--> -->
07.05.2019 | (rsn) – Lange wurde spekuliert, welche österreichischen Profis 2019 am Giro d’Italia teilnehmen werden. Marco Haller (Katusha – Alpecin) ist aus rot-weiß-roter Sicht die Überraschung bei der 102. Austragung. Denn vor ein bisschen über einem Jahr stand er fast vor dem Karriereende, nachdem er bei einer Trainingsausfahrt von einem Auto angefahren wurde. Es folgte eine lange Rehabilitation und kurz vor seinem Comeback wurde Haller nochmals durch eine Blinddarm-Operation zurückgeworfen. Doch seit einem halben Jahr ist er wieder im Sattel und feiert nun seine Premiere bei der Italien-Rundfahrt, die am Samstag mit einem Zeitfahren in Bologna beginnt.
"Ich freue mich auf mein Debüt, es ist schließlich die letzte dreiwöchige Landesrundfahrt, die mir im Palmarès noch abgeht. Die Italiener haben eine unglaubliche Leidenschaft für den Radsport, die es mit den Tifosi ausschließlich auch nur dort gibt. Ich mag das Land, das Flair und freue mich auf drei Wochen besten Kaffee", erklärte der 28-Jährige gegenüber radsport-news.com. Nach einem hervorragenden Frühjahr, in dem er sich vor allem bei den Klassikern stark ins Szene setzen konnte, wartet nun das Abenteuer Giro: "Langfristig ist es nicht auf meiner Rennliste gestanden, auch wenn ich schon auf der Longlist für die Rundfahrt stand. Aufgrund mehrerer Erkrankungen und Verletzungen in der Mannschaft bin ich meinem Startplatz dann immer nähergekommen."
2018 dagen war ein Jahr zum Vergessen für den Kärntner. Gleich viermal lag er unter dem Messer und speziell seine Unfallfolgen mussten mehrmals behandelt werden. "In der Reha habe ich wirklich viele unterschiedlichen Phasen erlebt. Oft haben sich meine Zukunftsmöglichkeiten im 24-Stunden-Rhythmus gedreht. Ich stand vor dem Karriereende und dann kamen wieder die Hoffnungen auf eine erneute Tourteilnahme. Ohne die vielen Topleute, die mir immer zur Seite standen, hätte das Comeback wohl nicht geklappt", blickte der Kärntner zurück und merkte an: "Nein, eigentlich hätte ich nie geglaubt, dass ich knapp ein Jahr später wieder in eine GrandTour starten kann."
Mit den Folgen seines Unfalls hat Haller nach wie vor zu kämpfen: "Zum Glück ist der Radsport auch sehr gelenksschonend, denn wäre ich Läufer, könnte ich keinen Höchstleistungssport mehr betreiben. Ich kann immer noch keine vernünftige Kniebeuge machen, Stiegen steigen ist nach wie vor eine Qual und an Joggen ist nicht mal zu denken durch die Schädigungen am Knorpel." Doch trotz aller Schwierigkeiten kämpfte er sich zurück. "Ich bin wieder in der Weltspitze", erklärte der Österreicher, der in Australien zu Saisonbeginn ein Kriterium gewinnen konnte, vor Caleb Ewan und Heinrich Haussler. 33 Renntage hat er 2019 in den Beinen und vor allem bei den Eintagesklassikern präsentierte er sich von seiner besten Seite.
Wichtiger Helfer für Teamleader Zakarin auf den Flachetappen
Aufopferungsvoll unterstützte Haller seine Kapitäne wie Jens Debusschere oder Nils Politt. Bei der Flandern-Rundfahrt sorgte er beinahe im Alleingang für den Zusammenschluss der beiden Favoritengruppen nach der Mauer von Geraardsbergen und dass, obwohl er am Anstieg einen Defekt erlitt. "Die Klassikersaison ist einfach perfekt gelaufen und das Radfahren macht einfach wieder Spaß. Ich denke, ich habe immer wieder gezeigt, was ich draufhabe im Frühjahr. Und nur wenn alles passt, dann kannst du auch eine dreiwöchige Landesrundfahrt bestreiten", berichtete der Dauerbrenner im Team von Katusha - Alpecin. Mit dem Slowenen Simon Spilak gehört er zu den am längsten dienenden Fahrern des Schweizer Rennstalls, beide stehen seit 2012 unter Vertrag.
Die Nachricht, dass er für den Giro nominiert ist, erhielt Haller aber erst vor kurzem. An eine spezielle Vorbereitung war daher nicht zu denken: "Nach Eschborn-Frankfurt habe ich gesehen, dass ich immer noch gut unterwegs bin. Die Etappen habe ich mir nur am Papier angesehen und es warten jede Menge Abschnitte über 200 Kilometer. Auch wenn ich nur mit 95 Prozent in den Giro gehe, so weiß ich, dass ich mich gut in Form fahren kann."
Immerhin die Hälfte aller Etappen, die drei Einzelzeitfahren abgezogen, haben eine Länge von 200 Kilometern oder mehr. Und genau auf jenen langen Abschnitten, wird seine Erfahrung gefragt werden. "Meine Aufgabe wird vor allem sein, Ilnur Zakarin in den Flachetappen abzuschirmen und ihn aus allen Problemen zu nehmen", blickte Haller voraus. Und seinen Kapitän aus Russland zählt der Kärntner zu den Favoriten auf einen Spitzenplatz: "Ich traue ihm alles zu. Bei meiner letzten GrandTour, der Vuelta 2017, kam er in der Gesamtwertung aufs Podium. Er war bei der Romandie schon sehr stark und ich denke, dass auch die hügeligen Zeitfahren ihm sehr entgegen kommen."
