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24.08.2021 | (rsn) – Nicht nur wegen seines neuen Zweijahresvertrags bei Deceuninck – Quick-Step geht Jannik Steimle hochmotiviert und voller Ambitionen in die am Donnerstag startende Deutschland Tour (2.Pro). Denn trotz eines Deceuninck-Staraufgebotes mit Mark Cavendish und Joao Almeida könnte der Schwabe beim Heimspiel freie Fahrt bekommen.
Schon bei der Dänemark-Rundfahrt vor zehn Tagen hoffte Steimle, auf Gesamtwertung fahren zu können. Es war zwar klar, dass der spätere Gesamtsieger Remco Evenepoel bei Deceuninck der Kapitän sein würde, doch dahinter stand schon Steimle parat. Bis zur Königsetappe lag Steimle voll auf Kurs und auch auf dem dritten Teilstück war Steimle lange in der entscheidenden Gruppe dabei.
“Der Plan wurde dann leider spontan umgeändert, nachdem Remco sich in einer Abfahrt versteuert hat“, so Steimle gegenüber radsport-news.com. Denn so musste er gemeinsam mit Zdenek Stybar nun für den zurückgefallenen Evenepoel Tempo machen, um seinen Kapitän wieder zurückzubringen. Damit bereitete Steimle Evenepoels Solo vor, das der junge Belgier erfolgreich abschloss - es war zugleich der Grundstein für den Gesamtsieg. Steimle dagegen rollte erschöpft mit vier Minuten Rückstand in Vejle über den Zielstrich.
“Ich war mir nicht zu schade, für ihn zu fahren, jeder weiß, was Remco drauf hat. Und man hat gesehen, wie er es zu Ende gebracht hat“, spielte Steimle auf das 17-Kilometer-Solo seines Teamkollegen an. “Das hat mich auch stolz gemacht, weil ich wusste, dass es ohne mich an dem Tag nicht möglich gewesen wäre. Da habe ich meine eigenen Ambitionen hinten angestellt und ein kleines Auge schon auf die Deutschland Tour gerichtet“, so Steimle, der als Fünfter des abschließenden Zeitfahrens die Dänemark-Rundfahrt schließlich auf Platz 15 beendete.
Lieber eine kleine Rundfahrt als eine Grand Tour
Bei der Deutschland Tour hofft Steimle, dass sich die Teamleitung an seine loyalen Dienste in Dänemark erinnert und er nun auf eigene Rechnung fahren kann. “Ich habe meine Ambitionen in dieser Woche beim Team angemeldet. Ich möchte auf Sieg fahren, und ich hoffe, dass sie mir vertrauen und sehen, zu was ich fähig bin“, so Steimle, der schon im Frühjahr positive Signale in Sachen Vertragsverlängerung erhielt.
Die kurzen Mehretappenrennen wie zuletzt die Dänemark-Rundfahrt, die nun anstehende Deutschland Tour oder die nachfolgende Slowakei-Rundfahrt, die er als Titelverteidiger in Angriff nehmen wird, liegen deutlich mehr als die dreiwöchigen Landesrundfahrten. Deshalb ist der Deceuninck-Profi auch alles andere als traurig darüber, in diesem Jahr keine Grand Tour zu fahren.
“Ich bin nicht der große Fan davon, ich habe gemerkt, dass mir Rundfahrten über vier oder fünf Tage mehr liegen, weil ich so immer auf Ergebnis fahren kann und mit sehr guter Form rauskomme. In diesem Jahr wollte ich noch mal Ergebnisse liefern, da hätte mir die Vuelta einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich habe auch von mir aus gesagt, dass ich lieber andere Rennen in Angriff nehmen werde“, sagte der in dieser Saison noch sieglose Steimle.
Das soll sich nun bei der Deutschland Tour ändern. “Das ist schon eine gute Rundfahrt für mich. Ein Zeitfahren von etwa zehn Kilometern wäre natürlich schön gewesen. Aber ich glaube, auf den anderen Profilen kann ich mich sehen lassen, wenn es hügelig wird, im Sprint oder auch im Flachen. Ich vermisse ja noch einen Saisonsieg, Es wäre mega schön, diesen in der Heimat einfahren zu können“, sagte Steimle, der trotz aller Ambitionen den Teamerfolg über die eigenen Wünsche stellen würde. “Wir haben eine sehr, sehr starke Mannschaft am Start. Mir ist es egal, wer es am Ende macht, Hauptsache einer von uns. Es ist immer noch ein Mannschaftssport, natürlich möchte ich auf eigene Kappe fahren, wenn ich darf, werde ich alles dafür tun“, erklärte er.
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