Vier Österreicher am Start in Siena

Gogl hat bei Strade Bianche viel vor

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Gogl hat bei Strade Bianche viel vor"
Michael Gogl (Qhubeka - Assos) beim Recon für Strade Bianche | Foto: Damian Murphy/Qhubeka - Assos

04.03.2021  |  (rsn) - Bis 2007 markierten die Fernfahrt Tirreno-Adriatico und das Monument Mailand-Sanremo die Höhepunkte des italienischen Frühjahrs. Seitdem hat sich ein weiteres Rennen dazugesellt und sich mit seiner spektakulären Streckenführung rund um Siena fast schon einen Klassikerstatus erworben. Die weißen Schotterpisten der Toskana bilden den Untergrund der Strade Bianche, die am Samstag zum 15. Mal ausgetragen wird.

Ein Drittel - nämlich 63 - der insgesamt 184 Kilometer führt über unbefestigte Straßen. Diese Passagen sind auf elf Sektoren aufgeteilt und sorgen oft schon für eine Vorentscheidung, ehe in Siena der lange und steile Schlussanstieg hinauf zur Piazza del Campo wartet.

"Gerade die Schotterstraßen machen dieses Rennen speziell. Teilweise sind es richtig lange Sektoren und du musst darauf technisch gut sein, denn wir knallen da teilweise mit über 60 km/h drüber", erzählte Michael Gogl (Qhubeka – Assos). "Im Fernsehen sehen die Straßen gut aus, aber da sind auch richtig heftige Schlaglöcher drinnen und so muss man speziell bergab das Risiko richtig wählen."

Im letzten Jahr fuhr der Puncheur lange mit dem späteren Sieger Wout Van Aert (Jumbo – Visma) an der Spitze des Rennens und landete am Ende auf dem neunten Rang. Auch wenn der Oberösterreicher damals einen Hitzschlag davontrug, so blieb das Rennen, das im vorigen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie im August veranstaltet wurde, in guter Erinnerung. "Denke ich an 2020 zurück, so ist das eine große Motivation. Nach dem Opening-Weekend in Belgien weiß ich, dass die Form passt. Ich habe die volle Unterstützung aus meiner Mannschaft und dementsprechend am Samstag viel vor", sagte Gogl.

Die Strade Bianche bringt für Gogl alles mit, was einen Klassiker ausmacht. "Die Sektoren sind richtig lange. Auf elf Kilometer Schotter folgen 1.000 Meter auf Asphalt und schon geht es in den nächsten Sektor rein, der wieder acht Kilometer lang ist. Und im Gegensatz zu Belgien warten noch viel mehr Höhenmeter. Das Gesamtpaket der Strade Bianche ist schon ziemlich ausgiebig", erklärt eder 27-Jährige.

Premiere für die beiden Bora-Patricks

Die Kulisse mit dem vom Renntross aufgewirbelten Staub entlang der toskanischen Zypressenhaine ist einzigartig auf der WorldTour. Doch die schönen Bilder können lediglich die Zuschauer im Fernsehen genießen. Auf die Männer und Frauen am Rad wartet ein harter Tag mit steilen Anstiegen, grobem Schotter und teilweise sehr feinem Sand. Stürze und Defekte prägen das Tagesgeschehen und vor allem die Helfer sind extrem gefordert.

"Dieses Rennen wollte ich schon immer einmal fahren", erzählte Patrick Gamper. Eine starke Leistung bei Kuurne-Brüssel-Kuurne, wo der Tiroler bis 1,7 Kilometer vor dem Ziel an der Spitze fuhr, brachten ihn in das Aufgebot von Bora – hansgrohe. "Im TV habe ich es mir immer gerne angeschaut und freue mich nun auf meine Premiere", fügte der Gamper an.

Für den 24-Jährigen ist es allerdings aber nicht der erste Einsatz auf den Schotterstraßen der Toskana. Denn vor zwei Jahren führte ihn die 2. Etappe der des Baby Giro über ähnliche Gravelpassagen. Seine Mannschaft brachte damals vier Fahrer in die Top acht des Tages, darunter war auch Gamper: "Die Etappe habe ich in guter Erinnerung und es hat damals riesigen Spaß gemacht. Außerdem bin ich gerne in Italien und speziell die Toskana mag ich sehr."