Haller kennt seine Rolle im Team gut und wird seine persönlichen Ziele dahinter anstellen. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, will er aber auch in die Finale miteingreifen: "Natürlich werde ich bei den Sprints auch etwas versuchen, aber da warten Gaviria, Ewan, Viviani und Ackermann mit ihren Zügen und ich bin auf mich gestellt. Da wird es schwierig zu bestehen, aber ich habe mir vorgenommen, sie zu ärgern und vielleicht gibt es ja auch mal einen Freifahrtsschein für eine Fluchtgruppe."
(rsn) - Nach 60 Renntagen beendete Paul Martens vor drei Wochen beim belgischen Eintagesrennen Binche - Chimay - Binche ein Radsportjahr, in dem er sich wieder in den Dienst der Mannschaft gestellt ha
01.08.2019Sieg in der Wallonie: Cimolai kämpft sich aus Lebenskrise(rsn) - Davide Cimolai (Israel Cycling Academy) hat sich aus einer Lebenskrise gekämpft und ist bei der Tour de Wallonie (2.HC) auch sportlich wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der Italiener
10.07.2019Dumoulins Knieverletzung schlimmer als gedacht(rsn) - Tom Dumoulins Knieverletzung, die ihn beim Giro d`Italia zum Ausstieg und auch zur Absage der Tour de France zwang, ist schlimmer als befürchtet. Wie die niederländische Zeitung De Telegraa
05.06.2019Wird Lopez für Schlag gegen Zuschauer doch noch bestraft?(rsn) - Im laufenden Giro d´Italia entging Miguel Angel Lopez (Astana) einer Strafe, als er im letzten Anstieg der Italien-Rundfahrt von einem Zuschauer zu Boden gerissen worden war und diesen deshal
04.06.2019Giro d´Italia 2019: Analyse, Tops & Flops(rsn) - Im gemeinsamen Podcast von radsport-news.com und meinsportpodcast.de werfen Malte Asmus, Eric Gutglück und Marc Winninghoff einen Blick zurück auf den 102. Giro d’Italia, der mit dem über
04.06.2019Martens: “Movistar hatte immer alles unter Kontrolle“(rsn) - Zum erhofften Gesamtsieg hat es nicht gereicht, aber Jumbo - Visma scheint auch mit dem dritten Platz von Primoz Roglic beim Giro d’Italia zufrieden zu sein. Routinier Paul Martens etwa, der
04.06.2019Bora - hansgrohe kehrt mit vielen Lorbeeren vom Giro zurück(rsn) - Mit drei Etappensiegen, dem Maglia Ciclamino sowie einem sechsten Gesamtrang kehrte das deutsche Team Bora - hansgrohe vom 102. Giro d’Italia zurück. Zudem erreichten alle acht Fahrer am
03.06.2019Startet der Giro 2020 im Zwift-Stil?(rsn) - Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, wonach der Giro d’Italia 2020 mit einem “virtuellen Zeitfahren“, vergleichbar den Zwift-Wettbewerben, beginnen könnte. Möglicherweise handelt es
03.06.2019Gazzetta: Team Ineos will Carapaz´ Gehalt verzehnfachen(rsn) – Mit Chris Froome und Geraint Thomas hat das Team Ineos die Tour-Sieger der vergangenen vier Jahre in seinen Reihen. Dazu kommen mit den aufstrebenden Egan Bernal und Pavel Sivakov zwei Talen
03.06.2019Cipollini: “Ackermann ist der perfekte Athlet“(rsn) - Mario Cipollini hält Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) nach dessen Auftritt beim 102. Giro d’Italia für einen potenziellen Mailand-Sanremo-Gewinner. "Ackermann ist der perfekte Athlet un
03.06.2019Roglic empfindet seinen dritten Platz wie einen Sieg(rsn) - Nach einer grandiosen ersten Giro-Hälfte mit den Siegen in den beiden Zeitfahren und vier Tagen im Rosa Trikot lief bei Primoz Roglic (Jumbo - Visma) seit der 15. Etappe mit dem schlecht orga
03.06.2019Nibali: “Ich habe nichts zu bereuen“(rsn) - Zwar machte Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida) im abschließenden Zeitfahren des 102. Giro d’Italia nochmals deutlich Boden gegenüber Richard Carapaz (Movistar) gut. Die 49 Sekunden, die de
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe
24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w
24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts
24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä
24.12.2024Die Trikots der Women´s WorldTeams für die Saison 2025(rsn) – Auch die Teams der Women’s WorldTour zeigen ihre Trikots für die Saison, teilweise in gemeinsamen Präsentationen mit ihren männlichen Kollegen. Den Anfang machte in diesem Winter das US
24.12.2024Horror-Jahr mit zwei Knie-OPs: “Ich saß weinend auf dem Rad“(rsn) – Sie war gemeinsam mit Teamkollegin Antonia Niedermaier der Shootingstar im deutschen Frauen-Radsport und nach ihrem Tour-de-France-Etappensieg in Albi am 27. Juli 2023 die gefeierte Heldin.
24.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren
24.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
23.12.2024Eine Saison, die keinen Grund zur Klage gab(rsn) – Auch wenn er gegenüber RSN nicht von einer perfekten ersten Saisonhälfte sprechen wollte, so war Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek Future Racing) doch sehr nahe dran. Dazu wurden seine st
23.12.2024Van der Poel gräbt den Schatz am Silbersee aus(rsn) – Am Zilvermeer in Mol hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei seinem zweiten Saisoneinsatz den zweiten Sieg gefeiert. Dabei war der Weltmeister - obwohl er es in der Anfangsphas