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11.11.2021 | (rsn) – In seinem zweiten Jahr bei Movistar hat Johan Jacobs das "Unmögliche“ geschafft. Der Schweizer wurde von der Teamleitung zur Vuelta a Espana mitgenommen, dem wohl wichtigsten Rennen des Jahres für das Team, zu dem in der Vergangenheit meist die Top-Stars und die einheimischen Fahrer nominiert wurden.
"Die Selektion für die Vuelta war mein persönliches Highlight. Ich hätte nie gedacht, dass das möglich wäre, für dieses große Team aus Spanien die Spanien-Rundfahrt zu fahren. Am Start zu stehen, war eine große Ehre“, erklärte Jacobs gegenüber radsport-news.com.
Der 24-Jährige zog sich bei seiner Grand-Tour-Premiere auf den ersten acht Etappen äußerst achtbar aus der Affäre. "Ich hatte bis dahin bewiesen, dass ich den Platz verdient habe, dass ich hierher gehöre. Das war eine große Erleichterung, denn ich hatte schon Respekt vor dem Rennen“, so der Movistar-Profi, der dann aber auf dem neunten Teilstück schwer zu Fall kam und mit einer Lungenverletzung sowie mehreren Knochenbrüchen, darunter einem gebrochenen Schulterblatt, aufgeben musste. "Das war ein bitteres, viel zu frühes Ende meiner Saison“, blickte Jacobs zurück.
WM und Roubaix verpasst
Der Eidgenosse verpasste so nicht nur den Rest der Vuelta, sondern auch weitere Highlight wie die Straßen-WM in Flandern und Paris-Roubaix. Für beide Rennen hätte der ehemalige Crosser gute Chancen auf eine Nominierung gehabt. "Es war schon schwer für mich, diese beiden Rennen am TV zu verfolgen“, gestand Jacobs, der den Sturz sowohl "physisch als auch mental" als harten Schlag bezeichnete.
Trotz des abrupten Endes der Saison zeigte sich Jacobs "im großen und ganzen ziemlich zufrieden" mit seiner Saison. Besonders auf seine Leistungen bei den Klassikern ließ er nichts kommen. Das beste Ergebnis war dabei Rang 23 bei der E3 Saxo Classic.
"Das Frühjahr war sehr gut. Ich konnte die Form noch lange gut halten, etwa bei der Tour de Romandie, der Tour de Suisse und der Nationalen Meisterschaft“, so Jacobs, der bei den Titelkämpfen in seiner Heimat Rang drei belegte und vor allem wegen der "Art und Weise“, wie er ihn herausgefahren hatte, mit diesem "kleinen Ergebnis“ zufrieden war.
Meisterschafts-Ergebnis als Bestätigung
Dies war zugleich sein bestes Resultat in der gesamten Saison, weshalb Jacobs sagte: "Mir fehlen vielleicht ein, zwei Top-Resultate auf internationaler Ebene.“
Doch zu streng wollte Jacobs nicht mit sich sein: "Der Rang drei in der Schweiz war ein gutes Zeichen, dass es in die richtige Richtung geht. Die Planung bei Movistar ist auch längerfristig angelegt“, so Jacobs, der erst vor drei Jahren auf die Straße gewechselt war.
Im nächsten Jahr, weiterhin im Dress von Movistar, will Jacobs seine Entwicklung fortsetzen. Der Sturz soll ihn dann nicht mehr behindern. Aktuell sei er "zu 95 Prozent“ wieder hergestellt. Klare Ziele wollte er sich aber nicht setzen, was nichts mit seinem Sturz zu tun hat.
"Ich bin noch auf der Suche, wo meine Grenzen liegen. Seit ich meinen Fokus auf die Straße gelegt habe, war ich immer wieder von mir überrascht. Vor drei Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich mal am Start einer Grand Tour stehe. Zusammen mit dem Team bin ich gut unterwegs, um weiter meine Fähigkeiten zu definieren. Wenn wir wissen, wo meine Grenzen sind, dann kann man sich auch erst richtige Ziele setzen“, erklärte Jacobs abschließend.
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