Dritter auf 5. Etappe der UAE Tour

Kittel: “Ein Finale mit ein bisschen Mord und Totschlag am Ende“

Von Felix Mattis aus Khor Fakkan

Foto zu dem Text "Kittel: “Ein Finale mit ein bisschen Mord und Totschlag am Ende“"
Marcel Kittel | Foto: Cor Vos

28.02.2019  |  (rsn) - Lange gewartet, und dann aus dem perfekten Windschatten von Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) sowie Sam Bennett (Bora - Hansgrohe) mit idealem Timing zum Sieg durchgezogen: So hat Elia Viviani (Deceuninck - Quick-Step) in Khor Fakkan die 5. Etappe der UAE Tour gewonnen. Und dabei stach der Italiener auch die drei anwesenden Sprint-Asse aus Deutschland aus: Marcel Kittel (Katusha - Alpecin) wurde Dritter, Phil Bauhaus (Bahrain - Merida) Sechster. Max Walscheid (Sunweb) war wie schon drei Tage zuvor in Abu Dhabi eingebaut und kam nicht über Rang zehn hinaus.

Viviani beeindruckte vor allem deshalb, weil er in dem Moment, als Gaviria vom Hinterrad seines Anfahrers Alexander Kristoff den Sprint eröffnete, noch deutlich hinter dem Kolumbianer sowie Bennett und auf gleicher Höhe mit Kittel und Bauhaus war. Doch während die beiden Deutschen etwas mehr durch den Wind mussten, timete der Italiener seinen Endspurt perfekt und war am Ende den entscheidenden Tick schneller als Kittel.

"Ein dritter Platz mit Foto-Finish ist kein Weltuntergang und gegen die Konkurrenz kein schlechtes Ergebnis", bilanzierte Kittel. Glücklich war er mit dem Ergebnis zwar nicht, richtig unzufrieden aber auch nicht. "Ich denke, wir haben uns heute sehr gut verkauft. Letztendlich waren Marco (Haller) und Alex (Dowsett) ja auch die einzigen beiden mit mir im Finale. Und mit unserer Guerilla-Taktik haben wir uns in die richtige Position gefuchst."

Kittel etwas früher im Wind als Viviani

Dass es den Unterschied gemacht haben könnte, dass der 30-Jährige links etwas früher im Wind war, als Viviani rechts, war ihm bewusst. Doch Kittel konnte nicht anders, weil neben ihm der Südafrikaner Reinardt Janse van Rensburg stark aufkam und drauf und dran war, die Tür zuzuschlagen. "Klar bin ich früh gegangen, ich hatte aber auch die Beine dafür und musste es tun, weil ich am Ende sonst eingebaut worden wäre", so Kittel.

Für Bauhaus ging Platz sechs angesichts der Konkurrenz mit einigen der besten Sprintern der Welt ebenfalls in Ordnung. Einen "Schritt in die richtige Richtung" nannte er das Resultat. Als Viviani neben ihm den Turbo zündete, konnte Bauhaus nicht mehr mit. "Viviani hat es noch nach vorne geschafft, aber ich war zu k.o. und es war zu schnell, als dass ich dann noch Positionen gutmachen konnte", so der 24-Jährige. Er sei mit seiner Übersetzung von 54x11 wegen der hohen Geschwindigkeit des Feldes bei Rückenwind auf der Zielgerade mit seiner Trittfrequenz bereits am Limit gewesen. "Da ist es schwer, noch einen Unterschied zu machen, weshalb es am Ende dann auch so eng war."

"Ein Finale, wie wir es sonst in der Tour sehen"

Eng war es definitiv: Viviani, Gaviria, Kittel und Bennett lagen nahezu gleichauf auf den ersten vier Plätzen. "Heute war ein Finale, wie wir es sonst in der Tour sehen - mit ein bisschen Mord und Totschlag am Ende", sagte Kittel angesichts der enormen Leistungsdichte und der harten Positionskämpfe bei Höchstgeschwindigkeit, und Bauhaus meinte: "Es war sehr, sehr, sehr chaotisch."