Ebenfalls im Aufgebot des deutschen WorldTeams befindet sich Patrick Konrad. Der Niederösterreicher fuhr zuletzt die UAE Tour, auf ihm und auf Emanuel Buchmann ruhen die Hoffnungen des Raublinger Rennstalls. Vielleicht aber kann auch Ex-Mountainbiker Ben Zwiehoff überraschen. Für alle Drei ist es die Premiere auf den weißen Straßen der Toskana.

Als Schotterspezialist ist Hermann Pernsteiner (Bahrain Victorious) bekannt. Der frühere Mountainbiker fühlt sich auf solchem Terrain pudelwohl: "Die Straßen machen das Rennen besonders und mir gefallen sie gut", sagte der Kletterspezialist, der in der Toskana seinen Saisoneinstand gibt. "Ich war zuletzt zweieinhalb Wochen in Gran Canaria im Trainingslager, nachdem meine ersten Rennen alle abgesagt wurden. Jetzt bin ich froh, dass es endlich losgeht. Gleich am Sonntag wartet noch ein Eintagesrennen auf mich, dann folgen mit Katalonien und der Tour of the Alps die ersten Rundfahrten", sagte Pernsteiner, der am Samstag den Slowenen Matej Mohoric unterstützn wird: "Er ist unsere absolute Spitze in diesem Rennen."

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.03.2021Van der Poel hat bei Tirreno-Adriatico vor allem Sanremo im Blick

(rsn) - Nach seinem famos herausgefahrenen Sieg bei Strade Bianche am Samstag steht Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) ab Mittwoch bei der Fernfahrt Tirreno-Adriatico am Start. An die Gesamtwertu

09.03.2021Van der Poels verrückte Zahlen zum Strade Bianche-Triumph

(rsn) – Eigentlich braucht man keine Zahlen, um zu verstehen, dass die Leistung von Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) am Samstag auf dem Weg zum Sieg bei der 15. Austragung von Strade Bianche

07.03.2021Van der Poel: “Ich kann meine Form noch einen Monat halten“

(rsn) - Wird Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) der Überflieger der diesjährigen Frühjahrsklassiker? Seine Leistung in den ersten Saisonrennen, vor allem seine Dominanz am Samstag bei Strade B

06.03.2021Highlight-Video der 15. Auflage der Strade Bianche

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix), Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) und etwas überraschend Egan Bernal (Ineos Grenadiers) haben den Sieg bei der 15. Strade Bianche unte

06.03.2021Gogl: “Das war ein geiler Tag für uns“

(rsn) – Die ganz Großen haben die Top-Platzierungen bei der 15. Auflage der Strade Bianche ausgefahren: Die Cross- und Straßen-Weltmeister Mathieu van der Poel, Wout Van Aert, Tom Pidcock und Juli

06.03.2021Van der Poel machte ausgerechnet steil bergauf den Unterschied

(rsn) - Die 15. Austragung der Strade Bianche ist Geschichte und auch in diesem Jahr gewann wieder der stärkste Fahrer im Feld, nämlich Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix). Das erkannten auch di

06.03.2021Alaphilippe gibt ehrlich zu: “Van der Poel war der Stärkste“

(rsn) – Nach seinem Sieg vor zwei Jahren und Rang 24 im vergangenen August musste sich Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) bei der 15. Auflage von Strade Bianche in Siena mit Rang zwei zu

06.03.2021Bei Strade Bianche besiegt der Cross- den Straßen-Weltmeister

(rsn) – Sechs Mal trommelte Mathieu van der Poel auf dem Piazza del Campo mit voller Kraft in die Luft, als er den Zielstrich der Strade Bianche in Siena überquerte. Der Niederländische Straßen-

06.03.2021Van der Poel bezwingt Alaphilippe im steilen Finale von Siena

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) hat in Siena nach 184 Kilometern die 15. Auflage der Strade Bianche gewonnen. Der Niederländische Meister bezwang in der bis zu 16 Prozent steilen S

06.03.2021Crowdfunding-Kampagne erhöht Frauen-Preisgeld

(rsn) – Eigentlich hätte Wout Poels (Bahrain Victorious) am Sonntag bei Paris-Nizza am Start stehen sollen. Doch der niederländische Kletterer wird das ´Rennen zur Sonne´ auslassen und sich auf

