Talent auf Zwift entdeckt?

Ruder-Weltmeister Osborne will nach Olympia aufs Rad umsteigen

Von Joachim Logisch

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Jason Osborne (rechts) hat das Rennen der Zwift x Wahoo Tour in Frankfurt gegen Mountain-Bike-Profi Tim Böhme (links) gewonnen. Ungläubig schaut er auf die Zahlen, die auf dem Bildschirm anzeigt werden. | Foto: Zwift

18.01.2019  |  (rsn) - Radfahren auf Zwift ist ein Freizeitvergnügen, aber auch hin und wieder ein willkommenes Trainingsmittel der Profis! Wurde in der virtuellen Onlinewelt nun auch ein großes Talent entdeckt? Jason Osborne schlug im Rahmen der Zwift x Wahoo Tour in Frankfurt Topsportler wie Mountainbike-Profi Tim Böhme, Ex-Henniger-Turm-Sieger Kai Hundertmarck oder Fabian Intra vom deutschen Kontinental- Team Sauerland.

Osborne bewältigte den knapp neun Kilometer langen Zwift-Kurs, der in weiten Teilen dem Schlusskurs der Straßen-WM 2018 in Innsbruck nachgebildet war, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 47 km/h (ohne Windschatten) und trat dabei im Schnitt 421 Watt (5,8 W/kg).

Die Leistung des Mönchengladbachers kommt nicht aus dem Nichts. Osborne ist Ruder-Weltmeister im Leichtgewichts-Einer und startet für den Mainzer Ruderverein. Zum Radfahren kam er im Prinzip nebenbei. "Mein Trainer meinte, ich solle mir ein Rennrad kaufen, weil das sehr viel fürs Rudern bringen würde. Seitdem fahre ich zum Ausgleich viel Rad“, sagte Osborne nach dem Zwift-Event im Gespräch mit radsport-news.com.

Dabei betrat der heute 24-Jährige eine neue Welt: "Als ich das Watt basierte Training anfing, spürte ich, was von der physischen Leistungsfähigkeit her so alles geht.“ Und er entdeckte eine neue Leidenschaft. "Ich fuhr immer mehr. Im letzten Jahr waren es rund 20 000 Kilometer.“

Dass er einen großen Motor hat, bewies Osborne vor wenigen Tagen im Trainingslager der Ruder-Nationalmannschaft in Montpellier (Frankreich). Osborne: "Als Abschlussbelastung sind wir den Mont Ventoux hochgefahren. Da bin ich in der Rangliste jetzt wohl Achter von 72000 oder so.“ Sein Wattmesser zeichnete dabei eine Durchschnittsleistung von 390 Watt auf.

Als Topsportler will er sich auch mit den Besten messen. Deshalb startete er letztes Jahr bei den Deutschen Meisterschaften im Einzelzeitfahren. Auf Anhieb belegte er den achten Platz, auf einem zu großen Rad und ohne echte Vorbereitung.

Ziel ist das Podium der Deutschen Meisterschaft im Einzelzeitfahren

Weil es so gut lief, hat er sich für dieses Jahr viel vorgenommen. "Ich werde alles optimieren, mich im Windkanal vorbereiten und mit viel besserem Material an den Start gehen. Ich will versuchen, aufs Podium zu kommen“, geht Osborne, der dabei vom WorldTour-Team Sunweb unterstützt wird, mit großen Zielen die Aufgabe an.

Wenn es weiter so gut läuft, erwägt er, eine zweite Karriere im Radsport anzustreben. Dass das nicht einfach wird, musste er auch schon erfahren. Osborne: "Ich fuhr letztes Jahr drei Rennen. Das erste, ein Kriterium, war eine Katastrophe. Es fing an zu regnen und ich bekam Probleme in den Kurven. Danach habe ich Kurvenfahren gelernt und ich kam im zweiten Rennen viel besser zurecht. Ich war bis zehn Kilometer vor dem Ziel im vorderen Feld dabei. Das Rennen fand aber nach der Rudersaison statt. Da hatte ich schon lockergelassen. Deshalb fehlte es mit am Schluss ein bisschen. Danach fuhr ich noch das Bundesligarennen Bilster Berg mit Lotto - Kern Haus.“ Dort kam er 8:02 Minuten nach Sieger Joshua Huppertz (Lotto - Kern Haus) an.

"Es ist ganz klar mein Ziel, dass ich nach den Olympischen Spielen dann in den Radsport wechseln werde. Dazu kommt auch, dass nach Tokio das Leichtgewichtsrudern sehr wahrscheinlich abgeschafft wird. Ich will nicht aufhören mit dem Sport und Radfahren ist auch eine Leidenschaft. Deshalb will ich ausprobieren, was geht", kündigte Osborne an.

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