15 Sekunden fehlten dem 21-jährigen Belgier auf Gold

Evenepoel: “Selbst ohne Sieg fühlt sich das heute gut an“

Von Peter Maurer aus Trento

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Remco Evenepoel präsentiert seine Bronze-Medaille nach dem EM-Zeitfahren von Trento. | Foto: Cor Vos

10.09.2021  |  (rsn) - 15 Sekunden fehlten Remco Evenepoel (Deceuninck – Quick Step) nach 22,4 Kilometer beim Einzelzeitfahren der Europameisterschaften in Trento in Italien auf den alten und neuen Titelträger Stefan Küng (Groupama – FDJ) aus der Schweiz. Doch das erfolgsverwöhnte und hochgepriesene Wunderkind des belgischen Radsports war alles andere als unglücklich, nicht ganz oben auf dem Podium gestanden zu haben.

"Ich bin sehr stolz, dass ich heute mit den besten Zeitfahrern der Welt mithalten konnte. Sie sind die größten Namen in dieser Disziplin und deshalb schmerzt die Niederlage nicht", erklärte der 21-Jährige in der Pressekonferenz nach dem Rennen. Bei der Zwischenzeit zur Hälfte des Rennens lag er nur 1,25 Sekunden hinter dem Führenden Ganna, doch am Ende zog Küng, der als letzter Fahrer gestartet war, noch am Italiener und auch am Belgier vorbei.

"Vor wenigen Wochen konnte ich noch nicht einmal Rad fahren und jetzt bin ich wieder da. Selbst ohne einen Sieg fühlt sich das Ergebnis heute gut an", befand Evenepoel. Nach seinem Aus beim Giro d'Italia fuhr er seit den Belgischen Meisterschaften, wo er im Zeitfahren nur knapp von seinem Teamkollegen Yves Lampaert geschlagen wurde, zu fünf Tagessiegen und gewann die Gesamtwertung der Belgien- sowie der Dänemark-Rundfahrt.

"Es ist ein sehr spezielles Gefühl, meine guten Beine wiedergefunden zu haben. Denn nach dem schweren Crash bei der Lombardei-Rundfahrt ist das wirklich eine Erleichterung", erzählte der aus Schepdaal stammende Athlet, der zuletzt mit ein paar gesundheitlichen Problemen kämpfte: "Vor dem Zeitfahren bei der Benelux-Tour konnte ich nichts mehr essen. Wir haben noch nicht ganz ergründet, von wo das kam."

"Auf so einem Kurs bin ich im Nachteil"

Doch auf dem schnellen Zeitfahrkurs in Trento zeigte er sich wieder richtig stark, war nur zwei Ausnahmekönnern überlegen. Und diese überragten ihn nicht nur auf der Strecke, sondern auch körperlich. Denn im Gegensatz zu Küng und Ganna ist Evenepoel nicht so großgewachsen. Doch was ihm zu den beiden Hünen an Größe fehlt, macht er mit seinem Selbstvertrauen und flotten Sprüchen weg: "Dass ich nur 1,70 Meter groß bin ist ja nicht mein Fehler und ich kann es auch nicht auf meine Eltern schieben. Klar bin ich auf so einem Kurs im Nachteil, dafür muss ich für den Speed auch weniger Watt treten."

Am Sonntag will er dann nochmals um das Trikot des Europameisters kämpfen, im Straßenrennen. Danach liegt der Fokus aber schon wieder auf dem Zeitfahren, denn Evenepoel wird mit Wout van Aert (Jumbo – Visma) für Belgien bei der WM am Start stehen. "Das wird eine verrückte Woche werden und der Druck, der auf mir und Wout lastet, wird groß sein", blickte er voraus und fügte an, dass er sich nach der EM in Trento zu Hause sammeln möchte für das große Jahreshighlight: "Ich will nach den anstrengenden Wochen so gut wie möglich regenerieren und den Kopf freibekommen, denn nur dann kann ich dort auf dem höchsten Niveau fahren."

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