrang der Dubai Tour (2.HC), dem fünften Gesamtrang des GP Beiras (2.2), Rang sieben bei der Tour of California (2.HC) und Rang drei bei der Tour Alsace (2.2) niederschlug. Aber auch bei den beiden kanadischen WorldTour-Rennen in Montreal und Quebec zeigte McNulty mit den Plätzen 16 und 24 Talent auf. Der WM-Kurs dürfte noch etwas zu schwer sein, so dass der Rally-Profi nach einer langen Saison an seine Grenzen stoßen könnte.
Joao Almeida: Mehr als nur ein Geheimtipp dürfte der 20-jährige Portugiese vom Zweitdivisionär Hagens Berman Axeon sein. Almeida überzeugte mit starken Auftritten gerade bei schweren Rennen. So gewann er die U23-Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich, wurde Fünfter der Ronde de l`Isard (2.2u) und schloss den U23-Giro auf Rang zwei ab. Bei der Tour de l`Avenir zeigte er als Siebter zuletzt ebenso gute Form wie beim GP Wallonie (1.1), den er auf Platz 13 beendete.
3 Sterne
Lennard Kämna: Eigentlich sollte der Kurs auch etwas für den Vize-Weltmeister von Bergen sein. Doch der 22-jährige Sunweb-Profi blickt auf ein schwieriges Jahr mit einer zweimonatigen Auszeit im Sommer zurück. Im August zeigte Kämna bei der Dänemark-Rundfahrt und der Deutschland Tour zwar einen Aufwärtstrend, doch das über ebenfalls schweres Gelände führende WM-Einzelzeitfahren endete auf Rang 14 eher ernüchternd. Aber vielleicht kann er am Freitag überraschen - die Klasse dazu hat er allemal.
Steff Cras: Der 22-jährige Belgier, Profi bei Katusha-Alpecin, zeigte eine gelungene WM-Generalprobe, als er die Slowakei-Rundfahrt (2.1) auf Rang sieben beendete. Auch davor konnte Cras mit dem siebten Gesamtrang des Arcitc Race of Norway, Platz 29 beim Fleche Wallone und Rang 26 im Gesamtklassement der Polen-Rundfahrt andeuten, dass ihm schwere Rennen liegen. Am Freitag ist er dennoch keiner der großen Favoriten. Vielmehr wird er Landsmann Lambrecht unterstützen.
Ide Schelling: Der 20-jährige Niederländer aus der Talentschmiede der SEG Racing Academy konnte in diesem Jahr bei den ganz schweren Rennen noch keinen Nachweis von absoluter U23-Spitze erbringen. Doch als Vierter bei Lüttich-Bastogne-Lüttich deutete Schelling zumindest an, dass er an einem guten Tag in der Lage ist, mit den Besten mitzuhalten.
Jai Hindley: Der 22-jährige Sunweb-Profi konnte in der abgelaufenen Saison vor allem als Berghelfer überzeugen. Mit der Vuelta a Espana, die er auf Rang 32 abschloss, dürfte der Australier eine gute Vorbereitung auf die Titelkämpfe in den Beinen haben. Dass er, wenn er freie Fahrt erhält, für Siege gut ist, zeigte Hindley 2017. Damals gewann er eine Etappe des U23-Giro, den er auf Rang drei abschloss, und sicherte sich zudem die Tour of Fuzhou (2.1).
Neilson Powless: Neben McNulty ruhen bei den US-Amerikanern die Hoffnungen auf dem 22-jährigen LottoNL-Profi. Powless zeigte zuletzt als Gesamtsiebter der Tour of Britain (2.HC) eine ansprechende Leistung, was Mut für die WM machen sollte. Aber auch zuvor schon konnte er als Neunter der Coppi e Bartali (2.1), 15. der Tour of California sowie 13. der Tour of Utah (2.HC) Selbstvertrauen tanken.
Yevgeniy Gidich: Bei Astana war der 22-jährige Neo-Profi vor allem als Helfer im Einsatz. Erhielt der Kasache freie Fahrt, wusste er das auch zu nutzen. Bei der Tour de Langkawi (2.HC) wurde er Sechster, die Kroatien-Rundfahrt (2.1) schloss Gidich sogar auf Rang drei ab. Ob er auf schwerem Terrain auch mit den weltbesten U23-Fahrern mithalten kann, wird sich zeigen.
Clement Champoussin: Die Hoffnungen der Franzosen ruhen auf dem 20-jährigen Stagiaire von AG2R. Champoussin schaut auf eine gelungene WM-Generalprobe zurück, als er Zweiter der Ruota d`Oro (1.2u) wurde. Aber auch zuvor wusste er als Fünfter der Tour de l`Avenir und Siebter der Kreizh Breizh (2.2) zu überzeugen. Dass er in die Fußstapfen seines Landsmann Benoit Cosnefroy treten wird, der letztes Jahr den Titel der U23 holte, ist wohl auszuschließen. Doch die Top Ten könnten durchaus möglich sein.
Andrea Baggioli: Bei den Italienern ist der erst 19-jährige Stagiaire vom UAE Team Emirates aussichtsreichster Starter. Er wurde im Frühjahr Zweiter bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und Dritter beim GP Palio del Recioto, dazu gewann Baggioli die Toscana Eroica (2.2u). Danach verschwand das Talent allerdings von der Bildfläche, zeigte aber mit Rang 20 bei der Tour de l`Avenir eine ordentliche Generalprobe.
2 Sterne
Thymen Arensman, Gino Mäder, Georg Zimmermann, Felix Gall, Michael Storer, Tobias Foss, Mark Donovan, Stephen Williams
1 Stern
Eddie Dunbar, Michel Ries, Adam Toupalik, Fernando Barcelo, Wilsly Gregaard
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