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11.07.2019 | (rsn) - Die 6. Etappe der 106. Tour de France lud mit der Bergankunft zur Planche des Belles Filles zum ersten Kräftemessen der Klassementfahrer ein. Am Ende bestimmte allerdings eine Fluchtgruppe das Geschehen: Der Tagessieg nach 160,5 schweren Kilometern durch die Vogesen und Start in Mülhausen ging an der Planche des Belles Filles an Dylan Teuns (Bahrain - Merida), als Etappenzweiter übernahm Giulio Ciccone (Trek - Segafredo, +0:11) um wenige Sekunden das Gelbe Trikot von Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step). Unter den Favoriten hielten sich die Zeitabstände bis auf wenige Ausnahmen in Grenzen.
"Ich muss mich erst noch sammeln. Ich weiß dass ich bereits gut war beim Dauphiné und ich habe hart trainiert für solche Ausreißversuche. Ich wusste, dass es heute eine Chance gab und ich wollte unbedingt im Finale sein. Am Ende waren die vier stärksten zusammen, und Ciccone war der Hauptgegner.“, sagte der Belgier im Ziel zu seinem Sieg. Teuns hatte im Juni bereits beim Critérium du Dauphiné eine Etappe aus einer Fluchtgruppe heraus gewonnen.
Die beiden Tour-Debütanten Teuns und Ciccone schüttelten im Schlussanstieg mit Tim Wellens (Lotto Soudal) und Xandro Meurisse (Wanty - Gobert) ihre letzten beiden Begleiter einer ursprünglich 14-köpfigen Spitzengruppe ab und bestritten zusammen die letzten vier Kilometer bis zum Ziel. Anders als bei den bisherigen drei Ankünften der Tour am Vogesen-Anstieg, folgte dieses Mal noch ein kurzes Extrastück von 1,1 Kilometer Länge über eine Schotterpiste – mit Passagen bis zu 24 Prozent.
Die besseren Beine hatte im Finale der 27-jährige Teuns, der den drei Jahre jüngeren Ciccone auf den letzten Metern zum Ziel stehen ließ. Dritter wurde mit 1:05 Minuten Rückstand sein Landsmann Meurisse. "Im steilsten Teil habe ich zum letzten Mal beschleunigt. Dann habe ich eine kleine Lücke aufgehen sehen und ich bin einfach weitergefahren. Kurz vor der Linie wusste ich, dass ich gewonnen hatte.“, beschrieb Teuns das Finale gegenüber radsport-news.
Ciccone konnte sich mit dem Gelben Trikot mehr als nur trösten. "Für mich ist heute ein unglaublicher Tag. Das Gelbe Trikot zu tragen, ist ein Traum für jeden, der den Radsport liebt. Wir haben hart gearbeitet heute, wir sind zu zweit angekommen. Ich hätte aber auch gerne gewonnen“, sagte der neue Mann in Gelb. Der Italiener war mit einem Defizit von 1:43 Minuten auf Spitzenreiter Alaphilippe in die Etappe gegangen und sicherte sich die Gesamtwertung vor allem aufgrund von Zeitbonifikation: Im Ziel bekam er als Etappenzweiter sechs Sekunden gutgeschrieben, acht weitere am Bonussprint 19 Kilometer vor dem Ziel an der Bergwertung des Col de Chevrères. Am Ende lag Ciccone um sechs Sekunden in der Gesamtwertung vorne.
Alaphilippe attackiert
Nicht wenige hatten ohnehin vermutet, dass Alaphilippe das Trikot auf der schweren Bergetappe verlieren würde. Doch der 27-Jährige hielt nicht nur bis zum Schluss mit den besten Klassementfahrern mit, an der Flamme Rouge setzte er selbst zur Attacke an. Einzig Geraint Thomas (Ineos) und Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) schlossen kurz vor der Linie noch zu ihm auf. Zeitgleich mit den beiden erreichte Alaphilippe das Ziel als Sechster mit 1:46 Minuten Rückstand auf den Sieger.
