--> -->
18.09.2020 | (rsn) - Vor drei Wochen startete das Team Sunweb mit einem klaren Ziel in seine Tourkampagne: Etappensiege. Mit Sprinter Cees Bol, den Puncheuren Sören Kragh Andersen und Tiesj Benoot, den bergfesten Marc Hirschi und Nicolas Roche sowie Road Captain Nikias Arndt, Casper Pedersen sowie Joris Nieuwenhuis und brachte die Mannschaft acht starke Fahrer nach Frankreich. Vor den letzten beiden Etappen steht Sunweb bei drei Tagessiegen und gehört damit gemeinsam mit Jumbo – Visma und UAE Team Emirates zu den bislang erfolgreichsten Teilnehmern der Tour 2020.
"Der erste Etappensieg ist magisch, aber der zweite ist noch verrückter meiner Meinung nach", jubelte Kragh Andersen im Ziel des 19. Teilstücks in Champagnole, wo er seinen zweiten Erfolg feierte. Genau wie auf der 14. Etappe in Lyon und wie sein Teamkollege Marc Hirschi auf dem zwölften Tagesabschnitt in Sarran erreichte er das Ziel als Solist. Mit genug Kraft in den Beinen und dem richtigen Gespür für den entscheidenden Moment löste Kragh Andersen sich knapp 15 Kilometer vor dem Ziel aus einer Zwölfergruppe, die sich nach dem späten Zwischensprint des Tages gebildet hatte.
"Wir haben das alles besprochen vor der Etappe und wussten, dass wir früh etwas probieren müssen", erklärte Sunweb-Coach Matt Winston den entscheidenden Moment im letzten Bergaufstück der Etappe. Kurz zuvor war es Matteo Trentin (CCC), der die Pace erhöht hatte. An seinem Hinterrad klebten die Grün-Anwärter Peter Sagan (Bora – hansgrohe) und Sam Bennett (Deceuninck – Quick Step). Als der Italiener die Beine hängen ließ, nutzte Kragh Andersen eine Sekunde der Ruhe und stiefelte dann allen davon - fast exakt genauso wie vor sechs Tagen in Lyon, nur zwölf Kilometer früher.
Coach Winston: "Sören hat das toll gemacht"
"Wir haben über diesen Anstieg gesprochen und Sören hat das richtige Momentum gefunden. Er hat das toll gemacht", freute sich Winston. Mit Nikias Arndt hatte das deutsche Team einen sehr sprintstarken Fahrer noch unter den Ausreißern, deshalb entschied man sich dazu, mit Kragh Andersen noch früh im Finale etwas zu probieren.
"Es ist ja meine Qualität, dass ich in harten Momenten attackieren kann", grinste der Däne, der vor zwei Jahren seinen größten Erfolg mit dem Sieg beim Eintagesklassiker Paris-Tours ablieferte und seit 2016 für das deutsche Team fährt. Kein einziger Fahrer der Gruppe folgte der Attacke und die Lücke, die der 26-Jährige riss, wurde größer und größer. Als ihm über den Funk mitgeteilt wurde, dass er schon eine Minute herausgefahren hatte, konnte er es zuerst nicht glauben.Â
"Eigentlich wollten wir für Cees Bol heute fahren, aber so wie das Rennen sich entwickelte, konnte ich meiner Aufgabe nachgehen und Attacken fahren. Ich habe die Chance genutzt und war in der glücklichen Lage, dass sie mich auch haben ziehen lassen", beschrieb Kragh Andersen die Zielsetzung seiner Mannschaft, die sich erneut während der Etappe änderte.
Das war auch schon bei dem Sieg von Hirschi der Fall und gehört zu den großen Stärken des Teams: während der Etappe schnell im Auto neue Ideen zu entwickeln. Mit dafür verantwortlich ist unter anderem Winston, der erst seit zwei Jahren bei Sunweb arbeitet. Der Brite ist einer der jüngsten Sportlichen Leiter im Tourfeld, begann seine Trainerkarriere schon im Alter von 19 Jahren beim britischen Radverband. 2014 kam er erstmals mit Sunweb in Kontakt, organisierte die Recons der ersten Etappen beim damaligen Tourstart in Yorkshire. Offensichtlich gut, denn nur zu gerne erinnert man sich an den Tagessieg und die Übernahme des Gelben Trikots von Marcel Kittel in Harrogate.
Kragh Andersen: "Wir gehen All-In für Cees Bol in Paris"
Mit 18 Jahren hatte Winston seine Radkarriere beendet: "Ich hatte früh realisiert, dass ich das Level nicht habe, um als Sportler weiterzukommen. Deshalb entschied ich mich dazu, Trainer zu werden, denn ich wollte unbedingt zur Tour de France", verriet er vor einigen Monaten in einem Interview. Seine Sportler beschreiben ihn als sehr direkt. Er könne mit den Fahrern gut von Angesicht zu Angesicht sprechen und vermag es, die Stärken der Athleten gut in die Taktik einzubinden.
