Einsichtig, aber nicht einverstanden mit Urteil

Einsprüche gegen Disqualifikation von Martin und Rowe abgelehnt

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Tony Martin (Jumbo - Visma) | Foto: Cor Vos

25.07.2019  |  (rsn) – Die juristischen Einsprüche, die Jumbo – Visma und Ineos gegen die Disqualifikation ihrer beiden Fahrer Tony Martin und Luke Rowe auf der 16. Etappe der 106. Tour de France eingelegt haben, sind erfolglos geblieben. Ohne die beiden Profis, die sich am gestrigen letzten Anstieg  einen Infight lieferten, begann am Mittag der 17. Abschnitt von Embrun nach Valloire.

"Ich hatte jetzt ein bisschen Zeit mich darauf einzustellen. Die Hoffnung weiterzumachen war bis zuletzt da. Aber im Prinzip war ich vorbereitet, dass ich das Rennen verlassen muss. So kurz vor Paris ist das bitter", erklärte Martin beim Start in Embrun, zu dem er gemeinsam mit seinem Team anreiste. Die Aussicht, doch noch an der ersten Alpenetappe teilzunehmen, war gering und zerschlug sich früh dann für den 34-Jährigen, der sich schließlich an die Medien wandte.

Dies taten Rowe und dessen Chef David Brailsford schon gestern. "Eine harte Entscheidung. Es fühlt sich verrückt an, wenn sie mich fragen. Vielleicht hätte man sie verwarnen sollen, eine Rote Karte ist definitiv zu hart", kommentierte der Manager der Ineos-Mannschaft das Urteil. Zwar zeigten sich beide Kontrahenten am Abend in einem von Velon aufgenommen Video einsichtig und bedauerten ihre Aktionen, doch angesichts der Härte des Vorfalls ist auch die Härte des Urteils zu verstehen.

Denn auf 190 TV-Sendern weltweit waren die Szenen live zu verfolgen, als Martin den Briten an den Straßenrand drängte und sogar einen Sturz gegen dort stehende Zuschauer in Kauf nahm. Rowe revanchierte sich mit einem Faustschlag, eine Aktion, die auch in den vergangenen Jahren für andere Fahrer mit dem sofortigen Ausschluss bestraft wurde. "Wir haben eine Grenze überschritten, ein wenig halt", sagte Rowe. Zwar klärten die beiden Streithähne ihren Disput schon auf dem Weg zur Ziellinie, trotzdem mussten die Kommissäre ihre Aktion behandeln und beurteilen.

"Wir hatten ein paar Positionskämpfe, ich wollte Steven reinbringen, er Thomas. Da gab es normale Kämpfe, wie sie jeden Tag im Peloton stattfinden. Das Ganze hat sich ein wenig aufgeschaukelt und endete in dem, was man im Fernsehen sehen konnte. Eine unschöne Szene, die nicht passieren soll, aber passiert ist“, erklärte Martin am Donnerstag und fügte an: "Ob man deswegen aus dem Rennen genommen werden muss?"

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