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24.04.2021 | (rsn) - Als einziges Kontinental-Team von den Organisatoren für die Tour of the Alps (2.Pro) berücksichtigt, bestätigte Tirol KTM nicht nur die Erwartungen, sondern sorgte an den fünf Tagen der schweren Rundfahrt durch Italien und Österreich für Furore. In erster Linie dafür verantwortlich waren die drei deutschen Nachwuchskräfte Florian Lipowitz, Felix Engelhardt und Georg Steinhauser.
Der 20-jährige Lipowitz landete auf Platz 18 des Schlussklassements und war damit sogar bester der deutschen Starter, der gleichaltrige Engelhardt eroberte gleich zum Auftakt das Rote Trikot des punktbesten Fahrers und verteidigte es bis ins Ziel in Riva del Garda. Der ein Jahr jüngere Steinhauser schließlich, Sohn von Ex-Profi Tobias Steinhauser, setzte zum Finale in der Gruppes des Tages nochmals ein dickes Ausrufezeichen.
“Ich habe mir gar keine Gedanken über die Platzierung gedacht, sondern einfach nur gedacht, ich muss das genießen, an so einem Riesen-Event teilnehmen zu dürfen. Ich bin ohne Erwartungen an den Start gegangen, sondern habe nur jeden Tag mein Bestes gegeben und wollte dann schauen, wo es hingeht“, erklärte der ehemalige Biathlet nach der Schlussetappe im Gespräch mit radsport-news.com. “Ich bin natürlich super zufrieden, dass ich im Klassement unter den Top 20 bin.“
Lipowitz wurde im Verlauf der Rundfahrt sogar stärker
Die Grundlage für dieses Ergebnis legte Lipowitz auf der schweren 4. Etappe, die er als Siebzehnter 2:06 Minuten hinter Tagessieger Pello Bilbao (Bahrain Victorious) beendete. “Ich konnte jeden Tag zeigen, was ich drauf habe, es gab keine Etappe, bei der es mir wirklich schlecht ging. An den ersten Tagen konnte ich meine Form sogar aufbauen. Besser hätte es nicht laufen können“, fasste Lipowitz seinen ersten Einsatz in einem Profirennen zusammen, wobei er an dessen letztem Tag er sogar nochmals zwei Positionen im Klassement gutmachte.
“Heute wurde nicht so ein hohes Tempo gefahren, nur an den letzten beiden Bergen wurde aufs Gas gedrückt, aber da wir Gegenwind hatten, konnte ich im Windschatten Körner sparen. Nur auf den letzten 500 Metern des letzten Bergs ging eine kleine Lücke auf, aber die konnte ich wieder schließen“, schilderte er die letzten Kilometer der Tour of the Alps aus seiner Sicht.
Ähnlich problemlos wie Lipowitz seine Position im Feld der Favoriten behauptete Teamkollege Engelhardt seine Führung in der Sprintwertung. “Das ist schwer in Worte zu fassen. Ich hätte vor dem Rennen nie damit gerechnet, hier mit einem Trikot rauszugehen. Es war schon eine Riesensensation, dass ich am ersten Tag in die Gruppe gekommen bin“, sagte Engelhardt im Ziel zu radsport-news.com und fügte euphorisch an: “Ich hatte auch ein bisschen Glück, aber es ist schon unbeschreiblich, dass ich gleich in meinem ersten ProRace ein Trikot mit nach Hause nehme. Das ist ein Wahnsinnsgefühl.“
Engelhardt scherzte mit Froome
Das hatte er auch mit Blick auf die Sprinterwertung, in der er mit dem zweimaligen Etappensieger Gianni Moscon (Ineos Grenadiers) und dem Spanier Luis Leon Sanchez (Astana - Premier Tech) zwei gestandene Profis hinter sich ließ. “Das macht schon Spaß und man weiß, warum man sich das antut. Die Fans hier sind klasse, die Straßen sind prima und es ist eine wunderschöne Landschaft. Und heute war es das erste Mal, dass ich das zweitweise ein bisschen genießen konnte“, sagte Engelhardt, der sich nicht nur vom sportlichen Niveau im Feld angetan zeigte, sondern auch vom Respekt, der den Tiroler U23-Fahrern von den Stars entgegengebracht wurde.
“Die großen Namen hier waren die Idole meiner Kindheit, und plötzlich findest du dich mit denen findet man sich dann in der Fluchtgruppe, das ist schon was Besonderes“, schwärmte Engelhardt, der besonders vom Verhalten des viermaligen Tour-Siegers Chris Froome (Israel Start-Up Nation) begeistert war: “Froomey etwa ist supernett, mit dem kann man auch mal einen Scherz auf dem Rad machen. Und wir wurden als einziges Kontinental-Team von den Profis gut aufgenommen.“
Zum Feld der Profis wollen Lipowitz und Engelhardt irgendwann auch einmal gehören. Dass es bis dahin trotz der beeindruckenden Auftritte aber noch ein weiter Weg ist, wissen beide. “Wir haben schon im Team gesagt: fünf Tage Rennen fahren ist schon richtig hat, aber drei Wochen, das ist dann noch mal was anderes. Aber natürlich träumen wir alle von großen Rundfahrten, sonst würde ich den Radsport nicht bestreiten“, sagte Lipowitz, dessen Team am Sonntag in der österreichischen Rad-Bundesliga nochmals gefordert sein wird. “Dann haben wir uns einige Tage Pause verdient.“
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