Und das klappte bei der Tour 2020 für Sunweb hervorragend. Die drei Etappensiege ließen auch die Nichtnominierung von Michael Matthews vergessen, und als eine von wenigen Mannschaften kann das deutsche Team Paris noch in vollzähliger Stärke erreichen. Lediglich Sunweb, Jumbo – Visma, Deceuninck – Quick-Step und Movistar haben noch alle acht Fahrer im Rennen.Â
"Die Stimmung im Team ist natürlich großartig. Das ist der Weg, den wir gehen wollen und wofür auch alle Fahrer bereit sind. Wir wollen uns ständig weiterentwickeln und besser werden", erklärte Winston. Und eventuell kann das Team mit dem Sprintzug noch eine Etappe gewinnen. Laut Kragh Andersen ist die Taktik für den Sonntag schon festgelegt: "Wir gehen All-In für Cees Bol in Paris."
(rsn) - Sein bisher letztes Rennen bestritt Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) vor mittlerweile zwei Monaten, als er die Tour of the Alps unter ferner liefen auf Rang 60 beendete. Danach entschied der Fra
23.12.2020Bernal wieder schmerzfrei auf dem Rad(rsn) - Egan Bernals Genesung macht offensichtlich deutliche Fortschritte. Wie der Tour-de-France-Sieger von 2019 gegenüber dem Internetportal primertiempo.co sagte, könne er wieder schmerzfrei trai
11.12.2020Dumoulin zuversichtlich: “Mir fehlt nur noch ein Prozent“(rsn) - 2020 war für Tom Dumoulin ein Jahr mit vielen Tiefen und nur wenigen Hochs. Nach dem mit großen Hoffnungen verbundenen Wechsel von Sunweb zu Jumbo - Visma warf zunächst ein bakterieller Dar
15.11.2020Pogacar lobt Roglic als slowenischen Vorreiter(rsn) - Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) hätte seinem Landsmann Primoz Roglic (Jumbo - Visma) den Tour-de-France-Sieg gegönnt. Das sagte der 22-jährige Slowene im Gespräch mit der spanischen Sp
27.10.2020Bernals Genesung dauert länger als gedacht(rsn) - Egan Bernals Rückenprobleme, die ihn zum Ausstieg bei der Tour de France und zum vorzeitigen Saisonende zwangen, sind offensichtlich ernsthafter als bisher angenommen. Wie der Kolumbianer geg
10.10.2020Bernal: “Ich hatte eine schwierige Zeit“(rsn) - Der bei der Tour de France vorzeitig ausgestiegene Egan Bernal (Ineos Grenadiers) wird in diesem Jahr keine Rennen mehr bestreiten. Das kündigte der Kolumbianer auf Instagram an und bestätig
03.10.2020War der Toursieg für Roglic im Zeitfahren unmöglich?(rsn) - Radsportjournalist Thijs Zonneveld von der niederländischen Zeitung AD hat nach eigenen Angaben Einblick in die Leistungswerte des Tour-Zeitfahrens von Primoz Roglic (Jumbo – Visma) erhalte
24.09.2020Pogacar: “Die Saison ist noch lange nicht vorbei“(rsn) - Nach seinem Tour-de-France-Triumph hat Tadej Pogacar (UEA - Team Emirates) schon die nächsten großen Ziel im Blick. "Ich muss konzentriert und fit bleiben für die Weltmeisterschaft und die
23.09.2020Viviani: Beim Giro zurück in die Erfolgsspur?(rsn) - Im letzten Jahr gewann Elia Viviani im Trikot von Deceuninck - Quick-Step bei der Tour de France eine Etappe und fuhr auf drei weiteren Teilstücken aufs Podium. Die 107. Austragung lief fÃ
22.09.2020UAE Emirates streicht das mit Abstand meiste Preisgeld ein(rsn) - Kein Wunder: Durch den Gesamtsieg von Tadej Pogacar, der auch das Weiße Trikot als bester Jungprofi sowie die Bergwertung und drei Etappen gewann, sowie den Etappensieg von Alexander Kristoff
21.09.2020Phänomen Pogacar - zu schnell, um wahr zu sein?(rsn) - Tadej Pogacar hat mit seinem Toursieg nicht nur Rekorde gebrochen, sondern damit auch Fragen aufgeworfen. Ist der Slowene einfach ein Jahrhunderttalent, für den die üblichen Maßstäbe nicht
21.09.2020Die Tour-Bubbles werden aufgelöst(rsn) - Die Tour de France ist beendet. Die Bubbles werden aufgelöst. Neue werden errichtet, für die WM, die BinckBank Tour, den Giro d´Italia und die großen Klassiker. Primoz Roglic kann jetzt Tr
(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei
14.11.2024Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei
14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã
14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü
14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi
14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End
14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei
13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e
13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den