06.03.2021Van der Poel: “Kurs ist etwas mehr auf echte Kletterer zugeschnitten“

(rsn) - Am heutigen Samstag steht mit der 15. Austragung von Strade Bianche das zweite WorldTour-Eintagesrennen der Saison auf dem Programm, das aufgrund seiner zahlreichen Schotterpassagen eines der

06.03.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 6. März

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

Weitere Radsportnachrichten

22.04.2025Stork: “Das Ergebnis steht über allem“

(rsn) – Auf der 1. Etappe der Tour of the Alps (2.Pro) spielte das US-amerikanische Team Lidl – Trek seine stärkste Karte und brachte Giulio Ciccone in das Führungstrikot, doch nach den über 4

22.04.2025Kann es Nys an der Mur de Huy schon mit Pogacar aufnehmen?

(rsn) – Auch wenn der Sieg von Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) über Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) beim Amstel Gold Race (1.UWT) gleichermaß

22.04.2025Skjelmose: “Es gibt nur einen, der Pogacar an der Mur schlagen kann“

(rsn) – Man könnte es beinahe aufmüpfig nennen, was dieses Lidl-Trek-Team dieser Tage tut. Eigentlich ist die Mannschaft um Mads Pedersen, Jonathan Milan und Jasper Stuyven prädestiniert, sich in

22.04.2025Storer stürmt ins Grüne Trikot, Gall und Stork büßen Boden ein

(rsn) – Michael Storer (Tudor) hat sich als Solist die 2. Etappe der Tour of the Alps (2.Pro) gesichert und mit seinem zweiten Saisonsieg das Grüne Trikot des Gesamtführenden der Giro-Generalprobe

22.04.2025Gipfeltreffen der Top-Puncherinnen an der Mur de Huy

(rsn) – “Sieben auf einen Streich“ – und den achten Erfolg fest im Visier. So oft wie die in diesem Jahr wieder ins Peloton zurückgekehrte Anna van der Breggen (SD Worx – Protime) hat noch

22.04.2025Côte de Cherave zurück: Sucht Pogacar hier die Vorentscheidung?

(rsn) – 1985 war der Startschuss für eine Legendenbildung. Genau vor 40 Jahren endete der Flèche Wallonne erstmals an der Mur de Huy. Seither ist jener Anstieg untrennbar mit dem Rennen verbunden:

22.04.2025Kämna: “Meine Form ist hier nicht besser als in Katalonien“

(rsn) – Während sein Teamkollege Giulio Ciccone nach dem Auftaktsieg bei der Tour of the Alps (2.Pro) das Blaue Führungstrikot an den nun folgenden vier Tagen verteidigen will, geht es für Lennar

22.04.2025Cosnefroy steht vor seinem Comeback

(rsn) – Rund acht Monate nach dem bisher letzten Renneinsatz wird Benoit Cosnefroy (Decathlon – AG2R La Mondiale) sein Comeback geben. Wie der 29-jährige Franzose gegenüber der französischen Ze

22.04.2025Flèche Wallonne im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Am Mittwoch zwischen dem Amstel Gold Race und Lüttich – Bastogne Lüttich platziert, stellt der Flèche Wallonne den kleinsten der drei Ardennenklassiker dar. Bei einer Renndistanz von et

22.04.2025Flèche Wallonne Féminine im Rückblick: Die letzten 10 Jahre

(ran) - Der Flèche Wallonne Féminine (1.WWT) wurde erstmals 1998 ausgetragen und brachte mit Hanka Kupfernagel (1999) bis dato eine deutsche Siegerin hervor. Der kürzeste und topografisch leichtes

21.04.2025Red-Bull-Nachwuchs trumpft auf: Finn gewinnt Giro del Belvedere

(rsn) – Während Erfolge im WorldTeam von Red Bull – Bora - hansgrohe in den letzten Wochen eher Mangelware waren, verkaufen sich die Nachwuchsteams des deutschen Rennstalls aktuell ziemlich gut.

21.04.2025Evenepoel: “Ohne den Sturz hätte ich gewonnen“

(rsn) – Einer Sache war sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) nach dem ersten Amstel Gold Race seiner Karriere ziemlich sicher. “Wenn dieser Sturz nicht gewesen wäre, dann hätte ich das R

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • GP Palio del Recioto (1.2u, ITA)
  • Tour of the Alps (2.Pro, ITA)