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20.09.2021 | (rsn) - Zum zweiten Mal in seiner Karriere stand Tobias Bayer am Montag am Start eines Einzelzeitfahrens bei den Straßenweltmeisterschaften. Zuletzt trat er 2017 in Bergen noch in der Klasse der Junioren an. Seitdem hat sich für den Oberösterreicher viel geändert: Anfang des Jahres wurde er Profi beim Team Alpecin - Fenix, der Mannschaft von Superstar Mathieu van der Poel, und machte einen weiteren großen Karriereschritt.
Vor einer Woche landete Bayer im Zeitfahren bei den Europameisterschaften noch auf Platz 28. Es war das erste Rennen nach seinem Sturz bei der Vuelta a Espana, der für ein abruptes Ende seiner ersten dreiwöchigen Landesrundfahrt sorgte. Bayer musste sich zwei Wochen von einer Gehirnerschütterung auskurieren, ehe er wieder aufs Rad stieg. Doch die gute Form aus Spanien konnte er konservieren. Das zeigte er schon in Trento mit einem zehnten Platz im EM-Straßenrennen. Nun landete er bei seinem ersten von drei WM-Auftritten in den Top 20 beim Einzelzeitfahren, obwohl die Vorbereitung alles andere als optimal verlaufen war.
Denn am Sonntag musste er als Helfer für den späteren Sieger Jasper Philipsen beim Eintagesrennen Eschborn-Frankfurt fahren. "Erst um Mitternacht kam ich im Teamquartier in Belgien an. Es war eine kurze Nacht und den Zeitfahrkurs konnte ich auch nicht inspizieren", schilderte der junge Oberösterreicher, der das Rennen dadurch konservativ anlegte.
"Es war aber lässig, denn der Kurs ist komplett flach und hat viele lange Geraden. Es war richtig schnell und das kommt mir entgegen", berichtete Bayer, der von seinem Team Alpecin-Fenix extra für die WM sogar noch neues Material bekam: "Ich habe einen neuen Zeitfahrer bekommen und dementsprechend war ich natürlich motiviert und gab Vollgas."
Doch nicht nur der Rahmen war neu, seine Mechaniker hatten noch eine zweite Überraschung für den Oberösterreicher parat: "Sie haben mir die Auflieger und die Laufräder von Mathieu van der Poel eingebaut. Das hat mich richtig motiviert." Somit war Bayer auf jenem Setup unterwegs, mit dem der Niederländer das Tour de France-Zeitfahren in Laval bestritten und dort sein Gelbes Trikot verteidigt hatte.
Ohne Test mit dem neuen Rad gestartet
"Das ist schon ein großer Aufwand und nicht alltäglich. Im Service Course haben sie die Teile von Mathieus Rad abmontiert und auf mein Bike geschraubt", war Bayer stolz und seinen Mechanikern dankbar. Aufgrund der späten Anreise aus Frankfurt konnte er aber das Rad gar nicht vor dem Wettkampf testen: "Da ich auf der Rolle aufgewärmt habe, kannte ich das Rad überhaupt nicht und die ersten Kurven nach dem Start waren auch die ersten überhaupt für mich mit diesem Setup. Aber es fuhr sich megaschnell."
Auf die Top Ten fehlten Bayer lediglich 22 Sekunden. Für den U23-Fahrer aus Strass im Attergau warten bei dieser WM noch zwei Einsätze. Am Mittwoch wird er die Teamstaffel in Angriff nehmen, am Samstag steht dann sein Highlight, das Straßenrennen auf dem Programm. Dort zählt er zu den Mitfavoriten auf einen Spitzenplatz.
"Das WM-Programm mit den drei Einsätzen ist super. Die Zeitfahren sind perfekt für die Vorbereitung auf das harte Straßenrennen", erklärte der 21-Jährige. Sein Team kommt aus Flandern und auch deshalb sind die Weltmeisterschaften sehr speziell für Bayer: "Ich komme immer wieder gerne nach Belgien, weil es einfach riesig viel Spaß macht, hier Rennen zu fahren. Die Stimmung hier kannst du mit keinem anderen Land vergleichen, es ist die Radsportnation Nummer eins."
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