Bauhaus, Kittel und Walscheid bei UAE Tour am Start

Drei Sprintetappen, drei deutsche Sprinter - drei Siege?!

Von Felix Mattis aus Abu Dhabi

Foto zu dem Text "Drei Sprintetappen, drei deutsche Sprinter - drei Siege?!"
Marcel Kittel (Katusha - Alpecin) | Foto: Cor Vos

24.02.2019  |  (rsn) - Auf den Schultern von gleich drei Männern ruhen in den Vereinigten Arabischen Emiraten die Hoffnungen der deutschen Fans, wenn es auf den Etappen 2, 5 und 7 der UAE Tour zu den erwarteten Massensprints kommt: Marcel Kittel (Katusha - Alpecin), Phil Bauhaus (Bahrain - Merida) und Max Walscheid (Sunweb). 

Wie schon im Vorjahr bekommen die Scheichs und 'Expats', die in den Emiraten arbeitenden Europäer, Deutschland als Sprinterland der Extraklasse vorgestellt. Damals entschied Bauhaus vor Kittel und Pascal Ackermann jene Etappe für sich, die am Montag als zweites Teilstück der UAE Tour ansteht und an der riesigen UAE-Flagge in Abu Dhabi Stadt endet.

"Ich habe letztes Jahr hier schon gewonnen und in der Vergangenheit gezeigt, dass ich mit den Schnellsten mithalten kann", traut sich Bauhaus daher auch in diesem Jahr einen Etappensieg zu. "Aber hier sind schon mit die Besten am Start - klar, Ackermann und (Dylan) Groenewegen zum Beispiel fehlen, aber es ist echt ein starkes Feld und da muss alles passen, um zu gewinnen."

Bauhaus und Kittel besichtigten Etappenfinale

Der 24-Jährige saß nach dem Mannschaftszeitfahren auf Hudayriat Island, das Bahrain - Merida auf einem beeindruckenden dritten Platz abschloss, mit Marcel Sieberg, Heinrich Haussler und Jan Tratnik im Auto, als er mit radsport-news.com sprach. Auf dem Weg zum Hotel an der Formel-1-Rennstrecke Yas Marina Circuit wollte er mit seinem Sprintzug noch einmal in die Stadt fahren, um sich die letzten zehn Kilometer der ersten von drei Flachetappen der UAE Tour anzuschauen und Erinnerungen ans Vorjahr zu wecken.

Dasselbe tat Kittel mit Rick Zabel, Marco Haller und Alex Dowsett. Auch der 30-Jährige hat an der Big Flag bereits einen Etappensieg errungen. Kittel gewann 2017 die dort endende Etappe, als er auf den letzten Metern noch sein Vorderrad an Caleb Ewan vorbeischob, der zu früh gejubelt hatte. Insgesamt hat er neun Tageserfolge bei den Vorgänger-Rundfahrten der UAE Tour, der Dubai Tour und der Abu Dhabi Tour, gefeiert. Und die Menschen hier kennen ihn: Bei der Teampräsentation war Kittel einer der wenigen Fahrer, die einen Sonder-Applaus bekamen. "Ich habe die Reaktion natürlich wahrgenommen und es freut mich. Denn ich bin wirklich gerne hier, habe schöne Erinnerungen auch mit den Erfolgen in Dubai und Abu Dhabi", sagte er radsport-news.com nach dem Teamzeitfahren in entspannter Stimmung beim Ausfahren auf der Rolle. 

Kittel hat "wieder ein besseres Gefühl"

Die Anspannung der verkorksten Saison 2018, sie ist spätestens seit seinem Sieg bei der Trofeo Palma auf Mallorca Anfang Februar verflogen. "Sicher, ja. Einerseits durch Mallorca, aber andererseits auch durch Almeria, weil ich da gemerkt habe, dass es auch am Berg gut geht. Das ist für mich eine Erleichterung. Aber ich habe schon im Winter gemerkt, dass ich meine Trainingsziele wieder besser erreiche, ein besseres Gefühl habe und nicht so blockiert bin", so Kittel, der im Mannschaftszeitfahren augenscheinlich zu den Stärksten seines Teams zählte - das allerdings auch nur auf Rang 17 landete, als zweitschlechtestes WorldTour-Team.

Auf der anderen Seite des Tableaus fand sich die Mannschaft wieder, die von Walscheid ins Ziel geführt wurde: Sunweb wurde mit sieben Sekunden Rückstand auf Jumbo - Visma Zweiter und so ist Walscheid neben Bauhaus der einzige Sprinter, der mit den zehn Sekunden Zeitbonifikation des Etappensieges am Montag die Gesamtführung der UAE Tour übernehmen könnte. Doch daran verschwendete er am Sonntag noch keinen Gedanken. "Mit dem Team, das wir hier haben, können wir hoffen, dass wir am Ende der Woche das Trikot haben, und nicht nur zwischendurch", sagte Kittel radsport-news.com. 

Walscheid will an Australien anknüpfen

Der 25-jährige Walscheid, der noch nie in den Emiraten war und sich die Zielankunft der 2. Etappe am Abend auf Google Earth anschauen wollte, hat im Gegensatz zu Bauhaus und Kittel zwar noch keine WorldTour-Siege auf seinem Konto, doch dass er jeden schlagen kann, hat der Heidelberger bereits bewiesen. Und gleich im ersten Renneinsatz 2019 fehlte bei der Tour Down Under auch zum WorldTour-Triumph nicht viel. In Port Adelaide musste Walscheid nur Elia Viviani am Ende noch an sich vorbeiziehen lassen. 

"Ich habe in Australien gezeigt, dass ich schnell bin und schon nah dran war. Da würde ich gerne weitermachen. Und wenn ich mir meine Werte vom Zeitfahren heute angucke denke ich, dass ich in Form bin", sagte er nun, ohne sich darauf festlegen zu wollen, welche Platzierungen ihn in der Woche in den Emiraten zufriedenstellen würden. "Mit Nikias Arndt und Cees Bol habe ich jetzt ein richtig gutes Leadout, dem ich 100-prozentig vertraue. Wenn die mich gut abliefern, haben wir alle Möglichkeiten. Natürlich versuche ich, um einen Sieg zu sprinten. Aber ich setze mich keiner persönlichen Erwartungshaltung aus."

Starke Konkurrenz bei der UAE Tour

Drei deutsche Sprinter, drei Siegkandidaten für drei Sprintankünfte bei der UAE Tour. Doch auch die internationale Konkurrenz kann sich sehen lassen: Elia Viviani (Deceuninck - Quick-Step), Fernando Gaviria, Alexander Kristoff (beide UAE Team Emirates), Caleb Ewan (Lotto Soudal), Sam Bennett (Bora - hansgrohe) und Jakub Mareczko (CCC) sowie Kristoffer Halvorsen (Sky) und Sacha Modolo (EF Education First) werden es den Männern unter schwarz-rot-goldener Flagge an der Big Flag von Abu Dhabi am Montag schwer machen, das 1-2-3 vom Vorjahr zu wiederholen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

03.03.2019Bauhaus und Walscheid im Sprint am City Walk eingebaut

(rsn) - Während Marcel Kittel (Katusha - Alpecin) gar nicht in den Massensprint um den Sieg auf der Schlussetappe der UAE Tour eingreifen konnte, haben die beiden deutschen Youngster am Dubai City Wa

03.03.2019Kittel mit enttäuschendem UAE-Finale

(rsn) - Als Zweiter rollte Marcel Kittel, auf dem Oberrohr sitzend, auf den Teamparkplatz am Dubai City Walk. Der 30-Jährige fuhr zum am Rand geparkten Van seines Teams Katusha - Alpecin, stieg vom R

02.03.2019Highlight-Video der 7. Etappe der UAE Tour

(rsn) - Sam Bennett (Bora - Hansgrohe) hat zum Abschluss der 1. UAE Tour seinen zweiten Saisonsieg geholt. Der 28 Jahre alte Ire ließ im Massensprint der 7. Etappe über 145 Kilometer durch Dubai am

02.03.2019Bennett braucht mit Super-Timing kein Lead-out

(rsn) - Sam Bennett (Bora - Hansgrohe) hat zum Abschluss der 1. UAE Tour gezeigt, dass er auch ohne Anfahrer erfolgreich sein kann. Vom Hinterrad des Kolumbianers Fernando Gaviria (UAE - Team Emirates

02.03.2019Bennett holt Schlussetappe in Dubai, Roglic Gesamtsieger

(rsn) - Sam Bennett (Bora - Hansgrohe) hat zum Abschluss der 1. UAE Tour seinen zweiten Saisonsieg geholt. Der 28 Jahre alte Ire ließ im Massensprint der 7. Etappe über 145 Kilometer durch Dubai am

02.03.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 2. März

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

01.03.2019Dumoulin stürzt, denkt ans Aufgeben - und wird Zweiter

(rsn) - Als er schon zu Beginn der 6. Etappe der UAE Tour stürzte und sich an seinem Beim verletzte, schien für Tom Dumoulin (Sunweb) das Rennen bereits gelaufen. Doch der Niederländer biss sich du

01.03.2019Buchmann sichert vor Schlussetappe den vierten Gesamtrang ab

(rsn) - Das Podium war im Verlauf der Woche in den Vereinigten Arabischen Emiraten mehr und mehr zum Ziel für Emanuel Buchmann und das Team Bora - hansgrohe geworden. Doch bei der entscheidenden Berg

01.03.2019Roglic ringt im Sprintduell am Jebel Jais Dumoulin nieder

(rsn) - Als Tom Dumoulin (Sunweb) kurz vor dem Ziel der 6. Etappe der UAE Tour antrat, gab sich Primoz Roglic (Jumbo - Visma) nicht mit Rang zwei und der Absicherung seines Roten Trikots zufrieden. Vi

01.03.2019Roglic triumphiert am Jebel Jais und steht vor Gesamtsieg

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat auf der letzten Bergetappe der UAE Tour zugeschlagen und steht vor dem Gesamtsieg der morgen zu Ende gehenden Rundfahrt durch die Vereinigten Arabischen Emira

01.03.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 1. März

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

28.02.2019Finale der 5. Etappe der UAE Tour im Video

(rsn) - Elia Viviani (Deceuninck – Quick-Step) hat die 5. Etappe der UAE Tour über 181 Kilometer zwischen Flag Island und Khor Fakkan nach einem packenden Massensprint gewonnen. Der Italienische M

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine