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10.05.2019 | (rsn) – Nach dem Auftakt im April bei Rund um Düren, bei dem das Team P&S Metalltechnik einen Doppelerfolg durch Robert Jägeler und John Mandrysch feiern konnte, macht die Radbundesliga am Sonntag im Erzgebirge Station.
Bei der 40. Austragung der Erzgebirgs-Rundfahrt warten schwere 171 Kilometer rund um den Chemnitzer Stadtteil Einsiedel auf die Fahrer. Das Rennen wird auf einem neuen Rundkurs ausgetragen, der 42,8 Kilometer lang ist und insgesamt vier Mal befahren wird.
Direkt nach dem Start in Einsiedel müssen auf den ersten fünf Kilometern bis nach Dittersdorf knapp 150 Höhenmeter überwunden werden. Nach einer Abfahrt geht es knapp zehn Kilometer - wenn auch nicht sonderlich steil - bergauf nach Gelenau, wo nach etwas mehr als der Hälfte der Runde in 636 Metern der höchste Punkt des Rennens erreicht wird. Nach einer längeren Abfahrt folgt schließlich die Hauptschwierigkeit des Tages: Der Anstieg nach Eibenberg ist zwar nur 1,2 Kilometer lang, aber im Schnitt zehn Prozent steil.
Die Wertungsabnahme in 517 Metern Höhe steht jeweils vier Kilometer vor Rundenende an, nach der letzten Überquerung bieten sich somit nochmals Gelegenheit zur Attacke. Mit dem Zieleinlauf wird gegen 14:30 Uhr gerechnet. "Der Kurs sieht sportlich aus. Hoffentlich hält er das, was er verspricht“, sagte Florian Monreal, Teamchef von Lotto – Kern Haus, gegenüber radsport-news.com.
Im vergangenen Jahr triumphierte mit Mario Vogt (Sapura) ein Einzelstarter vor Jan Tschernoster (Heizomat – rad net). Der 22-jährige Tschernoster fehlt diesmal verletzungsbedingt, und auch Vogt wird voraussichtlich nicht die Reise ins Erzgebirge antreten, wie er gegenüber radsport-news.com am Freitag mitteilte. Doch auch ohne die beiden Protagonisten des Vorjahres wird es zur Sache gehen. Denn neben dem Tagessieg und der Gesamteinzelwertung wird auch die Mannschaftswertung umkämpft sein, ist diese doch ausschlaggebend für eine der begehrten Wildcards für die Deutschland Tour im August.
Herrmann Radteam und Lotto - Kern Haus im Zugzwang
Für das Heimrennen wünscht sich das Team P&S Metalltechnik einen ähnlich erfolgreichen Verlauf wie in Düren. Allerdings geht die Kontinental-Mannschaft personell geschwächt an den Start. So muss Teamchef Lars Wackernagel auf Routinier Robert Retschke und Jonathan Dinkler verzichten. “Viele, die unseren Weg bis hierher verfolgt haben, werden sicher auch am Sonntag an der Strecke stehen. Diesen Radsportfans wollen wir ein gutes Rennen zeigen und ganz vorne dabei sein, wenn es ein letztes Mal nach Einsiedel geht“, sagte Wackernagel gegenüber radsport-news.com an.
Auch Grischa Janorschke, Sportdirektor beim Herrmann Radteam, kündigte gegenüber radsport-news.com an, dass seine Fahrer um Kapitän Christopher Hatz und Kletterspezialist Miguel Heidemann um den Sieg mitkämpfen wollen. Allerdings sieht Janorschke seine Fahrer im Gegensatz zu denen vom P&S Metalltechnik-Team in der Verantwortung, das Rennen offensiv zu gestalten, um den Punkterückstand in der Gesamteinzel- und Gesamtmannschaftswertung wieder aufzuholen. “P&S hat die Luxussituation, nur reagieren zu müssen, der Rest muss eigentlich angreifen“, so Janorschke.
Dazu zählt auch das Team Lotto-Kern Haus, das mit dem Vorjahresgesamtzweiten Jonas Rutsch den aktuell wohl besten deutschen U23-Fahrer in seinen Reihen hat. Wie das Herrmann Radteam hatte die Mannschaft von Florian Monreal zum Auftakt in Düren den Sprung auf das Podium verpasst und steht nun schon etwas unter Zugzwang. "Wir wollen um den Sieg mitfahren. Jonas fühlt sich fit, er war letzte Woche bei U23-Nationscuprennen in Frankreich wieder sehr stark. Ich denke, wir sind gut aufgestellt“, meinte Monreal, der vor allem P&S Metalltechnik und das Herrmann Radteam als die schärfsten Kontrahenten ausgemacht hat.
Wird das Wetter zum entscheidenden Faktor?
Auf der Rechnung haben muss man nach den zuletzt ansprechenden Leistungen bei ausländischen UCI-Rennen das Team Sauerland um Kapitän Adam Toupalik. Der Tscheche hatte bei Rund um Düren sein Debüt für die Mannschaft von Jörg Scherf gegen und mit Rang 13 durchaus überzeugt. Im Erzgebirge soll es nun noch besser laufen. “In Düren wurden wir meiner Meinung nach etwas unter Wert geschlagen. Adam trauen wir schon zu, ein Wörtchen mitzureden“, meinte Sauerland-Teamchef Jörg Scherf zu radsport-news.com.
Sollten sich Lotto-Kern Haus, P&S Metalltechnik und das Herrmann Radteam allerdings neutralisieren, so bieten sich auf dem schweren Kurs auch für Einzelstarter wie Georg Zimmermann (Tirol KTM) oder Fahrer der zweiten Reihe, wie der Vorjahresdritte Simon Laib (Dauner), gute Chancen, den favorisierten Teams den Sieg wegzuschnappen. "Wenn so wie in Düren oder zuletzt bei Eschborn-Frankfurt bei der U23 das Rennen hinten raus verbummelt wird, kann es natürlich wieder zu Überraschungen kommen“, meinte Janorschke.
Neben dem harten Streckenprofil könnte auch das Wetter Einfluss auf das Rennen nehmen, derzeit sind kühle Temperaturen gemeldet und auch Regen ist nicht ausgeschlossen. “Die Witterungsbedingungen könnten den Rennverlauf noch mal enorm verändern“, prognostizierte Wackernagel abschließend.
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