Nairo Quintana (Movistar) und Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) als Tagesachter erreichten das Ziel fünf Sekunden später, Egan Bernal (Ineos), Mikel Landa (Movistar), Jakob Fuglsang (Astana) und Richie Porte (Trek - Segafredo) wurden mit 1:53 Minuten an Rückstand gewertet. "Es war keine Überraschung für mich, dass ich mithalten konnte. Ich habe mich gut gefühlt", sagte Buchmann in der ARD: "Die letzten 200 Metern waren besonders hart."
Größer fielen die Verluste für Rigoberto Uran (EF Education First, +2:02), Steven Kruijswijk (Jumbo - Visma, +2:19), Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida, +2:35) und vor allem Romain Bardet (Ag2r, +2:53) aus.
Hinter Ciccone und Alaphilippe folgen in der Gesamtwertung nun Teuns (+0:32), George Bennett (Jumbo - Visma, +0:47) und Vorjahressieger Thomas (+0:49). Buchmann liegt auf Platz zwölf (+1:22).
So lief die Etappe:
Das Teilstück durch die Vogesen bot mit sieben Bergwertungen ein stetiges Auf und Ab über mehr als 4.000 Höhenmeter – insgesamt drei Anstiege der 1. Kategorie fanden sich im Profil wieder. Relativ schnell schloss sich nach dem Start eine 14-köpfige Spitzengruppe zusammen, die namhafte Profis wie Dylan Teuns (Bahrain-Merida), Guilio Cicchone (Trek-Segafredo), Nikias Arndt (Sunweb), Thomas De Gendt und Tim Wellens (Lotto Soudal), Nils Politt (Katsuha-Alpecin) sowie André Greipel (Arkea - Samsic) umfasste. Das Feld ließ die Gruppe gewähren und den Vorsprung wuchs schnell um mehrere Minuten an.
Bereits nach 43 Kilometern stand mit dem Anstieg hinauf zum Markstein der erste Berg der 1. Kategorie bei dieser Tour an, Wellens sicherte sich dort die zehn Punkte. Die nächsten beiden Bergwertungen am Grand Ballon (3. Kategorie) und am Col du Hundsruck (2. Kategorie) gewannen sein Teamkollege De Gendt sowie Natnael Berhane (Cofidis). Am Ballon d’Alsace (1. Kategorie) sichert sich hingegen erneut Wellens die Punkte, der damit seine Führung in der Bergwertung ausbaute. 53 Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung der Spitzengruppe fast acht Minuten, entsprechend realistisch waren die Aussichten auf den Tagessieg. Einzig Greipel befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr unter den Ausreißern.
Im Feld kontrollierte über weite Strecken Deceuninck - Quick-Step das Tempo, ab rund 50 Kilometer vor dem Ziel übernahm Movistar jedoch die Nachführarbeit und reduzierte in der Folge sukzessive den Rückstand zu den Spitzenreitern. Angesichts des sinkenden Abstands zog am Col des Croix (3. Kategorie) 37 Kilometer vor dem Ziel De Gendt schließlich als Solist aus der Gruppe davon, doch der Belgier wurde im nächsten Anstieg hinauf zum Col des Chevrères wieder gestellt.
Für den Schlussanstieg blieb schließlich mit rund vier Minuten an Vorsprung das Quartett aus Teuns, Wellens, Ciccone und Meurisse übrig. Zunächst verlor Wellens, später auch Meurisse den Anschluss, so dass de Entscheidung am Ende zwischen Ciccone und Teuns viel – mit besserem Ausgang für Letzteren. Am Ende durften jedoch beide feiern.
In der Favoritengruppe verschärfte Groupama - FDJ im Schlussanstieg das Tempo und dünnte die Gruppe auf rund 20 Fahrer aus. Den ersten Angriff wagte drei Kilometer vor dem Ziel Mikel Landa (Movistar), kurz vor der Flamme Rouge riss allerdings erst ein Antritt von Alaphilippe die Gruppe auseinander. Thomas und Pinot schlossen auf den letzten Metern zum Franzosen auf, dahinter rollten die anderen Favoriten in kleinen Gruppen innerhalb weniger Sekunden über die Linie.
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