Ohne Auflieger zurückversetzt in die Nachwuchszeiten

Großschartner: “51,6 km/h mit dem Straßenrad sind Wahnsinn“

Von Peter Maurer

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Felix Großschartner (Bora - hansgrohe) und Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick Step) analysieren das Zeitfahren | Foto: Cor Vos

30.01.2019  |  (rsn) - Mit dem vierten Platz im zwölf Kilometer langen Zeitfahren der Vuelta a San Juan (2.1) zeigte Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) gut auf. Gerade einmal 16 Sekunden trennten den Österreicher in Pocito vom Tagessieg auf der 3. Etappe, der an den Franzosen Julien Alaphilippe (Deceuninck – Quick Step) ging. Lediglich vier Sekunden fehlten zum Podium, auf dem überraschend auf Rang zwei der Bergfahrer Valerio Conti (UAE Emirates) sowie der Belgier  Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick Step) landeten.

"Ich habe mich schon am zweiten Tag ganz gut gefühlt und daher war ich nicht überrascht, dass auch das Zeitfahren ganz gut lief", berichtete Großschartner gegenüber radsport-news.at. Schon in der letzten Saison zeigte er seine neu gewonnenen Stärken im Kampf gegen die Uhr und auch auf dem völlig flachen dritten Abschnitt in Pocito kam er gut zurecht, obwohl in Argentinien auf Zeitfahrrahmen und Auflieger völlig verzichtet wurde.

"Das war aber überhaupt kein Problem. Wir sind es ja eh gut gewöhnt mit dem Straßenrad viel zu fahren. Allerdings ohne Auflieger fühlte ich mich ein bisschen zurückversetzt in die Zeiten, in denen ich noch U-17 gefahren bin", schmunzelte der Marchtrenker. Vielleicht trug auch das jugendliche Gesicht von Evenepoel zu diesem Gefühl bei, denn der zweifache Juniorenweltmeister von Innsbruck fuhr gleich in seinem dritten Profirennen aufs Podium und düpierte dabei Namen wie Peter Sagan (Bora – hansgrohe), Fernando Gaviria (UAE - Team Emirates), Nairo Quintana (Movistar), Tiesj Benoot (Lotto Soudal) oder den ehemaligen Stundenweltrekordler Matthias Brändle (Israel Cycling Academy).

"Das war richtig stark von ihm. Ich habe es aber schon im Vorfeld gesagt, dass man keinen Profivertrag umsonst bekommt. Da müssen auch die Leistungsdaten passen und ich denke man wird auch noch so einiges von ihm hören in diesem Jahr", erzählte Großschartner. Während der belgische Jungspund die erste Rennhälfte dominierte, gehörte der Österreicher auf dem zweiten Abschnitt zu den schnellsten: "Es war heiß und der Wind war komisch. Ich hatte beim Hinfahren Gegenwind, aber nach dem Wendepunkt keinen Rückenwind gefühlt. Das sollte aber für jeden gleich gewesen sein." Vor allem die Geschwindigkeit auf den Rennrädern beeindruckte auch 25-Jährigen. "51,6 km/h mit dem Straßenrad sind schon ein Wahnsinn", erklärte er.

In der Gesamtwertung liegt Großschartner nun mit einem Rückstand von 26 Sekunden auf den neuen Leader Alaphilippe auf dem fünften Platz. Speziell die Etappen vier und fünf kommen den Kletterern entgegen. Bei der Königsetappe wartet am Donnerstag am Alto Colorado eine Bergankunft auf 2.624 Metern. Mit seiner guten Form wird Großschartner auch in den nächsten Tagen zum Feld der Favoriten auf einen Tagessieg gehören und wäre damit auch ein Kandidat für das Schlusspodium.

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