--> -->
11.03.2019 | (rsn) - Wer erwartet hatte, dass es nach dem turbulenten Auftakt von Paris-Nizza auf der 2. Etappe der Fernfahrt ruhiger zugehen würde, der sah sich getäuscht. Vielmehr sorgten die 163,5 Kilometer von Les Bréviaires nach Bellegarde für mindestens genauso viel Aufregung wie der gestrige Tag. Wieder wurde das Feld bei zahlreichen Windkantenattacken in seine Bestandteile zerlegt, und wieder zeigte sich das Team Sky maßgeblich dafür verantwortlich.
Letztlich erreichte eine Spitzengruppe von lediglich sieben Fahrern die Zielgerade, und wie schon am Sonntag holte sich im Sprint Dylan Groenewegen (Jumbo - Visma) den Sieg. Der Niederländer setzte sich deutlich gegen den Spanier Ivan Garcia (Bahrain - Merida) und den Belgier Philippe Gilbert (Deceuninck - Quick-Step) durch und baute mit seinem vierten Saisonerfolg die Führung in der Gesamtwertung aus.
Hier liegt Groenewegen nun zwölf Sekunden vor dem Polen Michal Kwiatkowski (Sky), der in Bellegarde Fünfter hinter dem Italiener Matteo Trentin (Mitchelton - Scott) wurde. Bester deutscher Profi war André Greipel (Arkéa Samsic), der mit der ersten Verfolgergruppe ankam und Rang neun belegte. John Degenkolb (Trek - Segafredo) wurde zeitgleich Elfter.
"Es war sehr hart heute. Wir waren, glaube ich zu acht, und als ich die Ziellinie sah, wartete ich und wartete. Trentin trat an und ich ging auf der rechten Seite vorbei, das reichte letztlich aus“, sagte Groenewegen im Siegerinterview. Dabei war der Mann im Gelben Trikot bei der in rasendem Tempo absolvierten Etappe zwischenzeitlich sogar selbst abgehängt worden, konnte dann aber auf seine Teamkollegen bauen, die ihren Kapitän wieder an die Spitze pilotierten. Groenewegen selber war dann hellwach, als Luke Rowe und Egan Bernal von Team Sky auf den letzten sechs Kilometern die entscheidende Windstaffel aufzogen, nachdem kurz vorher eine größere Gruppe erst wieder den Anschluss an die rund 20 Fahrer umfassende Spitze geschafft hatte.
“Manchmal war ich in der ersten Gruppe, manchmal in der zweiten. Aber am Ende war ich vorne dabei. Das Team hat mich in eine gute Position gebracht und über den zweiten Sieg in Serie bin ich sehr glücklich. Wir werden heute feiern, aber morgen geht es schon wieder weiter“, kommentierte der Etappengewinner den erneut ereignisreichen Tag, an dessen Ende Groenewegen das Gesamtklassement nun zwölf Sekunden vor Kwiatkowski und 13 vor dem Spanier Luis Leon Sanchez (Astana) anführt.
So lief das Rennen…
Bei zehn Grad und unter bewölktem Himmel lösten sich wie schon gestern drei Fahrer kurz nach dem Start vom Feld. Wieder war der Franzose Damien Gaudin (Direct Energie) dabei, diesmal begleitet von seinem Landsmann Nicolas Edet (Cofidis) und dem Italiener Alessandro De Marchi (CCC Team). Der Gruppe blieb aber keine lange Existenz beschieden, denn nach weniger als 30 Kilometern teilte sich das Feld erstmals auf der Windkante in mehrere Gruppen, wobei die erste, aus 18 Fahrern um Spitzenreiter Groenewegen schon nach 37 Kilometern das Trio wieder einfing.
Gaudin konnte sich damit trösten, kurz zuvor den ersten der beiden Bergpreise gewonnen und damit seine Führung in der Bergwertung ausgebaut zu haben. Kurz darauf sicherte sich Kwiatkowski den ersten Zwischensprint des Tages und damit drei Bonussekunden. Obwohl der Abstand zwischen der neuen Spitzengruppe, die sich nach rund 90 Kilometern gebildet hatte, und dem ersten Feld zunächst im Sekundenbereich blieb, gelang es den Verfolgern bei extrem hohem Tempo - die ersten beiden Stunden wurden mit einem Schnitt von mehr als 50 km/h zurückgelegt - nicht die Lücke zu schließen.
Zwischenzeitlich verloren sogar Groenewegen und der gestrige Dritte Fabio Jakobsen (Deceuninck - Quick-Step) den Anschluss, wurden dann aber von mehreren Jumbo-Visma-Fahrern wieder zurückgebracht. Und wie gestern forderte der böige Wind wieder einige Sturzopfer, wie etwa André Greipels Teamkollege Warren Barguil, Rigoberto Uran (Education First) und Gorka Izagirre (Astana), der Gesamtdritte des Vorjahres. Alle mussten das Rennen verletzt aufgeben.
Nach einem Defekt fiel der Gesamtvierte Kwiatkowski aus der Spitze heraus, die von einer größeren Gruppe gejagt wurde, in der auch Groupama - FDJ für Tempo sorgte, obwohl Kapitän Demare vorne dabei war. Der Abstand, der zwischenzeitlich auf eine Minute angewachsen war, ging 30 Kilometer vor dem Ziel zwar auf 40 Sekunden zurück, pendelte sich dann aber wieder auf eine Minute ein. Doch damit war noch keine Vorentscheidung gefallen, wie sich zeigen sollte.