Am Ende entschied wohl das perfekte Timing von Viviani und dessen Linie, die ihm erlaubte, am längsten im Windschatten zu sein, über Sieg oder Niederlage. "Der Tüchtige hat meistens das Glück", betonte Bauhaus aber, dass das kein pures Glück war, sondern der italienische Meister den Sprint eben am besten gefahren war. "Man sieht ja, dass Viviani es immer wieder schafft, auch in den chaotischen Sprints trotzdem immer um die ersten Plätze zu fahren."

Kittels Aussagen im Video:

Bauhaus' Aussagen im Video:

Mehr Informationen zu diesem Thema

03.03.2019Bauhaus und Walscheid im Sprint am City Walk eingebaut

(rsn) - Während Marcel Kittel (Katusha - Alpecin) gar nicht in den Massensprint um den Sieg auf der Schlussetappe der UAE Tour eingreifen konnte, haben die beiden deutschen Youngster am Dubai City Wa

03.03.2019Kittel mit enttäuschendem UAE-Finale

(rsn) - Als Zweiter rollte Marcel Kittel, auf dem Oberrohr sitzend, auf den Teamparkplatz am Dubai City Walk. Der 30-Jährige fuhr zum am Rand geparkten Van seines Teams Katusha - Alpecin, stieg vom R

02.03.2019Highlight-Video der 7. Etappe der UAE Tour

(rsn) - Sam Bennett (Bora - Hansgrohe) hat zum Abschluss der 1. UAE Tour seinen zweiten Saisonsieg geholt. Der 28 Jahre alte Ire ließ im Massensprint der 7. Etappe über 145 Kilometer durch Dubai am

02.03.2019Bennett braucht mit Super-Timing kein Lead-out

(rsn) - Sam Bennett (Bora - Hansgrohe) hat zum Abschluss der 1. UAE Tour gezeigt, dass er auch ohne Anfahrer erfolgreich sein kann. Vom Hinterrad des Kolumbianers Fernando Gaviria (UAE - Team Emirates

02.03.2019Bennett holt Schlussetappe in Dubai, Roglic Gesamtsieger

(rsn) - Sam Bennett (Bora - Hansgrohe) hat zum Abschluss der 1. UAE Tour seinen zweiten Saisonsieg geholt. Der 28 Jahre alte Ire ließ im Massensprint der 7. Etappe über 145 Kilometer durch Dubai am

02.03.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 2. März

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

01.03.2019Dumoulin stürzt, denkt ans Aufgeben - und wird Zweiter

(rsn) - Als er schon zu Beginn der 6. Etappe der UAE Tour stürzte und sich an seinem Beim verletzte, schien für Tom Dumoulin (Sunweb) das Rennen bereits gelaufen. Doch der Niederländer biss sich du

01.03.2019Buchmann sichert vor Schlussetappe den vierten Gesamtrang ab

(rsn) - Das Podium war im Verlauf der Woche in den Vereinigten Arabischen Emiraten mehr und mehr zum Ziel für Emanuel Buchmann und das Team Bora - hansgrohe geworden. Doch bei der entscheidenden Berg

01.03.2019Roglic ringt im Sprintduell am Jebel Jais Dumoulin nieder

(rsn) - Als Tom Dumoulin (Sunweb) kurz vor dem Ziel der 6. Etappe der UAE Tour antrat, gab sich Primoz Roglic (Jumbo - Visma) nicht mit Rang zwei und der Absicherung seines Roten Trikots zufrieden. Vi

01.03.2019Roglic triumphiert am Jebel Jais und steht vor Gesamtsieg

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat auf der letzten Bergetappe der UAE Tour zugeschlagen und steht vor dem Gesamtsieg der morgen zu Ende gehenden Rundfahrt durch die Vereinigten Arabischen Emira

