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25.01.2020 | (rsn) – Daryl Impey (Mitchelton – Scott, 2018 und 2019) und Richie Porte (Trek – Segafredo, 2017) haben in den letzten drei Jahren jeweils bei der Tour Down Under den Gesamtsieg gefeiert. Nach der 5. und zugleich vorletzten Etappe kann man wohl ziemlich sicher sagen: Auch die Austragung 2020 wird entweder vom südafrikanischen Titelverteidiger oder vom australischen Lokalmatadoren gewonnen werden.
Für Impey spricht, dass er sich am Samstag durch Zeitbonifikation die Pole Position gesichert hat und mit zwei Sekunden Vorsprung auf seinen Rivalen ins Rennen geht. Zudem könnte Impey am Sonntag unterwegs bei den beiden Bonussprints noch bis zu sechs Sekunden auf den Trek-Kapitän herausfahren. Ebenfalls nicht zu verachten: Mit Simon Yates hat Michtelton – Scott noch eine zweite Karte, die man zum Abschluss spielen könnte. Der Brite liegt als Vierter nur 13 Sekunden hinter seinem Teamkollegen Impey und nur elf hinter Porte.
Dies bietet die taktische Option für Mitchelton – Scott, am Willunga Hill Yates früh in die Offensive zu schicken, um so Porte unter Druck zu setzen. Schafft es etwa Yates bei der ersten Überquerung des Anstiegs, eine Gruppe ohne Porte zu formieren, die es bis ins Ziel schafft, dann wäre das für Mitchelton – Scott sicherlich das ideale Szenario. "Ich denke, wir sind in der besseren Ausgangslage“, meinte Impey entsprechend.
Allerdings ist der besagte Willunga Hill, an dem am Sonntag die erste WorldTour-Rundfahrt des Jahres zu Ende gehen wird, auch genau der Knackpunkt für Impey und Mitchelton - Scott. Denn Porte gewann gleich die letzten sechs Ankünfte an diesem Anstieg und gilt als praktisch unbesiegbar. Impey allerdings zeigte 2019 bei der Ankunft eine beeindruckende Leistung und wurde zeitgleich hinter Porte Dritter – was für den Gesamtsieg reichte.
Ein zeitgleicher dritter Rang hinter Porte würde in diesem Jahr aber nur zum Gesamtsieg reichen, wenn Impey unterwegs noch mindestens drei Sekunden an Bonifikation einsammeln könnte. Dieses Unterfangen erschwert allerdings die Tatsache, dass die beiden Zwischensprints erst recht spät im Etappenverlauf ausgefahren werde, nämlich nach 63 und 103 Kilometern. Sollte es Mitchelton – Scott schaffen, das Feld so lange zusammenzuhalten und Impey in die Show zu bringen, dann könnten den Helfern im Finale, wenn auf den letzten 25 Kilometern gleich zwei Mal der 3,7 Kilometer lange und knapp sieben Prozent steile Willunga Hill anstehen, die Kräfte ausgehen.
Porte jedenfalls kann sich bis zur ersten Überquerung des Willunga Hills nach 128 Kilometern trotz Rückstands erst einmal zurücklehnen und schauen, wie es Impey und seine Mannen angehen. “Wenn wir morgen die Etappe gewinnen, dann können wir auch die Rundfahrt holen. Der Rückstand ist aktuell nicht groß, aber es wird nicht einfach werden“, meinte Porte.
Übrigens waren sowohl Porte als auch Impey mit dem Ausgang der 5. Etappe nicht wirklich zufrieden. Beide saßen zwar in der elöfköpfigen Spitzengruppe, die sich 20 Kilometer vor dem Ziel im letzten Anstieg des Tages gebildet hatte. Aber Impey hatte gehofft, dass es die Gruppe bis ins Ziel schafft. Denn dann hätte er durch einen Etappensieg weitere zehn Sekunden an Bonifikation einfahren und so seinen Vorsprung auf Porte deutlich komfortabler gestalten können. So wurde die Gruppe aber fünf Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt. “Ich habe wirklich gebetet, dass es die Gruppe bis ins Ziel schafft“, meinte Impey nach dem Rennen.
Porte ist also mit einem blauen Auge davon gekommen, aber Grund zur Sorge bereitete ihm, dass er im Finale isoliert war, während Impey noch zwei Helfer in der Spitzengruppe hatte. Eine solche Situation wäre für Porte am Sonntag alles andere als hilfreich. “Ich war am Ende heute etwas isoliert, ich hoffe, dass die Jungs morgen wieder da sein werden“, so Portes Hoffnung.
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