Der zweite Zwischensprint 22,6 Kilometer vor dem Ziel wurde zunächst eine Angelegenheit für die AG2R-Equipe: Tony Gallopin holte sich drei Sekunden vor seinen Teamkollegen Romain Bardet und Oliver Naesen. An der Spitze übernahmen zwar die zahlenmäßig stärksten Mannschaften AG2R (vier Fahrer) und Jumbo - Visma (drei) die Verantwortung, was aber nicht verhindern konnte, dass die erste große Verfolgergruppe auf den letzten zehn Kilometern doch noch den Anschluss schaffte - inklusive mehrerer Teamkollegen von Marcel Kittel (Katusha - Alpecin), der ebenso wie Greipel und Degenkolb den Sprung in die erste Gruppe geschafft hatte, und dem zwischenzeitlich abgehängten Kwiatkowski.
Nicht mehr dabei waren dagegen der gestrige Etappenzweite Caleb Ewan (Lotto Soudal) und Jakobsen, zwei Sprintkonkurrenten von Groenewegen, der sich nicht überrumpeln ließ, als auf der schnurgeraden Anfahrt in den Zielort Klassikerspezialist Rowe mit seinem Teamkollegen Bernal eine letzte Windkantenattacke fuhr - und die hatte es in sich. Sofort teilte sich das gerade erst aufgefüllte Feld wieder in zahlreiche Gruppen, vorne bleiben nur das Sky-Trio, Groenewegen, Sanchez, Gilbert und Trentin übrig. Das Septett arbeitete auf den letzten fünf Kilometern gut zusammen und hielt die Verfolger auf Distanz.
Als Rowe kurz vor der 1.000-Meter-Marke ausscherte, übernahm Bernal die Spitze und führte die kleine Gruppe auf die Zielgerade, wo Trentin den Sprint mit Groenewegen an seinem Hinterrad eröffnete. Der Mann in Gelb zog ohne jedoch souverän am Europameister vorbei, der schließlich noch von Garcia und Gilbert auf den vierten Platz verdrängt wurde.
(rsn) - Mit einer hochkarätigen Dreierspitze aus Primoz Roglic, Neuzugang Tom Dumoulin und Steven Kruijswijk will Jumbo - Visma bei der Tour de France die langjährige Dominanz des Ineos-Teams um Chr
18.03.2019De Gendt: Der Gipfel des dritten Anstiegs war das mentale Ziel(rsn) - Wie 2018 hat Thomas De Gendt (Lotto Soudal) souverän das Bergtrikot von Paris-Nizza gewonnen. Bei der gestern zu Ende gegangenen 77. Auflage der Fernfahrt legte der Belgier auf der 4. Etappe
18.03.2019Paris-Nizza: Am letzten Tag ging Movistars Taktik nicht auf(rsn) - Auf der Schlussetappe von Paris-Nizza setzte Nairo Quintana (Movistar) alles auf eine Karte und lieferte Egan Bernal und dessen überragendem Sky-Team einen großen Kampf. Der Kolumbianer atta
17.03.2019Highlight-Video der 8. Etappe von Paris-Nizza(rsn) - Egan Bernal hat auf der letzten Etappe von Paris-Nizza sein Gelbes Trikot verteidigt und sich den Gesamtsieg der französischen Fernfahrt gesichert. Das abschließende achte Teilstück über 1
17.03.2019Großschartner zum Abschluss Fünfter bei Paris-Nizza(rsn) – Zwar verpasste Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) sein anvisiertes Ziel bei der Fernfahrt Paris-Nizza. Der junge Österreicher wollte an der Côte d’Azur das Rennen erneut unter d
17.03.2019Sky lässt sich von Quintana nicht aus dem Konzept bringen(rsn) - Am letzten Tag von Paris-Nizza blies Nairo Quintana (Movistar) zur großen Attacke, doch mit Hilfe seines überragenden Teams Sky konnte Egan Bernal sein Gelbes Trikot behaupten und sich als d
17.03.2019Bernal feiert Gesamtsieg, Ion Izagirre gewinnt Schlussetappe(rsn) - Egan Bernal hat auf der letzten Etappe von Paris-Nizza sein Gelbes Trikot verteidigt und sich den Gesamtsieg der französischen Fernfahrt gesichert. Das abschließende achte Teilstück über 1
17.03.2019Tirreno: Boswell zieht sich Gehirnerschütterung zu(rsn) - Das Team Katusha - Alpecin muss in naher Zukunft auf Ian Boswell verzichten. Der US-Amerikaner kam auf der 4. Etappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico zu Fall und zog sich dabei eine starke Geh
17.03.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 17. März(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti
16.03.2019Highlight-Video der 7. Etappe von Paris-Nizza(rsn) - Kolumbianischer Tag beim 77. Paris-Nizza. Daniel Martinez (EF Education First) gewann die Königsetappe über 181,5 Kilometer von Nizza zur Bergankunft am Col de Turini sechs Sekunden vor sein
16.03.2019Adam Yates auch in Fossombrone “gut vorne mit dabei“(rsn) - Während Simon Yates (Mitchelton Scott) bei Paris-Nizza als Vierter seinen zweiten Tagessieg verpasste, hat Zwillingsbruder Adam am vierten Tag von Tirreno-Adriatico sein Blaues Trikot des Ge
16.03.2019Kwiatkowski ist Gelb los - nun strahlt Teamkollege Bernal(rsn) - Auf der Königsetappe von Paris-Nizza hat Michal Kwiatkowski (Sky) alle Hoffnungen auf den Gesamtsieg begraben müssen. Der 28-jährige Pole wurde im oberen Teil des 15 Kilometer langen Schlus
(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,
25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen
25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en
25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea
25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe
24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w
24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts
24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä