--> -->
14.12.2020 | (rsn) - Hermann Pernsteiner (Bahrain – McLaren) kann auf ein starkes drittes Jahr in der WorldTour zurückblicken. Der Niederösterreicher, der als Quereinsteiger vom Mountainbike-Marathon auf die Straße gewechselt war, beeindruckte vor allem beim Giro d’Italia, wo er bei der Bergankunft in Madonna di Campiglio Etappenzweiter wurde. In der Gesamtwertung der zweiten Grand Tour des Corona-Jahres reichte es zu Rang zehn.
Schon zum Saisonauftakt wurde der Kletterer aus der Buckeligen Welt Zehnter, und zwar in Australien bei der Tour Down Under. "Ich war als Co-Kapitän vorgesehen, falls irgendwas passiert, sollte ich in die Bresche springen. Am zweiten Tag haben wir dann Rafael Valls verloren und ich war der neue Leader", beschrieb der 30-Jährige die Ausgangslage nach den ersten Tagen in Süd-Australien. Doch Pernsteiner zeigte stark auf und landete am Ende in den Top Ten, obwohl die Etappen ihm grundsätzlich gar nicht so liegen.
"Ich mag eigentlich eher die längeren Anstiege, die fehlen bei der Tour Down Under ja komplett", so Pernsteiner, der auch danach noch beim Cadel Evans Great Ocean Race gemeinsam mit seinem neuen Teamkollegen Marco Haller eine gute Performance zeigte. Der Kärntner wurde Achter, Pernsteiner landete auf Rang elf im ersten Eintagesrennen der WorldTour-Saison 2020. "Ich war mit Australien extrem zufrieden, da ich auch beim Evans Race bis zum Ende vorne dabei war, auf einem Parcours, der mir nicht so sehr liegt", resümierte Pernsteiner, der ein etwas wehmütig zurückblickte, nachdem in der kommenden Saison keine Rennen in Australien stattfinden werden.
"Ich war die letzten beiden Jahre dort und deshalb schmerzt es ein wenig. Auch, weil es dort immer für mich gut gelaufen ist. Die Rennen zählen zu den coolsten des Jahres, vor allem, weil ich auch mehr der Sommermensch bin. Außerdem ist die Stimmung bei den Rennen super und sehr entspannt", erzählte er.
Nach drei Wochen auf der Südhalbkugel ging es zurück nach Europa, wo Pernsteiner sich in Teneriffa auf die Katalonien-Rundfahrt vorbereitete. Dann stand aber etwas überraschend Paris-Nizza im Programm. "Ich war dort gar nicht vorgesehen, aber nachdem die Fahrer, die bei der UAE Tour dabei waren, vorsorglich (wegen Corona, d. Red.) nicht vom Team genannt wurden, musste ich einspringen", erinnerte sich Pernsteiner. Nicht nur für ihn sollte das Rennen zur Sonne für längere Zeit das letzte werden.
Mit guter Form in die Corona-Pause
"Ich habe bei Paris-Nizza echt gelitten in den ersten Tagen. Wenn ich von der Höhe komme, dann brauche ich einige Renntage, um rein zu finden, und das kalte Wetter und das windige Terrain sind so gar nicht meins", erklärte Pernsteiner und fügte an: "Als es dann endlich in die Berge ging, ich mich besser fühlte und meine Etappen kamen, hat uns das Team dann frühzeitig aus dem Rennen genommen."
Als einzige Mannschaft zog Bahrain – McLaren noch vor den letzten beiden Etappen als Schutzmaßnahme nämlich sein Aufgebot zurück. Es folgte aufgrund der Corona-Pandemie eine viermonatige Pause für alle Rennfahrer. "Ich war nach Paris-Nizza echt gut drauf und da wir nicht wussten, wie es weitergeht, habe ich zwei bis drei Wochen intensiv weitertrainiert. Im Rückblick betrachtet war das nicht so optimal", erinnerte sich Pernsteiner.
Erst als klar war, dass die Rennpause länger dauern würde, nahm er an Intensität raus. Vor dem Re-Start bei der Okzitanien-Rundfahrt im August ging es noch zweimal in die Höhe: "Danach brauche ich immer ein paar Rennen, deshalb lief es in Frankreich noch nicht so richtig. Bei der Lombardei-Rundfahrt hatte ich schon ein besseres Gefühl, leider war aber nach drei Stunden der Ofen aus."
Bärenstarke dritte Woche beim Giro
Es folgte als finaler Schliff für den Giro d’Italia ein weiterer Höhentrainingsblock, diesmal in Livigno. "Wir haben vom Trainingsplan alles auf das Rennen gesetzt und das ist aufgegangen, auch wenn ich den Formpeak, den ich 2019 bei der Vuelta hatte, 2020 beim Giro nicht erreichen konnte. Aber es war eine konstante Leistung von Beginn an", freute sich Pernsteiner.
Vor allem in der dritten Woche zeigte er sich bärenstark. Auf der 17. Etappe verpasste er den Etappensieg als Zweiter nur knapp und auch am Tag danach, auf der Königsetappe über das Stilfser Joch, zählte er zu den Besten und katapultierte sich in die Top Ten der Gesamtwertung, aus denen er sich bis zum Ziel der Rundfahrt in Mailand nicht mehr verdrängen ließ.
"Die ersten Tage danach habe ich mich nicht so über den zweiten Platz gefreut. Ziel war es, in die Gruppe zu gehen und eventuell (den Teamkollegen, d. Red.) Pello Bilbao im späteren Verlauf der Etappe zu unterstützen. Doch der Vorsprung unserer Gruppe wurde größer und größer und so änderten sich die Aufgaben. Ich sollte Zeit gutmachen in der Gesamtwertung und um den Tagessieg kämpfen. Leider war einer an dem Tag stärker", blickte Pernsteiner auf die schwere Etappe am 21. Oktober zurück, auf der sich nur Ben O'Connor (NTT) geschlagen geben musste.
Zwei Grand-Tour-Starts 2021?
"Ich werde meine Chancen noch bekommen. Mit der letzten Woche bin ich sehr zufrieden gewesen", analysierte Pernsteiner, dessen Mannschaft 2021 als Bahrain – Victorious am Start stehen wird. "Wenn die Saison normal läuft, dann haben wir einen guten Kader und sind vor allem für die Grand Tours und die schweren einwöchigen Rundfahrten gut aufgestellt", blickte er voraus.
Schon in diesem Jahr gelangen der Mannschaft fünf Top-Ten-Platzierungen bei den drei großen Landesrundfahrten. "Wir werden immer internationaler und das Team achtet auf immer mehr Details. Speziell beim Giro sind wir richtig zusammengewachsen und waren dort eines der stärksten Teams. Gerne erinnere ich mich zurück, dass wir eingangs des Stilfersjoches als einziges Team noch mit allen Fahrern im Feld vertreten waren."
Blickt er auf 2021, so möchte sich der Kletterspezialist am liebsten bei den ganz großen Rennen erneut zeigen: "Ich würde gerne zwei Grand Tours in einer Saison probieren und den Fokus darauflegen, denn diese Art der Rennen kommen mir am besten entgegen und zählen zu meinen Stärken." Und noch ein zweites Saisonhighlight hat sich Pernsteiner dick im Kalender angestrichen. "Es ist kein Geheimnis, ich will das Olympische Straßenrennen bestreiten. Es ist wohl eine meiner letzten Chancen dafür auf einem Kurs, der mir super entgegenkommt", so Pernsteiner, für den das neue Jahr im Januar mit dem ersten Teamtrainingslager in Spanien losgeht.
(rsn) - Vor einem Weihnachtsbaum in Berlin überreichte unser Mitarbeiter Tom Mustroph ganz corona-gerecht Maximilian Schachmann die Trophäe des besten deutschsprachigen Radfahrers. Der Profi des Tea
24.12.2020Die Radsport-News-Jahresrangliste 2020 im Überblick(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2020 finden Sie die Platzierungen aller Deutschen, Österreicher,
24.12.2020Trotz Corona und Crash ein überragendes Jahr(rsn) - Maximilian Schachmann ist ebenso folgerichtig wie verdient der Gewinner unserer Jahresrangliste 2020. Dem Profi von Bora - hansgrohe gelang zunächst ein überragender Saisonauftakt mit dem Ge
23.12.2020Dauphiné war Türöffner zu überragender zweiter Saisonhälfte(rsn) - Schon als Neoprofi zeigte Marc Hirschi (Sunweb) beeindruckende Auftritte. Doch in der Saison 2020 imponierte der Schweizer mit Vorstellungen, die wohl kaum jemand vorhergesehen hatte. Mit sein
22.12.2020Corona-Pause die einzige Enttäuschung einer starken Saison(rsn) - Nachdem er zweimal hintereinander die Jahresrangliste von radsport-news.com für sich hatte entscheiden können, reichte es für Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) diesmal "nur" zu Rang drei
21.12.2020Der Schweizer Straßentitel war das I-Tüpfelchen(rsn) – So viel sei verraten: Stefan Küng (Groupama – FDJ) hat in der Jahresrangliste seinen Status als bester Schweizer eingebüßt. Dafür allerdings erzielte er mit Rang vier sein bis dato bes
20.12.2020Beim Giro den Ruf als Österreichs Aushängeschild bestätigt(rsn) - Mit seinem siebten Platz beim Flèche Wallonne sowie seinem achten Gesamtrang beim Giro d’Italia unterstrich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) auch 2020, dass er zur Weltelite des Radsport
19.12.2020Bei der Dauphiné und der Tour ein neues Level erreicht(rsn) – Schon bei der Tour de France 2019 konnte Lennard Kämna, damals noch im Sunweb-Trikot, mit einem vierten und sechsten Etappenrang aufzeigen. Nach seinem Wechsel zu Bora – hansgrohe setzte
18.12.2020Auch ohne Sieg so gut wie nie(rsn) - Seit seinem Coup bei der Tour de France 2015, als er in Pra-Loup sensationell die 17. Etappe gewann, jagt Simon Geschke (CCC) einem Sieg hinterher. Doch seine starke Saison 2020 dürfte den Fr
17.12.2020In den Klassikern immer bei der Musik gewesen(rsn) – Der Wechsel von Trek – Segafredo zu Lotto Soudal scheint John Degenkolb trotz der Corona-Pandemie gut getan zu haben. Der 31-Jährige feierte bei der Luxemburg-Rundfahrt einen Saisonsieg
16.12.2020Nach einem sturzreichen Jahr auf zu neuen Abenteuern(rsn) – Für Gregor Mühlberger war 2020 ein einziges Auf und Ab. Neben dem Erfolg bei der Sibiu-Rundfahrt prägten zahlreiche Stürze sein fünftes und auch letztes Jahr bei Bora – hansgrohe. Den
15.12.2020Platz neun bei der Vuelta war wichtig für den Kopf(rsn) - 2020 war für Felix Großschartner (Bora - hansgrohe) das Jahr des endgültigen Durchbruchs. Erstmals durfte der Österreicher bei einer Grand Tour auf Gesamtklassement fahren und überzeugte
(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va
21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team
21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w
21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite
21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der
21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge
21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a
21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v
20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm
20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr