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08.08.2020 | (rsn) - Mit einem eindrucksvollen Sprint holte sich Wout Van Aert (Jumbo-Visma) die 111. Austragung von Mailand-Sanremo und damit sein erstes Monument. Der Top-Favorit aus Belgien setzte sich dabei nach 305 Kilometern auf der Via Rom in einem spannenden Duell gegen Vorjahressieger Julian Alaphilippe (Deceunick-Quickstep) durch.
Das Duo hatte sich am Poggio abgesetzt und einen kleinen Vorsprung bis ins Ziel gerettet. Im Sprint der ersten Verfolgergruppe konnte sich Michael Matthews (Sunweb) den dritten Platz sichern. Vierter wurde der dreimalige Weltmeister Peter Sagan (Bora - hansgrohe).
Mit dem Erfolg vom Samstag ist Van Aert endgültig in der Riege der weltbesten Klassikerfahrer angekommen. "Ich bin natürlich sehr glücklich und kann es gar nicht glauben, zwei Rennen hintereinander gewonnen zu haben“, beschrieb der 25-Jährige seine Gefühlslage nach dem größten Sieg seiner Karriere. "Ich habe keine Worte dafür. Ich weiß, das ist eine dumme Antwort. Aber jetzt weiß ich, wie es sich anfühlt, ein Monument zu gewinnen.“
Der dreimalige Cross-Weltmeister ist der erste Belgier seit Andrej Tschmil im Jahr 1999, der Mailand-Sanremo für sich entscheiden konnte. Van Aert hatte sich lange Zeit im Feld versteckt, war aber zur Stelle,Alaphilippe am Poggio die vorentscheidende Attacke startete. "Der einzige Gedanke in meine Kopf war: Bleib dran, bleib dran, bleib dran!“, schilderte Van Aert die Szene. "Es funktionierte nicht, weil er ziemlich früh attackierte und ich eine kleine Lücke schließen musste. Ich fiel zurück, aber hinter mir war niemand. Deswegen hatte ich keine Wahl und musste weiter pushen. Dafür wurde ich in der Abfahrt belohnt"
Auf den letzten beiden Kilometern weigerte sich Alaphilippe dann aber, die Führungsarbeit zu übernehmen. Der Franzose wollte Van Aert schon vor dem Sprint aus der Reserve locken. "Julian hat das wirklich klug gespielt. Er zwang mich nach vorne, wo ich das Tempo aufrechterhalten musste, um das Feld abzuhalten. Es war schwer die richtige Geschwindigkeit zu finden und gleichzeitig Reserven für den Sprint aufzubewahren. Es war gerade so genug, denn am Ende war es nur eine halbe Radlänge.“
Der unterlegene Alaphilippe erkannte die Leistung seines Kontrahenten neidlos an und gratulierte schon kurz hinter der Ziellinie dem Sieger: "Wout ist wirklich stark gefahren. Am Poggio habe ich Vollgas gegeben, aber in der Abfahrt merkte ich, dass ich ihn nicht wirklich loswerden würde. Und im Sprint war er der Stärkste. Ich habe gemischte Gefühle, bin aber froh, wieder auf dem Podium zu tehen.“ Nach einer enttäuschende Strade Bianche scheint der Franzose mit Blick auf die Tour de France allerdings wieder auf dem richtigen Weg.
So lief das Rennen:
Mailand-Sanremo 2020 wurde durch die außergewöhnlichen Umstände geprägt, die der veränderte Kalenderplatz mit sich brachte. Dazu zählte die sommerliche Hitze von über 30 Grad, die Reduzierung der Teams auf je sechs Fahrer und die veränderte Streckenführung. Durch die neue Route wurde die Gesamtlänge auf 305 Kilometer erhöht und es waren knapp 500 Höhenmeter mehr zu absolvieren als auf der klassischen Route.
Die damit verbundene Unsicherheit sorgte dafür, dass die morgendliche Ausreißergruppe nicht so viel Spielraum bekam, wie in anderen Austragungen. Die sieben Angreifer Alessandro Tonelli, Fabio Mazzucco (beide Bardiani - CSF Faizane), Manuele Boaro (Astana), Héctor Carretero (Movistar), Mattia Bais (Androni Giocattoli - Sidermec), Damiano Cima (Gazprom - Rusvelo) und Marco Frapporti (Vini Zabu - KTM) setzten sich direkt nach dem Start ab und konnten sich einen Vorsprung von maximal 7:50 Minuten erarbeiten.
