RSN-Rangliste, Platz 60: Patrick Gamper

Zufrieden nach einem Jahr voller Höhen und Tiefen

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Zufrieden nach einem Jahr voller Höhen und Tiefen"
Patrick Gamper (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

10.11.2021  |  (rsn) – Nachdem er ausgerechnet im ersten Coronajahr sein WorldTour-Debüt im Trikot von Bora - hansgrohe gab, bestritt Patrick Gamper 2021 seine erste komplette Profisaison. Der 24-Jährige erlebte eine Zeit mit etlichen Höhen und Tiefen, zog aber unterm Strich eine positive Bilanz.

"Nach einer verkorksten Vorbereitung war der Start ins Jahr ganz okay. Im Frühjahr hat sich das dann auch ein wenig ausgewirkt und ich hatte mit ein paar Problemen zu kämpfen. Am Ende konnte ich mich aber wieder verbessern und hatte auch ein paar Highlights zu verzeichnen", resümierte der junge Tiroler gegenüber radsport-news.com seine Saison.

Die Saison 2021 endete mit einem schweren Sturz beim Giro und einer Gehirnerschütterung. Deswegen konnte Gamper die Vorbereitung erst mit einem Monat Verzögerung in Angriff nehmen. Eine Corona-Erkrankung im Januar sorgte dann dafür, dass der Österreicher ein Teamtrainingslager verpasste. Beim Mehetappenrennen Etoile de Besseges hatte Gamper dann einen harten Saisoneinstieg, der sich kurz darauf aber auszahlte, als Gamper beim belgischen Frühjahrsklassiker in einer prominenten Spitzengruppe mitmischte.

Bei Bora - hansgrohe etabliert

"Das war sicherlich ein Highlight, denn ich war früh raus und nach der Hälfte sprang dann Mathieu van der Poel an unsere Gruppe ran. Am Ende wurden wir 500 Meter vor dem Ziel eingeholt, aber der Superstar hatte mich bis dorthin nicht abhängen können. Das gab natürlich sehr viel Motivation", erklärte Gamper. Diesen Schub benötigte er auch, denn auf ihn wartete in Belgien die volle Klassikersaison. Gamper bestritt von Nokere Koerse bis zum Brabantse Pijl alle namhaften Rennen - mit Ausnahme der E3 Classic, die Bora – hansgrohe aufgrund der Corona-Vorsichtsmaßnahmen nicht fahren durfte.

"Es war ein wenig durchwachsen, da ich mittendrin gemerkt habe, dass es nicht optimal läuft. Nach Amstel und dem Flèche Wallonne konnte ich rausnehmen und mich nochmals neu aufbauen für den Rest des Jahres", sagte Gamper, der sich dann aber im Juni zum Auftakt des Critérium du Dauphiné das Weiße Trikot des besten Jungprofis überstreifen durfte. Gemeinsam mit dem Belgier Brent Van Moer (Lotto Soudal) war er ausgerissen, im Gegensatz zu seinem Fluchtgefährten wurde Gamper aber wieder vom Feld geschluckt: "Als Van Moer dann einen Monat später fast eine Touretappe fast gewonnen hätte, wusste ich, wie gut meine Leistung damals war."

Bei den Nationalen Meisterschaften nur unweit seiner Heimat landete er im Straßenrennen von Kufstein auf dem dritten Platz. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Patrick Konrad und Marco Haller (Bahrain Victorious) büxte Gamper schon auf der ersten Runde aus und hielt sich bis zum Ende vorne. "Das Zeitfahren am Tag davor war nichts, aber ich habe gesehen, dass ich im Straßenrennen die Chance auf den Sieg hatte. Auch das war wieder ein Moment, wo ich meine persönliche Steigerung feststellen konnte", erzählte Gamper, der im Zeitfahren Vierter geworden war.

2022 auch mal auf eigene Rechnung?

Mit der Vuelta a Espana bestritt Gamper im Herbst seine zweite dreiwöchige Landesrundfahrt und beendete diese in Santiago de Compostela nach 21 schweren Etappen auf dem 112. Platz der Gesamtwertung. "Ich war sehr zufrieden mit meiner Leistung. Ich war als Helfer dort und habe meinen Job gemacht. Genau das war vor der Saison das Ziel, dass ich mich in dieser Rolle etabliere", so Gamper, der in Spanien im Leadout des jungen Sprinters Jordi Meeus zu überzeugen wusste.

"Es ist immer eine stressige Geschichte in der Sprintvorbereitung, aber ich finde immer mehr rein und es war gut zu sehen, dass es im Leadout auch immer besser funktioniert", berichtete Gamper, der auch 2022 im Trikot der Raublinger Mannschaft fahren wird.

"Die guten Rennen wie Kuurne-Brüssel-Kuurne, Paris-Tours oder auch die Weltmeisterschaften haben mir gezeigt, dass ich nicht nur als Passagier mitfahren, sondern auch ein Rennen mitgestalten kann. Das gibt viel Schub für 2022“, blickte er auf die kommende Saison voraus und fügte an: "Ich würde gerne wieder die Klassiker fahren, will aber auch mit Leadout weiterhelfen. Und vielleicht gibt es ja auch das eine oder andere Rennen, wo ich auf Ergebnis fahren darf."

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.12.2021Die radsport-news-Trophäe für den “Fahrer des Jahres“

(rsn) - Zum zweiten Mal in Folge zeichnet radsport-news.com in Zusammenarbeit mit der Kunstgießerei Strassacker Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) als besten Fahrer des Jahres aus. Schon 2020

16.12.2021Vor den Olympischen Spielen lief es deutlich besser als danach

(rsn) – Dank einer herausragenden ersten Saisonhälfte ist es Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) gelungen, sich wie schon 2020 den ersten Platz in der Jahresrangliste von radsport-news.com z

16.12.2021Die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit eigenem Punkteschlüssel den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2021 finden Sie die Platzierungen all

16.12.2021Das Punkteschema der Jahresrangliste 2021

(rsn) - Damit Sie nachvollziehen können, nach welchen Kriterien die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 erstellt wurde, stellen wir Ihnen an dieser Stelle unser Punkteschema vor:Das Punkteschema der R

15.12.2021Nicht nur in den Zeitfahren Top-Leistungen abgerufen

(rsn) - Mit sechs Siegen - fünf davon in seiner Paradedisziplin Zeitfahren - sowie seinem ersten Rundfahrtsieg der Karriere  - blickt Stefan Küng (Groupama - FDJ) auf die bisher erfolgreichste Sais

14.12.2021Das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt

(rsn) – Auch wenn er im Jahr 2021 sechs Rennen gewann, so sprach Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) gegenüber radsport-news.com von einer “ein bisschen verlorenen Saison.“ Das lag vor allem

13.12.2021Erfolgserlebnisse auch in einer Saison mit vielen Problemen

(rsn) – Triumphale Siege wie im Vorjahr, als er eine Etappe der Tour de France und den Flèche Wallonne gewann, gelangen Marc Hirschi nach seinem Wechsel von DSM zum UAE Team Emirates nicht. Dennoch

12.12.2021Schachmann wieder “mit Ambitionen“ zu Paris-Nizza

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) wird Ende Januar bei der Mallorca Challenge in die Saison 2022 einsteigen. Das kündigte der Deutsche Meister gegenüber radsport-news.com an. Scha

12.12.2021In einer superstarken Saison einen Kindheitstraum erfüllt

(rsn) - Nils Politt (Bora - hansgrohe) kann in sportlicher Hinsicht auf einen Sommer zurückblicken, wie er im Buche steht. Der Hürther fuhr sich in überragender Manier seinen ersten Etappensieg be

11.12.2021Trotz überragender Ergebnisse nicht ganz zufrieden

(rsn) – Etappensiege beim Giro d`Italia und der Tour de Suisse, dazu der fünfte Platz in der Gesamtwertung der Vuelta a Espana, wo er auch die Nachwuchswertung zu seinen Gunsten entscheiden konnte:

10.12.2021In Saint-Gaudens gelang der große Befreiungsschlag

(rsn) – Ein Tag im Jahr 2021 sticht besonders heraus, wenn die Saison von Patrick Konrad bilanziert wird. Am 13. Juli schrieb der Österreicher Radsportgeschichte, gewann als erst dritter Sportler a

09.12.2021Auch ohne Sieg alles andere als eine schlechte Saison

(rsn) – Erstmals in seiner mittlerweile elf Jahre währenden Profikarriere blieb John Degenkolb (Lotto Soudal) in dieser Saison ohne Sieg. Mit seinen Leistungen und auch den Resultaten konnte der 3

Weitere Radsportnachrichten

21.11.2024Uijtdebroeks denkt über Rallye-Karriere nach

(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad

21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus

(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2

21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert

(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.

21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt

(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be

20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr

(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy

20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven

(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum

(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b

20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“

(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme

20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung

(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine