RSN-Rangliste, Platz 51: Matthias Brändle

Verkorkste Saison endete mit einem dreifachen Rippenbruch

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Verkorkste Saison endete mit einem dreifachen Rippenbruch"
Matthias Brändle (Israel Start-Up Nation) | Foto: Cor Vos

16.11.2021  |  (rsn) – 2021 war nicht das Jahr von Matthias Brändle, der seine dritte Saison für die Israel Start-Up Nation bestritt. Mit seinem vierten Zeitfahrtitel in Folge bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften konnte er zwar einen Saisonsieg einfahren, trotzdem konnte der frühere Stundenweltrekordler aus Hohenems gegenüber radsport-news.com kein zufriedenes Fazit ziehen.

"Es lief nicht immer gut für mich und das Team, manchmal fehlte das Glück, dann kam aber auch noch Pech mit Corona und mein Sturz Ende August dazu", so Brändle, der in dieser Disziplin auch seine besten Resultate erzielen konnte. So wurde er Etappenzehnter im Einzelzeitfahren der UAE Tour sowie Neunter beim Giroauftakt in Turin. Mit seinen Teamkollegen gewann er sogar das Mannschaftszeitfahren bei der Settimana Internazionale Coppi e Bartali in Italien.

Als Helfer fand der Vorarlberger sich oft im Lead-Out wieder, machte mit Sprinter André Greipel die Vorbereitung auf den Giro mit: "Leider hatten wir nicht das Glück. Es war meist okay, aber nie super. Und dann hat vor dem Giro die Mannschaftsleitung umgestellt." So befand sich zwar Brändle weiterhin im Kader, aber Sprintkapitän Greipel nicht mehr. "Er ist eine große Nummer in unserem Sport gewesen. Deswegen war es sehr schade, dass wir den Giro nicht mit ihm gefahren sind. Es haben vorher die Siege gefehlt", erklärte der Österreicher.

Ausgerechnet in der Zeit der Italien-Rundfahrt platzte dann bei Greipel der Knoten. "Er hat es ja in Mallorca gezeigt. Von dem her wäre der Giro ein großer Abschluss für ihn gewesen und wir hätten mit ihm sicher um einen Etappensieg mitfahren können", war sich Brändle sicher. Auf der 17. Etappe klappte es dort auch mit einem Erfolg der israelischen Mannschaft, die den Sieg des Iren Dan Martin feiern konnte.

Dessen Aufholjagd in die Fluchtgruppe wurde von Brändle angeführt: "Deswegen darf ich mir von dem Sieg auch ein Stück anheften." Auf eigene Ambitionen hatte er zwei Tage zuvor verzichten müssen. Auf dem für Ausreißer wie geschaffenen Terrain von Grado nach Gorizia wollte der 31-Jährige sich in die Gruppe des Tages mischen, musste aber dann an der Seite seines Kapitäns bleiben.

Überraschung über Nicht-Nominierung für Tokio

"Am Ende hat mit Victor Campenaerts ein Fahrer gewonnen, der vom Typ her völlig gleich ist wie ich. Er wäre sicherlich ein Orientierungspunkt für mich gewesen und auch ich hätte es früh vor dem Finale schon mit einem Antritt probiert. Aber hätte zählt halt im Radsport nicht", nahm es Brändle mit Humor.

Nach der achten Grand Tour seiner Karriere nahm Brändle einen Monat komplett raus, kehrte erst bei den Nationalen Meisterschaften, wo er das Zeitfahren gewann, wieder zurück. Eigentlich wollte er eine Woche davor die Belgien-Rundfahrt bestreiten, doch aufgrund einiger Coronafälle bei Betreuern konnte seine Mannschaft nicht an den Start gehen: "Das wäre natürlich ein Rennen gewesen, wo ich aufzeigen hätte können."

Mit der Nicht-Nominierung für die Olympischen Spiele verlängerte sich die Pause sogar noch um ein paar Wochen. "Es war doch überraschend für mich. Vor allem die Begründung hat mich gestört, dass sie sich mit drei Bergfahrern bessere Chancen auf ein Top Ten im Straßenrennen errechnet hatten, als mit mir im Zeitfahren", sagte Brändle, der dann im August bei der Polen-Rundfahrt sein nächstes WorldTour-Rennen bestritt.