Die Sprinterteams reduzierten diesen jedoch schnell auf unter fünf Minuten. Knapp 87 Kilometer vor dem Ziel schied mit Matteo Trentin (CCC) ein Geheimfavorit nach einem Sturz aus. Kurz darauf fielen Carretero und Mazzucco am Colle di Nava aus der Spitzengruppe zurück. Eine Attacke von Nicola Conci (Trek -Segafredo) wurde relativ schnell von Deceunick - Quick-Step neutralisiert. Die restlichen Ausreißer wurden in Imperia, knapp 38 Kilometer vor dem Ziel eingeholt.
Hier hatte Alaphilippe einen Defekt, wurde aber durch seinen Teamkollegen Tim Declerq wieder an das Feld herangefahren. Ab diesem Punkt verlief das Rennen wieder über die klassische Küstenroute. Die Anfahrt zur Cipressa verlief gewohnt hektisch. Am Anstieg versuchte Trek - Segafredo, das Rennen für Kapitän Vincenzo Nibali schwer zu machen. Zunächst folgte Jacopo Mosca einem Angriff von Loic Fliegen (Circus - Wanty Gobert), dann verschärfte Gulio Ciccone das Tempo. Beide Vorstöße wurden jedoch bis zum Gipfel der Cipressa 22 Kilometer vor dem Ziel von Bora-Hansgrohe neutralisiert.
Am Ende des Feldes verloren mit Caleb Ewan (Lotto-Soudal) und Fernando Gaviria (UAE - Team Emirates) zwei der Mitfavoriten früh den Kontakt. Auf der Abfahrt von der Cipressa konnte sich Daniel Oss (Bora - hansgrohe) einen kleinen Vorsprung erarbeiten und ihn durch einen Moment der Desorganisation in der Verfolgung auf bis zu 15 Sekunden ausbauen. Doch auf der Küstenstraße zwischen Cipressa und Poggio übernahm Deceunick - Quick-Step wieder das Zepter und organisierte die Nachführarbeit.
Erst wurde eine Konterattacke von Alexey Lutsenko (Astana) und Mosca vereitelt, dann wurde Oss zehn Kilometer vor dem Ziel eingeholt. Direkt darauf hatte das auf knapp 50 Fahrer reduzierte Feld schon den Poggio erreicht. Es war wieder das Trek-Segafredo-Team, welches das Rennen animierte. Zunächst verschärfte Gianluca Brambilla das Tempo, dann setzte sich Ciccone gemeinsam mit Aimé De Gendt (Circus Wanty-Gobert) ab. Als das Duo eingeholt wurde, setzte Trek-Kapitän Nibali seine erwartete Attacke. Diese wurde jedoch postwendend von Alaphilippe gekontert.
Van Aert konnte Alaphilippe bis wenige Meter vor dem Gipfel folgen, musste dann jedoch reißen lassen. Das Feld befand sich zu diesem Zeitpunkt knapp zehn Sekuden hinter Alaphilippe. Auf der Abfahrt konnte der Franzose seinen Vorsprung jedoch nicht ausbauen, wie man es bei seinen Abfahrtskünsten erwartet hätte. Van Aert konnte schnell aufschließen und auch das Feld befand sich am Ende der Abfahrt nur noch sechs Sekunden hinter dem Spitzenduo.
Auf den letzten beiden Kilometern spielte Alaphilippe auf Zeit und ließ Van Aert die Arbeit verrichten. Dieser verwaltete die Lücke zu den Verfolgern und führte das Duo mit ausreichend Vorsprung auf die Zielgerade. Knapp 200 Meter vor dem Ziel trat Van Aert an. Zunächst sah es so aus, als ob Alaphilippe aus dem Windschatten heraus den Sprint für sich entscheiden könnte.
Doch auf den letzten 50 Metern konnte Van Aert das Momentum umkehren und Alaphilippe hinter sich halten. Am Ende entschied eine halbe Radlänge zwischen den beiden stärksten Fahrern dieses Tages. Den Sprint der Verfolgergruppe gewann Matthews von Sagan und Giacomo Nizzolo (NTT). Sowohl Greg Van Avermaet (CCC / 8.) als auch Philippe Gilbert (Lotto Soudal / 9. ) landeten in den Top Ten.
Zum Endergebnis des 111. Mailand-Sanremo
Das Finale des 11. Mailand-Sanremo im Video:
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