01.03.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 1. März

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

28.02.2019Finale der 5. Etappe der UAE Tour im Video

(rsn) - Elia Viviani (Deceuninck – Quick-Step) hat die 5. Etappe der UAE Tour über 181 Kilometer zwischen Flag Island und Khor Fakkan nach einem packenden Massensprint gewonnen. Der Italienische M

Weitere Radsportnachrichten

21.01.2025Teutenberg sprintet nach Beinahe-Sturz noch auf Platz vier

(rsn) – Nachdem er als Sechster der Villawood Men´s Classic, einem nationalen Rennen drei Tage vor dem Start der 25. Tour Down Under, bereits bei den Besten hatte mitmischen können, hat Tim Torn T

21.01.2025Alle Etappen im Detail: Strecke der UAE Tour 2025

(rsn) – Auch bei ihrer siebten Auflage bleibt die UAE Tour (2.UWT) ihrem Konzept aus den vergangenen Jahren treu: Die siebentägige Rundfahrt durch die Vereinigten Arabischen Emirate bietet auf offi

21.01.2025Zum Saisonstart erlebt van Baarle einen schweren Rückschlag

(rsn) – Nach zwei schweren Verletzungen im vergangenen Jahr – Schlüsselbeinbruch beim Critérium du Dauphiné, Hüftbruch bei der Vuelta a Espana – sollte es für Dylan van Baarle in der Saison

21.01.2025Emirate setzen für ihre Frauen-Rundfahrt auf bewährtes Konzept

(rsn) – Ohne viele Neuerungen geht die UAE Tour Women (6. bis 9. Februar) in ihre dritte Auflage. Die zweite WorldTour-Rundfahrt des Jahres, die das Abu Dhabi Sports Council unter Mithilfe von Giro-

21.01.2025In dieser Saison heißt es: Die Position behaupten!

(rsn) – Auch im vergangenen Jahr war Elisa Longo Borghini eine der Protagonistinnen in den größten Rennen des internationalen Frauen-Radsport. Die 33-jährige Italienerin gewann für ihr Team Lidl

21.01.2025Classic Loire Atlantique muss abgesagt werden

(rsn) – Aufgrund finanzieller Probleme wird das für den 22. März geplante Eintagesrennen Classic Loire Atlantique (1.1) nicht stattfinden können. Wie die Organisatoren in den Sozialen Medien mitt

21.01.2025Welsford bleibt ´Down Under´ der Sprinter Nummer 1

(rsn) – Sam Welsford macht bei der 25. Tour Down Under da weiter, wo er im vergangenen Jahr aufgehört hat: beim Gewinnen. Der australische Sprinter von Red Bull – Bora – hansgrohe vollendete au

21.01.2025Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme

20.01.2025Van Empel will auch in Zukunft den Schwerpunkt auf Cross legen

(rsn) - Anders als Teamkollege Wout van Aert (Visma – Lease a Bike), der in diesem Winter seine Cross-Kampagne auf vier Einsätze reduziert hat, weil er sich auf die Klassikersaison fokussieren will

20.01.2025Tendenziell stärker als im Vorjahr

(rsn) – Echte Abstiegssorgen werden sich Teambesitzer Gerry Ryan und Manager Brent Copeland vermutlich nicht machen. Nach zwei Dritteln des aktuellen Dreijahreszyklus‘ zur Vergabe der WorldTour-Li

20.01.2025Einbrecher raubten Molanos Haus aus

(rsn) – Juan Sebastián Molano bereitet sich derzeit mit seinem Team UAE Emirates – XRG in Dubai auf die neue Saison vor. Die Abwesenheit des Kolumbianers nutzten laut einer Meldung der Zeitung â€

20.01.2025Tour of Norway fügt Frauen- zur Männer-Rundfahrt hinzu

(rsn) - Nicht nur die Leistungsdichte im internationalen Frauen-Radsport nimmt zusehends zu, auch der Rennkalender füllt sich immer mehr. Nun gaben auch die Veranstalter der Tour of Norway (2. Pro) d

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Santos Tour Down Under (2.UWT, AUS)