Unschönes Saisonende mit Sturz in Frankreich

Seine Vorbereitung zielte für die beiden Großveranstaltungen Europa- und Weltmeisterschaften ab, doch dazu sollte es nach einem Sturz bei der Tour Poitou – Charentes nicht mehr kommen. Brändle brach sich drei Rippen, zog sich aber auch eine Schulterverletzung zu, die seine Saison vorzeitig beendete. "Es wären noch richtig schöne Rennen für mich gekommen und die Form war gut. Am Ende musste ich es dann vom Fernseher aus verfolgen."

Auch 2022 wird er im Trikot der Israel Start-Up Nation unterwegs sein. Mit Giacomo Nizzolo kommt ein starker Sprinter, in dessen Zug sich Brändle einbinden will. "Ich bin sehr motiviert für 2022. Vor allem bei den Zeitfahren möchte ich wieder ganz vorne mitfahren. Außerdem warten die Europameisterschaften fast direkt vor meiner Haustüre", blickte er voraus. Stress bezüglich des Vertragsjahres macht er sich aber nicht: "Ich will eine gute Saison abliefern. Ich denke, es geht wieder in Richtung Giro, aber ich mache mir grundsätzlich keinen speziellen Druck."

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.12.2021Die radsport-news-Trophäe für den “Fahrer des Jahres“

(rsn) - Zum zweiten Mal in Folge zeichnet radsport-news.com in Zusammenarbeit mit der Kunstgießerei Strassacker Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) als besten Fahrer des Jahres aus. Schon 2020

16.12.2021Vor den Olympischen Spielen lief es deutlich besser als danach

(rsn) – Dank einer herausragenden ersten Saisonhälfte ist es Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) gelungen, sich wie schon 2020 den ersten Platz in der Jahresrangliste von radsport-news.com z

16.12.2021Die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit eigenem Punkteschlüssel den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2021 finden Sie die Platzierungen all

16.12.2021Das Punkteschema der Jahresrangliste 2021

(rsn) - Damit Sie nachvollziehen können, nach welchen Kriterien die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 erstellt wurde, stellen wir Ihnen an dieser Stelle unser Punkteschema vor:Das Punkteschema der R

15.12.2021Nicht nur in den Zeitfahren Top-Leistungen abgerufen

(rsn) - Mit sechs Siegen - fünf davon in seiner Paradedisziplin Zeitfahren - sowie seinem ersten Rundfahrtsieg der Karriere  - blickt Stefan Küng (Groupama - FDJ) auf die bisher erfolgreichste Sais

14.12.2021Das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt

(rsn) – Auch wenn er im Jahr 2021 sechs Rennen gewann, so sprach Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) gegenüber radsport-news.com von einer “ein bisschen verlorenen Saison.“ Das lag vor allem

13.12.2021Erfolgserlebnisse auch in einer Saison mit vielen Problemen

(rsn) – Triumphale Siege wie im Vorjahr, als er eine Etappe der Tour de France und den Flèche Wallonne gewann, gelangen Marc Hirschi nach seinem Wechsel von DSM zum UAE Team Emirates nicht. Dennoch

12.12.2021Schachmann wieder “mit Ambitionen“ zu Paris-Nizza

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) wird Ende Januar bei der Mallorca Challenge in die Saison 2022 einsteigen. Das kündigte der Deutsche Meister gegenüber radsport-news.com an. Scha

12.12.2021In einer superstarken Saison einen Kindheitstraum erfüllt

(rsn) - Nils Politt (Bora - hansgrohe) kann in sportlicher Hinsicht auf einen Sommer zurückblicken, wie er im Buche steht. Der Hürther fuhr sich in überragender Manier seinen ersten Etappensieg be

11.12.2021Trotz überragender Ergebnisse nicht ganz zufrieden

(rsn) – Etappensiege beim Giro d`Italia und der Tour de Suisse, dazu der fünfte Platz in der Gesamtwertung der Vuelta a Espana, wo er auch die Nachwuchswertung zu seinen Gunsten entscheiden konnte:

10.12.2021In Saint-Gaudens gelang der große Befreiungsschlag

(rsn) – Ein Tag im Jahr 2021 sticht besonders heraus, wenn die Saison von Patrick Konrad bilanziert wird. Am 13. Juli schrieb der Österreicher Radsportgeschichte, gewann als erst dritter Sportler a

