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05.08.2020 | (rsn) - Die 1. Etappe der Polen-Rundfahrt ist in Katowice mit einem schrecklichen Massensturz zu Ende gegangen und hat zunächst keinen offiziellen Sieger. Bei voller Sprintgeschwindigkeit versuchte Fabio Jakobsen (Deceuninck - Quick-Step) am rechten Straßenrand zwischen Dylan Groenewegen (Jumbo - Visma) und der Bande durchzuspurten. Doch sein Landsmann machte die Tür zu und drängte den Niederländischen Meister so in die Absperrgitter.
Jakobsen stürzte, überschlug sich und prallte mit voller Wucht gegen einen hinter der Bande stehenden Offiziellen. Die auseinandergerissenen Gitter flogen derweil auf die Strecke und es kamen zahlreiche weitere Fahrer zu Fall. Auch Groenewegen verlor das Gleichgewicht und stürzte, allerdings erst einige Meter nachdem er als Erster den Zielstrich überquert hatte.
Das Rad von Jakobsen flog mit seinem Transponder als zweites ins Ziel und Marc Sarreau (Groupama - FDJ) überquerte den Strich, ebenfalls stürzend, als Dritter. Ein Ergebnis wurde zunächst jedoch nicht veröffentlicht, da die UCI-Jury den Fall natürlich sofort zu untersuchen begann.
Lefevere fordert Gefängnis für Groenewegen
"Das war ein krimineller Akt", schrieb Jakobsens Teamchef Patrick Lefevere auf Twitter. "Sie müssen diesen Kerl von @TeamJumbo ins Gefängnis werfen!" Unterdessen erklärte Czeslaw Lang, der Renndirektor der Polen-Rundfahrt, live im polnischen Fernsehen, dass man Groenewegen disqualifizieren werde und mit der Jury auch nach weiteren Möglichkeiten zur Bestrafung suche.
Die deutschen Sprinter Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) und Phil Bauhaus (Bahrain McLaren) hatten rund 100 Meter vor dem Ziel bereits die Beine hochgenommen. Ackermann war zu früh im Wind und deshalb chancenlos, während Bauhaus hinter seinem Landsmann und Sarreau eingeklemmt wurde und deshalb den Sprint aufgab. Beide entgingen so dem schrecklichen Sturz.
Jakobsen wohl bei Bewusstsein aber schwer verletzt
Am 5. August 2019 war der Belgier Bjorg Lambrecht auf der 3. Etappe der Polen-Rundfahrt ums Leben gekommen. Genau ein Jahr später fürchtet die Radsport-Welt nun um das Leben von Jakobsen, der aber nach ersten Informationen von vor Ort bei Bewusstsein sein soll, sowie das des namentlich noch nicht bekannten Offiziellen.
Jakobsens Teamkollege Florian Senechal-Staelens postete auf Twitter ein Bild der von Blut vollgesogenen Rennhandschuhe des Niederländers und schrieb dazu: "Ich war der Erste, der @FabioJakobsen geholfen hat. Um seinen Kopf zu halten. Wenn man nur dieses Bild ansieht, kann man wohl verstehen, was für ein Schock dieser Unfall war. Bleib stark mein Freund!" Der Tweet wurde in kürzester Zeit mehr als 200 mal retweetet, dann aber von Senechal-Staelens wieder gelöscht.
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