74. Vuelta a Espana

Roglic und Jakobsen feiern die größten Siege ihrer Karrieren

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Primoz Roglic (Jumbo Visma) hat die 74. Vuelta a Espana gewonnen. | Foto: Cor Vos

15.09.2019  |  (rsn) - Nachdem er die Ziellinie in Madrid erreicht hatte, konnte Primoz Roglic (Jumbo Visma) befreit lachen. Nachdem er bei der Vuelta a Espana drei Wochen lang sehr konzentriert und ernst gewirkt hatte, freute sich der 29-Jährige über seinen ersten Gesamtsieg bei einer GrandTour.

Nach 106 Kilometern von Fuenlabrada nach Madrid kam Roglic mit dem Feld sicher ins Ziel und konnte auch als erster Slowene der Radsportgeschichte eine dreiwöchige Rundfahrt für sich entscheiden. “Es gibt nicht viele Worte zu sagen. Nur vielen, vielen Dank für die Unterstützung an meine Familie und jeden, der bei diesem großen Sieg mitgeholfen hat“, erklärte der ehemalige Skispringer auf dem Podium in der spanischen Hauptstadt.

Im letzten Sprint der 74. Vuelta setzte sich Fabio Jakobsen (Deceuninck - Quick-Step) nach perfekter Vorarbeit seiner Teamkollegen im Massensprint knapp vor dem Irischen Meister Sam Bennett (Bora - hansgrohe) und dem Polen Szymon Sajnok (CCC) durch. Bester deutscher war John Degenkolb (Trek - Segafredo), der bereits zwei Vuelta-Schlussetappen gewinnen konnte, auf Rang zwölf.

Für den Niederländischen Meister war es der zweite Etappensieg, für seine erfolgsverwöhnte Mannschaft sogar der fünfte Tageserfolg, nachdem bereits Philippe Gilbert (2) und Remi Cavagna schon drei Etappen gewonnen hatten. Der 28 Jahre alte Bennett dagegen verpasste knapp seinen dritten Sieg bei der Spanien-Rundfahrt 2019

“Ich bin so glücklich über meinen Sieg“, strahlte der 23-jährige Jakobsen. “Das ist meine erste GrandTour. Ich hatte mental und physisch meine Tiefs. Es war sehr hart. Es war hart für jeden und ich bin froh, hier in Madrid gewonnen zu haben. Das ist der größte Moment meiner Karriere, besonders im Trikot des Holländischen Meisters.“

Zwei Slowenen auf dem Vuelta-Podium

Dagegen musste sich der 28-jährige Bennett zum dritten Mal im Verlauf dieser Spanien-Rundfahrt mit einem zweiten Rang begnügen. "Es ging am Ende alles ein bisschen durcheinander. Normalerweise finde ich die Lücke. Diesmal musste ich lange warten, bis ich sie hatte. Doch da war es zu spät. Ich bin nicht mehr in die Gänge gekommen“, gestand der Bora-Sprinter.

Am Ende seiner erst fünften GrandTour brachte Roglic wie erwartet sein Rotes Trikot sicher über die Ziellinie. Er hatte auf der 10. Etappe die Spitzenposition übernommen und es danach mit Hilfe seines starken Teams souverän behauptet. Roglic verwies mit 2:33 Minuten den Spanier Alejandro Valverde (Movistar) auf den zweiten Platz.

Das Podium komplettierte mit 2:50 Minuten Rückstand sein erst 20 Jahre alter Landsmann Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates), der auch das Weiße Trikot des besten Jungprofis gewann. "Es war unglaublich. So viele Fans aus Slowenien waren da, auch meine Familie. Es ist wunderbar, wenn man auf dem Podium steht und so viel Unterstützung erfährt", sagte Pogacar, der gleich drei Etappen gewinnen konnte.

Auf den Plätzen vier und fünf folgten die beiden Kolumbianer Nairo Quintana (Movistar) und Miguel Angel Lopez (Astana). Der Pole Rafal Majka (Bora - hansgrohe) landete wie bereits beim Giro d’Italia auf dem sechsten Platz der Schlusswertung.

Roglic, der bei seiner fünften GrandTour-Teilnahme erstmals den Gesamtsieg feierte, wurde auch als Gewinner der Punktewertung ausgezeichnet. Die Bergwertung ging an den Franzosen Geoffrey Bouchard (AG2R), der ebenso wie Pogacar erstmals eine GrandTour bestritt. Movistar sicherte sich mit großem Vorsprung die Teamwertung. Lopez wurde als aggressivster Fahrer der Spanien-Rundfahrt 2019 ausgezeichnet.

So lief das Rennen:

Nach der Anfahrt in die spanische Hauptstadt, auf der Roglic und seine Teamkollegen bereits die spätere Siegesfeier vorwegnahmen und sich ein - wohl alkoholfreies - Bierchen gönnten, begann das Radrennen, als das Feld auf den 5,8 Kilometer langen Rundkurs durch das Zentrum von Madrid einbog, der neun Mal absolviert werden musste.

43 Kilometer vor dem Ziel lösten sich der Kolumbianer Daniel Martinez (EF Education First) und der Spanier Diego Rubio (Burgos - BH), bekamen aber vom Feld, in dem Bora - hansgrohe, UAE und Deceuninck - Quick-Step das Tempo vorgaben, nie mehr als 20 Sekunden Vorsprung zugestanden. Auf der vorletzten Runde wurde das Duo sieben Kilometer vor dem Ziel dann auch wieder gestellt.

Auch auf den letzten Kilometern dominierten zunächst die Helfer von Bennett, Jakobsen und Gaviria die Szenerie, ehe Astana und CCC ein kurzes Intermezzo an der Spitze des Feldes gaben. Der Franzose Remi Cavagna führte das Feld auf die letzten 1.000 Meter dieser Vuelta, ehe der Tscheche Zdenek Stybar als nächster Jakobsen-Helfer folgte.

Auf der leicht ansteigenden und breiten Zielgeraden startete der GrandTour-Debütant seinen Sprint vom Hinterrad seines Anfahrers Maximiliano Richeze auf den letzten knapp 200 Metern. Der schlechter positionierte Bennett kam zwar auf den letzten Metern noch auf, doch rettete sich Jakobsen mit einem Tigersprung ins Ziel.

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