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Thüringer Konti-Team mit starker 2. Etappe

Deutschland Tour: P&S Metalltechnik sorgt weiter für Furore

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Deutschland Tour: P&S Metalltechnik sorgt weiter für Furore"
Das Team P&S Metalltechnik bei der Deutschland Tour | Foto: Cor Vos

27.08.2021  |  (rsn) – P&S Metalltechnik hat auch auf der 2. Etappe der Deutschland Tour (2.Pro) schwer beeindruckt. Das Kontinental-Team aus Thüringen, das erst auf den letzten Drücker eine Wildcard erhalten hatte, übernahm etwas mehr als 50 Kilometer vor dem Ziel in voller Mannschaftsstärke die Spitze des Feldes und brachte mit der Tempoverschärfung so manchen WorldTour-Profi ins Hintertreffen.

“Wir haben darauf spekuliert, dass uns die Streckenkenntnisse und die Wind- beziehungsweise Wetterverhältnisse so ein bisschen in die Karten spielen und wollten einfach etwas versuchen“, spielte Teamchef Lars Wackernagel gegenüber radsport-news.com auf die nasskalten Bedingungen auf den 181,6 Kilometern von Sangerhausen ins thüringische Ilmenau an. Das Heimspiel sorgte dabei für zusätzliche Motivation - ebenso wie das Bergtrikot, das Robert Jägeler auf seinen Schultern trug.

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Allerdings schaffte es der Lokalmatador, dessen Wohnort Sömmerda auf der Strecke lag, diesmal nicht in die Ausreißergruppe des Tages. Die bildete sich früh am Kyffhäusser, dem ersten Anstieg des Tages, und aus ihr heraus holte sich der US-Amerikaner Kyle Murphy (Rally) drei Punkte, womit er in der Bergwertung zu Jägeler aufschloss.

Weil knapp 20 Kilometer vor dem Ziel noch eine zweite Bergwertung abgenommen wurde, war klar, dass P&S Metalltechnik keine Chancen haben würde, das Trikot in den eigenen Reihen zu halten, sollten die Ausreißer, die 50 Kilometer vor dem Ziel noch zwei Minuten Vorsprung auf das Feld hatten, die Bergwertung unter sich ausmachen. “Wir wollten auch etwas für das Trikot tun, das gibt man ja nicht einfach her“, nannte Wackernagel einen weiteren Grund, weshalb er sein Team in die Offensive beorderte.

Wackernagels Jungs im Bus "stolz und kaputt"

Der Einsatz zeigte schnell Wirkung. Innerhalt kürzester Zeit verkleinerte sich das Peloton deutlich und der Vorsprung der fünf Ausreißer ging auf unter eine Minute zurück. Bis auf Louis Vervaeke (Alpecin - Fenix) waren schließlich auch alle Ausreißer vor der Bergwertung gestellt. Da der Belgier, der am ersten Bergpreis zwei Punkte geholt hatte, sich weiter vorne hielt, schickte Wackernagel seinen stärksten Bergfahrer auf die Verfolgung. Immanuel Stark konnte sich bis auf 25 Sekunden Vervaeke herankämpfen, musste dann aber seiner Anstrengung Tribut zollen und fiel schließlich wieder ins Feld zurück. Vervaeke dagegen holte sich drei weitere Bergpunkte und war damit für den schon zurückgefallenen Jägeler außer Reichweite.

“Immu hat versucht, da vorne hinzukommen. Aber der Kollege ganz vorne (Vervaeke, d. Red.) war so stark, da war nichts zu machen“, sagte Wackernagel. Am Samstag wird allerdings Murphy das Bergtrikot tragen, da er aus dem Feld heraus noch zwei Zähler auf sein Konto packte und damit wie Vervaeke auf fünf Punkte kommt. Da er in der Gesamtwertung besser platziert ist, wird er die 3. Etappe im Bergtrikot in Angriff nehmen.

Auch wenn P&S Metalltechnik die Führung in der Bergwertung nach nur einem Tag wieder los war, konnte Wackernagel stolz auf seine Fahrer sein. “Wir wussten, dass das sehr mutig war gegen die dicken Jungs. Wir haben es probiert, das war super. Mehr ging nicht“, freute sich der 46-Jährige, der zudem noch eine weitere erfreuliche Nachricht erhielt. Tom Lindner nämlich schaffte es mit der ersten Gruppe ins Ziel und überquerte im nur noch 40 Fahrer starken Feld auf Rang 17 den Zielstrich, neben Joshua Huppertz (Lotto – Kern Haus) war er der einzige Kontinental-Fahrer in der Favoritengruppe.

“Man kann also auch nicht sagen, dass wir uns nichts Zählbares herausgesprungen ist bei der Aktion. Tom war vorne, für uns war es ein guter Tag und wir konnten wieder viel Reden von uns machen“, sagte Wackernagel, dessen Fahrer im Bus “stolz und kaputt“ waren. “Alle haben sich gefreut, dass wir es versucht haben. Andere Fahrer im Feld haben es auch gefeiert, dass es mal jemand probiert hat. Und im Ziel waren viele Leute bei uns am Bus, man kennt uns hier in der Region“ so Wackernagel.

Nach dem Auftritt vom Freitag wird seine Mannschaft nun auch in ganz Radsport-Deutschland bekannt sein.

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