09.12.2021Auch ohne Sieg alles andere als eine schlechte Saison

(rsn) – Erstmals in seiner mittlerweile elf Jahre währenden Profikarriere blieb John Degenkolb (Lotto Soudal) in dieser Saison ohne Sieg. Mit seinen Leistungen und auch den Resultaten konnte der 3

Weitere Radsportnachrichten

12.03.2025Landeszuschuss soll wegfallen: Thüringen Ladies Tour vor dem Aus

(rsn) – Wie der Mitteldeutsche Rundfunk MDR berichtet, droht der 37. Ausgabe der Lotto Thüringen Ladies Tour die Absage. Das Land Thüringen sehe sich demnach nicht in der Lage, die benötigten 200

12.03.2025Dreijahresranking: Astana und Uno-X machen Boden gut

(rsn) – Am Ende der Saison 2025 wird die WorldTour neu sortiert. Dann nämlich endet der Dreijahreszyklus für die Erstliga-Lizenzen im Profi-Straßenradsport und selbige werden für den nächsten Z

12.03.2025Paris-Nizza: Versinkt auch diesmal die Königsetappe im Schnee?

(rsn) – Nachdem bereits im vergangenen Jahr die Königsetappe von Paris-Nizza in Folge schlechter Witterungsbedingungen deutlich verkürzt werden musste, droht dem “Rennen zur Sonne“ auch diesma

12.03.2025Walscheid arbeitet für Durbridge mit und führt Jayco zu Platz 2

(rsn) – Auch wenn Visma – Lease a Bike im Mannschaftszeitfahren beim 83. Paris-Nizza (2.UWT) am Dienstag überlegen zum Sieg fuhr, durfte man die Leistung der nachfolgenden Teams zwischen der ehem

12.03.2025Tirreno-Adriatico für Gaudu, Valgren und Azparren beendet

(rsn) – Ohne Alberto Bettiol ist in Follonica die 3. Etappe von Tirreno-Adriatico gestartet worden. Wie sein Team XDS – Astana auf X mitteilte, sei der Italienische Meister erkrankt und habe mit F

12.03.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

11.03.2025Nimmt sich Milan für Mailand-Sanremo Ganna als Maßstab?

(rsn) – Bei der UAE Tour gelangen Jonathan Milan (Lidl – Trek) genau wie Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) gleich zwei Etappensiege. Nun legte der Belgier bei Paris-Nizza zwei weitere nach, ehe

11.03.2025Machen Jorgenson und Vingegaard den Sieg unter sich aus?

(rsn) – Einen starken Eindruck hinterließen Jonas Vingegaard und Matteo Jorgenson (beide Visma – Lease a Bike) im Teamzeitfahren des 83. Paris-Nizza. Mit einem Vorsprung von 14 Sekunden auf das a

11.03.2025Die Strecke der Vuelta Femenina 2025

(rsn) – Die 11. Vuelta Femenina, die Spanien-Rundfahrt der Frauen, wird vom 4. bis 10. Mai 2025 von Barcelona quer durch den Norden Spaniens nach Asturien führen und dort mit einer schweren Bergank

11.03.2025Highlight-Video der 2. Etappe von Tirreno-Adriatico

(rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat die 2. Etappe des 60. Tirreno-Adriatico gewonnen. Der 24-jährige Italiener setzte sich nach perfekter Vorbereitung seines Teams über 192 Kilometer von Ca

11.03.2025Visma setzt den Zeitfahrplan perfekt um, Red Bull Dritter

(rsn) – Deutlicher Favoritensieg im Mannschaftszeitfahren von Paris-Nizza: Visma – Lease a Bike hat die 3. Etappe der Fernfahrt über 28,4 Kilometer für sich entschieden. Für Matteo Jorgenson un

11.03.2025Aus dem Vorjahr gelernt: Milan holt sich in Follonica den Sieg

(rsn) – Am zweiten Tag von Tirreno-Adriatico waren die Sprinter am Zug. Auf den 192 Kilometern zwischen Camaiore nach Follonica gab es lediglich eine Bergwertung, so kam es zum Kräftemessen der sc

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Paris-Nice (2.UWT, FRA)
  • Tirreno-Adriatico (2.UWT, ITA)