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22.12.2018 | (rsn) – Trotz einer “verkorksten Klassikerkampagne“ hat es John Degenkolb (Trek-Segafredo) bis auf Platz drei der Jahresrangliste 2018 geschafft. Dafür sorgten insgesamt 23 Top-Ten-Platzierungen, darunter drei Siege. Dabei stand der langersehnte Etappenerfolg bei der Tour de France über allem.
“Im Großen und Ganzen war es eine sehr gute Saison, die mich sehr selbstbewusst auf die Saison 2019 blicken lässt“, resümierte der Oberurseler gegenüber radsport-news.com.
Mit zwei Siegen im Rahmen der Mallorca Challenge Ende Januar hätte die Saison für Degenkolb gar nicht besser beginnen können. “Das war ein Spitzen-Start“, urteilte auch der Trek-Kapitän, der dazu auch einen dritten Etappenplatz bei der Algarve-Rundfahrt zählen konnte. Doch kurz darauf folgte der erste größere Rückschlag. Nach einer bei Paris-Nizza eingefangenen Nasennebenhöhlenentzündung musste der Sieger von 2016 seinen Start bei Mailand-Sanremo absagen. Auch bei den nachfolgenden Kopfsteinpflasterklassikern blieb Degenkolb hinter den Erwartungen zurück.
Rang 15 bei Dwars door Vlaanderen und Platz 17 bei Paris-Roubaix, wo er ebenfalls 2016 triumphiert hatte, blieben die besten Ergebnisse bei den bedeutenden Eintagesrennen. Zu allem Überfluss zog sich Degenkolb bei Paris-Roubaix auch noch eine Knieverletzung zu. “Das war ein absoluter Tiefpunkt, da ich auch nicht wusste, wann ich wieder Rad fahren kann beziehungsweise darf“, sagte er dazu.
Erst nach knapp zwei Monaten Pause war er wieder einsatzfähig und deutete mit einem sechsten Etappenplatz bei der Tour de Suisse einen Aufwärtstrend an, der sich im Sommer fortsetzte. “Nachdem die Probleme am Knie behoben waren, ging es steil bergauf“, sagte Degenkolb. Damit meinte er zunächst den zweiten Platz im Straßenrennen der Deutschen Meisterschaften in Einhausen, wo im Massensprint nur Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) schneller war.
Vor allem aber spielte er auf die folgende Tour de France an, wo auf gleich drei Mal auf dem Podium landete. Highlight war dabei sein Sieg auf der 9. Etappe, die über zahlreiche Passagen von Paris-Roubaix führte und auch in Roubaix zu Ende ging. Als er Olympiasieger Greg Van Avermaet im Sprint besiegt hatte, lies Degenkolb seinen Emotionen und den Tränen freien Lauf.
“An diesem für mich so besonderen Ort zu gewinnen, nach dieser schweren Zeit ohne große Siege, das war einfach traumhaft. Die Tour war für mich insgesamt sehr erfolgreich“, kommentierte er seinen ersten Tagessieg bei einer Frankreich-Rundfahrt. Im August wurde Degenkolb noch Vierter bei den EuroEyes Cyclassics in Hamburg sowie Zweiter der Kampioenschap van Vlaanderen (1.1). Zum Abschluss der deutschen Straßensaison wäre ihm fast noch ein weiterer Sieg gelungen, doch am Schlossplatz in Münster musste er sich Max Walscheid (Sunweb) geschlagen geben. Und auch bei der folgenden Türkei-Rundfahrt fuhr Degenkolb noch zwei Mal auf das Podium, ehe er Ende Oktober beim Japan Cup das Radsportjahr beendete.
Nachdem die Klassikersaison enttäuschend verlief, will Degenkolb 2019 bei den großen Frühjahrsrennen wieder “ganz vorne mitfahren. Unsere Mannschaft wird von Jahr zu Jahr stärker. Wir haben das Zeug dazu, die großen Rennen zu bestimmen“, gab er sich zuversichtlich.
Sein Saisondebüt wird er wieder bei der Mallorca Challenge geben. Danach wird Degenkolb allerdings auf die Dubai Tour verzichten und stattdessen in Europa bleiben. “So will ich die Klimaumstellung vor den Klassikern vermeiden“, begründete er seine Programmänderung.
(rsn) – Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) war 2018 einer der schnellsten Männer im Peloton und sicherte sich mit seinen neun Siegen souverän den Sieg in der Jahresrangliste von radsport-news.
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